Lesenacht teil 2Beschluss fassen und ertappt werden

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-überarbeitet-

Wie selbstsüchtig konnte ich nur sein!? Ich dachte nur an mich, was war mit Jace? Was war mit Nick? Beide hatten das Recht darauf es zu erfahren und ich stand beiden im Weg. Wegen meiner Angst und wegen all dem Kopfkino, welches, wann, wie passieren könnte. Es hatte alles keinen Sinn, nein es gab keinen Sinn. Das einzige was jetzt Sinn ergeben würde vernünftig sein würde, wäre es Nick zu erklären.

Bevor ich jedes Gefühl der Verliebtheit in mir einließ sollte ich erstmal das wichtigste in meinem Leben klären. Meinen Sohn. Mein Sohn sollte einen Vater haben, mein Sohn brauchte einen Vater und ich hatte verdammt nochmal kein Recht das von Nick und Jace zu nehmen!

Ich fasste einen Entschluss der schon eigentlich seit Anfang an, getan werden sollte: Ich würde es Nick sagen. Gleich nachdem wir wieder in Colorado waren. Hier war kein guter Zeitpunkt dafür.

Dieser Gedanke kam mir auf dem Frauenklo. Jap, auf einem Klo. Wir waren gerade mitten im Meeting als ich mich entschuldigte, denn es war Zeit Jace anzurufen und ihm eine gute Nacht zu wünschen. Ja, das musste ich auf dem Klo des Restaurants machen und ja das war erbärmlich. Das Meeting dauerte länger als geplant und in Colorado war jetzt erst 8 Uhr Abends und somit Schlafenszeit für Jace war. Hier war es schon 23 Uhr und ich war vollkommen fertig. Wir schienen uns nicht zu einigen. Am liebsten würde ich unseren Firmenpartnern eine reinhauen, doch Nick war die Ruhe selbst. Er war stets freundlich und höflich gegenüber der alten Schachtel von Chef. Ich seufzte. Ich beneidete Nick. Er war einfach immer so förmlich mit jedem und niemand in der Firma würde auch nur an seinem Urteilsvermögen zweifeln. Ich hatte mich ungehört. Er war der perfekte Chef, perfekter als sein Vater das ist schon mal sicher...

Nachdem ich mein Makeup nochmal aufgefrischt hatte, machte ich mich wieder auf dem Weg zu unserem Tisch. Wir saßen auf der Terrasse des Restaurants. Lächelnd setzte ich mich wieder neben Nick, der es sich zu Aufgabe gemacht hatte mich heute zu quälen. Immer wieder legte er einen Arm um die Lehne und berührte so meine nackte Schulter oder er lächelte mir zu wenn die zwei anderen am Tisch gerade nicht hinguckten. Er war einfach unmöglich und brachte mich um den Verstand! Zum Glück müsste ich in dem Meeting nicht ganz viel sagen außer nett zu lächeln und bei jedem der Witze lachen. Trotz allem war ich immer noch nur Nicks Assistentin...

"Mr. Coulders wir sind jetzt schon auf einer halben Millionen hochgegangen mehr kann ich ihnen nicht bieten" meinte Nick nach einer Zeit und lehnte sich zurück. Wir waren schon längst mit dem Essen fertig und hatten uns vor kurzem noch eine Flasche Wein bestellt, die wir gerade tranken. "Ich kann sie gut verstehen, Mr. Dawson, doch wie bereits gesagt ist es eine ziemlich neue Immobilie in die wir sehr viel Geld gesteckt haben. Sie können verstehen, wenn ich das nicht so leicht verkaufen kann." sagte Mr. Coulders mit einem dreckigem grinsen. Wenn ich es doch nur aus seinem Gesicht rausboxen könnte...

Wir saßen jetzt schon Stunden hier und kamen nicht weiter. Bei allem was dieser Mr. Coulders sagte musste ich mich zusammen reisen um nicht die Augen zu rollen. Mein Kopf war voll mit anderen Sachen wie, ich weiß auch nicht... Nick und Jace!? Doch das hatte ich mir selber vorzuschreiben...

"Wissen sie Mr. Coulders es ist schon ziemlich spät. Meine Assistentin Mia und ich noch unter dem Jetlag des Fluges. Ich würde das Meeting gerne auf morgen Abend verschieben." sagte Nick plötzlich. Man sah er war deutlich genervt wenn er seinen Willen nicht bekam. Mr. Coulders und seine Frau schienen dies nicht zu bemerken, doch ich kannte ihn. Und er war deutlich angepisst.

"Natürlich, Mr. Dawson. Das kann ich gut verstehen. Dann sehen wir uns um 8 Uhr Abends. Wie wäre es diesmal in einer Bar hier in der Nähe?" sagte er.

Nick nickte und deutete dem Kellner mit einem Handzeichen an, dass er bezahlen möchte. "Sehr gute Idee"

"Gut. Mein Assistent wird ihnen die Adresse schicken" meinte er.

Nachdem Nick bezahlt hatte, deutete er mir aufzustehen. Ohh zum Glück! "Mr. Und Mrs. Coulders es war mir eine Ehre" meinte ich lächelnd und schüttelte beiden die Hand. "Die Ehre war ganz unsererseits" meinte Mr. Coulders lächelnd wobei seine Frau nickte. Dann wandte er sich zu Nick. "Passen Sie gut auf Ihre wunderschöne Assistentin auf. So eine findet man nicht oft" sagte er.

Meine Wangen färbten sich rot. Jap, ich hatte ein Problem mit Komplimenten wahrscheinlich weil ich nicht oft welche bekam. Von wem auch!? Ich hatte nicht viele Freunde und die Großeltern zählten nicht dazu also...

Ich schaute auf zu Nick der mich zu beobachten schien bevor er lächelte. "Keine Sorge. Ich passe gut auf sie auf" meinte er ohne den Blick von mir zu nehmen. Eine Gänsehaut fuhr über meinem Körper und ich lächelte ihn leicht an.

Manchmal konnte er wirklich süß sein...

"Puh die beiden haben echt genervt. Zum Glück sind wir aus dem Zirkus da raus" meinte ich als wir uns auf dem Weg zu unseren Zimmern begaben "Ja zum Glück sind wir da raus. Ich meine was erwartet er wie viel ich ihn für diese verdammte Immobilie bezahlte? Es ist nur 'ne Immobilie kein Gold!" sagte er wütend.

"Oh klein Nicki ist genervt wenn er mal nicht seinen Willen bekommt" meinte ich. Nick blickte mich schräg von der Seite aus an. "Ist das gerade dein ernst?" fragte er. Ich kicherte.

"Ja so ziemlich"

Mittlerweile waren wir schon in unserem Flur angekommen. "Weißt du noch was dein ernst ist?" fragte er. "Was meinst du" fragte ich neugierig. "Naja eine junge Frau wahrscheinlich Anfang 20 hat heute nachdem ich ihr gesagt habe, dass ich sie will an meiner Tür geklopft und ist dann wie eine Katze davon geflohen bevor ich ihr die Tür aufmachen konnte. Was sie wohl wollte?" fragte er und sein Grinsen wurde breiter als er sah wie sich mein Gesicht von fröhlich in geschockt wechselte.

Mein Chef und unser BabyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt