Mein Chef und unser Baby

Der Kampf

Mia's Pov:

Gemächlich streckte ich mich ausgiebig und drehte mich auf die andere Seite. Ich wagte nicht meine Augen zu öffnen, zu erschöpft war ich. Ich schmiegte mich an Ian und genoss den Moment der Zweisamkeit. Er schien schon wach zu sein oder hatte er gar nicht geschlafen? Leicht spürte ich, wie er mir einen Kuss auf die Schulter drückte und mich näher an seine Brust zog. Langsam drehte ich mich ein bisschen zu ihm und öffnete lächelnd meine Augen. "Hi" flüsterte Ian und fuhr mit seinem Daumen über meine geschwollenen Lippen. "Hi" murmelte ich und sah in seine braunen Augen. "Bin ich eingeschlafen?" fragte ich und richtete mich langsam auf. Wie spät es ist wusste ich nicht, aber eins wusste ich: Ich musste Jace abholen!

"Keine Sorge, es ist gerade mal 14 Uhr" meinte er und schob mich zurück in eine liegende Position und stützte sich auf mich. Die letzten paar Stunden waren sehr schön gewesen. Ich hatte neue Seiten an ihm kennengelernt. Seiten, die ich wirklich mochte. Ich wusste nicht was in mich gefahren war, dass ich Ian an mich heran gelassen hatte. Ich hatte mir geschworen nicht das gleiche wie vor fast 4 Jahren zu machen und irgendwie war ich auch ein Hauch von enttäuscht von mir, doch das schob ich schnell zur Seite und konzentrierte mich auf Ian. Ich hatte noch 2 Stunden bis ich Jace abholen musste, also konnte ich alles aufschieben und mich wieder vollkommen Ian widmen.

Was ich dann auch tat...

Nick's POV:

Alles was Mia gesagt hatte, war die Wahrheit und das wusste ich auch. Ich musste mich bei ihr entschuldigen. Ich wusste, dass es nicht ihre Schuld war und ich wusste auch, dass sie alles für Jace aufgegeben hatte. Ich hatte kein Recht ihr Sachen vorzuwerfen. Ich hatte mir selber etwas vorzuwerfen. Zu lange hatte ich für dieses Erkenntnis gebraucht, viel zu lange. Aber ich würde versuchen es wieder gut zu machen. Deswegen stand ich auch nun vor ihrer Haustür. Um mich zu entschuldigen. Um irgendwie was wiedergut zu machen. Es war kurz vor 3 Uhr, sie war schnell aus der Firma geflüchtet, zumindest hatte ich sie nicht mehr dort gefunden, als ich sie gesucht hatte. Ungeduldig wie ich war klingelte ich zwei Mal und fuhr mir dann durch die Haare. Niemand machte auf also wiederholte ich mein Tun. Als wieder niemand öffnete, machte ich Anstalten zu gehen.

Ich musste mir was anderes einfallen lassen...

Plötzlich hörte ich wie die Tür aufging und stockte in meiner Bewegung.

"Nick?"

Verwirrt drehte ich mich um.

"Ian?"

"Was machst du hier?" fragte ich und kam wieder einige Schritte näher an das Haus und somit auch ihm. Ich hasste diesen Typen von Anfang an. Ich weiß nicht was es war, aber ich mochte ihn ganz einfach nicht, ich konnte ihn nicht ausstehen.

"Das gleiche könnte ich dich fragen" meinte er mit einem falschen Grinsen im Gesicht. "Ich bin hier um mit Mia zu reden" sagte ich dann und sah ihn kampflustig in die Augen.

"Sie will nicht mit dir reden" gab er von sich und machte Anstalten die Tür wieder zu schließen, doch meine Hand, die ich kräftig gegen die Tür hielt, verhinderte dies. "Das glaube ich dir nicht. Also wo ist sie?" fragte ich, diesmal mit meiner autoritärsten Stimme, die ich hatte. Ian schnaubte nur und lehnte sich gegen den Türrahmen. "Sie duscht gerade" meinte er dann und grinste nur noch mehr. Nun war es an meiner Zeit zu schnauben. "Du denkst doch nicht wirklich, dass ich dir das glaube, oder?" fragte ich dann und schubste ihn absichtlich an der Schulter und trat ins Haus. "Mia! Komm raus ich will nur reden, bitte!" rief ich durch das ganze Haus. Ian hielt mich an meinen Arm fest, doch ich riss meinen Arm weg und drehte mich wieder zu ihm. "Was ist dein verdammtes Problem" schnaubte ich und baute mich vor ihm auf. "Du bist mein Problem." meinte er dann. Seine Augen verfinsterten sich und in mir kam pure Kampflust auf. "Das hier ist etwas zwischen Mia und mir. Was ist deine Rolle in diesem Spiel?" fragte ich dann.

Er lachte nur auf und kreuzte die Arme vor seiner Brust. "Meine Rolle? Ich schlafe mit ihr. Das ist meine Rolle. Wir haben Spaß und sie liebt es mit mir zu tun. Du kannst sie ruhig fragen, nachdem sie aus der Dusche kommt. Ich weiß ja nicht, ob ihr je was miteinander hattet, doch eins kann ich dir sagen von Mann zu Mann und so. Sie ist wirklich gut indem was sie tut, wenn du verstehst was ich meine."

Noch bevor er noch irgendetwas sagen konnte, holte ich aus und schlug zu. Direkt auf sein Gesicht, denn er hatte es verdammt nochmal nicht anders verdient! Kurz darauf spürte ich einen Schlag in meine Magengrube. Ian ließ sich auf mich drauf fallen und wir landeten beide auf dem Boden.

Ein Schlag traf mich ins Gesicht und ich wusste schon jetzt, dass wir beide morgen ein fettes Veilchen haben würden, doch das hielt mich nicht davon ab uns so umzudrehen, dass ich die Oberhand hatte. Und es hielt mich auch nicht davon ab ihm noch eine rein zu hauen.

Ich war so wütend. Ich war wütend auf Ian und ich war wütend auf Mia und...und auf mich.