Prolog

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Eine Frau in schwarz.
Ein kleines Baby.
Ein schwarz gekleideter Mann.

"Wir können sie nicht hier behalten. Er wird sie finden.", flüsterte die Frau und sah zu dem Baby in ihren Armen.

"Ich weiß.", sagte der Mann, "Aber sie soll nicht den selben Fehler wie wir machen."

"Sie wird einmal mächtig werde. Eine begabte Hexe. Sie darf nicht in die falschen Hände gelangen.", sagte die Frau. Ihre Miene verdüsterte sich. "Wir müssen sie ... zu Muggeln bringen." Das Wort "Muggeln" spuckte sie förmlich so aus, als sei es Gift. "Nur dort wird sie sicher sein. Genau dort wird er sie nicht vermuten."

"Wir müssen so tun, als sei sie gestorben.", sagte der Mann, "Aber was erzählen, wir, wenn sie fragen, wie sie gestorben ist?"

"Werwölfe.", sagte die Frau schlicht, "Aber einer, den man kennt. Wir müssen ihn nur töten und er kann nicht ausplappern, dass er sie gar nicht getötet hat."

"Fenrir Greyback?", fragte der Mann.

Die Frau schüttelte ihren Kopf. "Nein. Er braucht ihn. Wir können Greyback nicht die Tat anhängen und ihn dann zum Schweigen bringen."

Der Mann nickte nur. "Wer dann?"

"Dieser Lupin? Wie hieß der noch gleich? Remus?", schlug die Frau vor.

Der Mann schüttelte nur den Kopf. "Nein. Viele wissen nicht einmal, dass er ein Werwolf ist. So weit ich weiß nur Dumbledore und seine engsten Freunde."

Die Frau biss sich wütend und frustriert zugleich auf die Lippe. Wie sollte sie bitte ihre Tochter beschützen, wenn sie keinen Werwolf als Sündenbock fanden?! War es denn so schwer, einen geeigneten Werwolf zu finden, den sie dann anschließend töten konnte?

"Tala Moonbrook?", schlug die Frau gereizt vor, "Wieso nehmen wir nicht die?"

Nun grinste der Mann. "Wieso nicht? Sie ist bekannt für ihre Morde als Werwolf und dennoch so unbegabt, dass der dunkle Lord sie nicht braucht."

Nun erschien auf den Lippen der Frau ein Grinsen. "Durch sie wird unsere Tochter sicher sein." Liebevoll und dennoch traurig schaute sie das kleine Mädchen an. '

"Du weißt, es ist nötig.", sagte der Mann und legte der Frau seine Hand auf die Schulter.

"Ich weiß.", sagte die Frau und schaute das Baby an. Das Baby hatte eine blasse Haut und schon jetzt konnte man an seinem Kopf schwarzes Haar sehen. "Wann?", fragte die Frau.

"Am besten noch heute.", sagte der Mann.

"Wenn diese Muggel ihr je wehtun werden, ...", drohte die Frau und ihre Augen verengten sich zu Schlitzen.

"Beruhige dich. Sie werden ihr schon nichts tun. Außerdem ist es das Beste, wenn unsere Kleine zu Muggeln kommt.", versuchte der Mann seine Frau zu beschwichtigen. Seine Stimme war ruhig und bestimmt.

Die Frau schnaubte. "Trotzdem."

Der Mann seufzte. "Sollen wir?", fragte er.

Sie nickte. "Aber wer passt so lange wir weg sind auf Kendra auf?"

"Deine Schwester.", sagte der Mann. Wieder nickte die Frau. "Gut, wir können.", sagte sie. Sie legte das keine Mädchen zurück in ihr Bett, als es auch schon plötzlich wie aus dem Nichts eine weitere Frau vor ihnen stand.

Die Frau nickte der Neuen zu. Diese nickte zurück. Der Mann ergriff die Hand seiner Frau und beide verschwanden plötzlich ins Nichts.

Sie tauchten mitten im Wald an einer Hütte wieder auf.

Der Mann wollte seinen Zauberstab zücken, doch die Frau war schneller.

"Ich mach das.", knurrte sie. Der Mann hielt sich im Hintergrund. Nichts war schlimmer, als mit seiner Frau eine Diskussion anzufangen.

Aus der Hütte hörten sie Stimmen.

"Und dann habe ich ihm die Kehle herausgerissen!", lachte eine weibliche Stimme, "Hättest seinen Gesichtsausdruck sehen sollen, als ich mich vor seinen Augen bei Vollmond in einen Werwolf verwandelt habe! Und er hatte während unserer gemeinsamen Schulzeit in Hogwarts tatsächlich geglaubt, ich sein nur eine Hexe! Dieser gutgläubige Nichtsnutz."

Die Frau nickte dem Mann zu, als Zeichen, dass sie jetzt hineingehen würde. Dieser hielt sie nicht auf.

Die Frau schritt mit bestimmten Schritten auf die Hütte zu. Laub raschelte unter ihren Füßen, ihr schwarzer Umhang schleifte über das Herbstlaub.

"Hey, hört ihr das?", war wieder die weibliche Stimme zu hören, "Da draußen ist jemand!"

Die Frau zeigte mit ihrem Zauberstab auf die Hüttentür. "Bombada.", sagte sie. Die Tür zersprang in ihre Einzelteile. Innen waren erschrockene Schreie zu hören.

Die Frau trat mit kalter Miene ein. Ihren Zauberstab hielt sie hoch erhoben. Sie blickte in die Gesichter von drei Werwölfen. Unter ihnen auch der weibliche Werwolf Tala Moonbrook. Alt war sie noch nicht. Vielleicht gerade mal fünfundzwanzig. Ihr schlammbraunes langes Haar war verfilzt und ihr wohl einst schönes Gesicht war von Narben durchzogen.

Die Frau sah Tala Moonbrook aus feindseligen Augen an.

"Lady, gehen Sie. Wir haben Sie nicht eingeladen.", verlangte Moonbrook, "Und senken Sie Ihren verdammten Zauberstab!"

Die Frau hielt ihren Zauberstab auf Moonbrook gerichtet. "Du.", zischte die Frau mit vor Wut bebender Stimme, "Du hast meine Tochter getötet! Sie war noch ein Baby! Das sollst du bereuen! Ich schicke dich in die Hölle!"

"Von was reden Sie da, Lady?", rief Moonbrook, sie wirkte allerdings leicht verwirrt und verzweifelt.

Die anderen beiden Werwölfe blickten Tala Moonbrook an.

"Du hast ein kleines Baby getötet?", fragte einer von ihnen.

"Nein!", rief Tala, "Habe ich nicht! Ich weiß nicht, wovon die Frau redet!" Sie raufte sich das verfilzte Haar.

"Ach Tala, wir wissen doch alle, wie sehr du das Töten liebst. Leugne es doch nicht. Wenn die Lady sagt, du hast ihr Kind getötet, meint sie das doch wohl auch so. Sonst würde sie hier nicht ihren Zauberstab auf dich richten und sich an dir rächen wollen.", sagte einer der anderen Werwölfe.

Tala knurrte und bleckte ihre Zähne. Wütend sah sie die Frau an.

"Hören Sie, Lady, ich habe Ihr Kind nicht getötet.", versuchte sie es ruhig, doch da schrie die Frau schon: "AVADA KEDAVRA!"

Ein heller grüner Lichtblitz. Dann war alles vorbei. Tala Moonbrooks Leiche sank zu Boden. Das Entsetzen in ihrem toten Gesicht geschrieben.

Kendra Lestrange (Harry Potter FF) *abgebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt