Kapitel 10 - Eine Slytherin

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Irgendwann waren alle Erstklässler aufgerufen worden und Dumbledore erhob sich. In der ganzen Zeit spürte ich immer wieder manche Blicke auf mir.

Der von dem Krötenjungen ängstlich und die Blicke von Harry und Ron fassungslos und geschockt.

Hermine schaute immer noch erstaunt und etwas traurig, während Malfoy und Zabini mich immer noch ungläubig ansahen.

Ja, Kendra Payne war jetzt eine Slytherin. Eine Muggelgeborene, ein Schlammblut in Slytherin. Kaum zu glauben.

Und auch wenn mir Harry Geschichten über das Haus Slytherin erzählt hatte und ich wusste, dass er es hasste, war ich damit zufrieden.

Ein Mädchen neben mir, das in meinem Alter schien wandte sich lächelnd an mich.

"Hey, ich bin Pansy Parkinson!", sagte sie.

"Kendra Payne.", sagte ich. Ich glaubte, ich könnte gut mit ihr auskommen.

"Willkommen!", rief Dumbledore. Alle Gespräche hörten auf und alle sahen zu ihm auf. "Willkommen zu einem neuen Jahr in Hogwarts! Ich habe euch einige Dinge mitzuteilen, bevor wir Anfangen, das herrliche Festmahl zu genießen. Wie ihr mitbekommen habt, wurde im Auftrag des Ministeriums der Hogwarts-Express von den Dementoren von Askaban durchsucht. Durch Befehl des Ministeriums werden wir nun auch Dementoren in Hogwarts beherbergen. Sie werden sich an allen Eingängen zum Gelände positionieren. Und euch ist klar, dass niemand ohne Erlaubnis das Gelände verlassen darf, während sie hier sind. Dementoren sind nicht durch Tricks oder Verkleidungen auszutricksen." Dumbledore warf den Weasleyzwillingen einen kurzen Blick zu. "Es liegt nicht in der Natur eines Dementoren, Gnade walten zulassen. Also gibt ihnen bitte keinen Anlass euch Schaden zuzufügen.

Zudem möchte ich euch noch euren neuen Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste vorstellen! Professor Lupin! Und da unsere Professorin in Pflege magischer Geschöpfe in den Ruhestand gegangen ist, möchte ich nun den neuen Lehrer vorstellen; Professor Hagrid!"

Dumbledore beendete seine Rede und plötzlich erschienen auf allen vier Tischen die köstlichsten Speisen, die ich je gesehen hatte. Staunend schaute ich auf all das viele Essen.

Pansy lachte über meinen staunenden Blick. "Nimm dir so viel du willst!"

Sie selbst schaufelte sich einen gigantischen Haufen auf den Teller. Ich tat es ihr gleich. Alles war sehr lecker und dann erschien der Nachtisch. Schokoladentorte! Ich schwebte im siebten Himmel. Mit meiner Gabel schaufelte ich mir Stück für Stück der Schokoladentorte in den Mund. Es war so köstlich! Schneller als man gucken konnte, hatte ich das Stück verspeist und nahm mir sofort noch eins. Pansy neben mir schaute mich belustigt an und ich spürte Malfoys und Zabinis Blick auf mir. Beide sahen mich belustigt an, doch als Malfoy sah, dass ich ihn ansah, setzte er sofort wieder seine kalte Maske auf. Zabini allerdings lächelt mir zu.

"Scheint so, als würde dich da einer mögen!", flüsterte Pansy mir grinsend ins Ohr.

"Dann täuschen dich deine Augen.", meinte ich bloß und schob mir das nächste Stück Torte in den Mund.

Als das Festessen vorbei war, zog Pansy mich von der Bank.

"Komm, ich zeige dir unseren Schlafsaal!", rief sie gut gelaunt und zog mich aus der Halle. Ich blickte noch einmal zurück und sah Harrys enttäuschten Blick auf mir.

Pansy zog mich durch das Schloss hinab in die Kerker. "Hier unten ist unser Gemeinschaftsraum! Ich habe mir von einem Vertrauensschüler schon das Passwort sagen lassen!"

Pansy machte vor einer nackten Steinwand Halt und sagte "Schlammblut" und einen in der Wand versteckte Tür glitt auf. Pansy schritt hindurch. Ich folgte ihr. Was würde sie sagen, wenn sie erfuhr, dass ich ein Schlammblut war?

Der Gemeinschaftsraum der Slytherins war ein lang gezogenes unterirdisches Verlies mit rohen Steinwänden. Grünliche Kugellampen hingen an Ketten von der Decke. Ein Feuer prasselte unter einem kunstvoll gemeißeltem Kaminsims vor sich hin und es gab hohe Lehnstühle und nahe des Kamins stand ein grünes Sofa.

"Du bist mit mir, Millicent Bulstrode und Ava Edwards in einem Schlafsaal.", sagte Pansy und führte mich eine Treppe hinauf. Sie öffnete eine Tür mit der Zahl drei und ich sah vier Himmelbetten, mit einer silber-grünen Bettwäsche. Neben jedem Bett standen schon Koffer. Ich fand meinen und stellte fest, dass mein Bett neben Pansys war, die sich darüber freute. Auf meinem Bett lag noch ein silber-grüner Schal und eine silber-grüne Krawatte, mit dem Slytherinzeichen darauf. Dann lagen da noch grün-silberne Handschuhe und eine Mütze. Beides mit einem Slytherinzeichen versehen.

"Ich hoffe, wir werden uns gut verstehen!", sagte Pansy und zog ihren Stundenplan von ihrem Bett. Ich tat das selbe.

Hier gab es viel interessantere Fächer, als in Muggelschulen.

"Hm.", machte Pansy, "Welches Wahlfach wählst du?" Sie musterte den beigelegten Bogen.

"Pflege magischer Geschöpfe?", fragte ich, nachdem ich meinen Wählbogen eine Weile inspiziert hatte.

"Hm. Ja, klingt gut.", sagte sie, zog eine Feder und ein Tintenfass aus ihrer Tasche und kreuzte Pflege magischer Geschöpfe an. Ich tat das selbe.

Da wir heute noch keinen Unterricht hatten, wollte ich das Schloss erkunden. Allerdings hatte Pansy gesagt, sie müsse noch den Rest ihrer Hausaufgaben erledigen und konnte deshalb nicht mit mir kommen. Wer gab auch Hausaufgaben über die Ferien auf?

"McGonagall und Snape.", hatte sie gesagt, "Ach ja und Snape ist unser Hauslehrer."

Also lief ich allein durch das Schloss.

"Pst, da kommt sie!", hörte ich plötzlich Getuschel und ehe ich mich versah befand ich mich in einem Gang hinter einem Wandteppich. Mir gegenüber standen die grinsenden Weasleyzwillinge.

"Hallo Kendra.", sagte der eine.

"Bist du jetzt ein böses Mädchen geworden?", fragte der andere.

"Eine Slytherin, George!", korrigierte der eine.

"Eine Slytherin, Fred.", wiederholte George.

"Was sollen wir jetzt mit dir machen?", fragte Fred grinsend, woraufhin sein Zwilling auch zu grinsen anfing.

"Wir sollten sie in den See schmeißen.", schlug George grinsend vor.

"Oder aus dem Fenster schmeißen.", sagte Fred ebenfalls grinsen.

"Oder wir- ...", begann George.

"... bringen sie dazu, mit uns das Klo in die Luft zu sprengen- ...", unterbrach Fred George und wurde von George unterbrochen.

"... und schenken uns dann gegenseitig Klobrillen als Andenken an die Tat- ...", unterbrach George Fred und wurde wieder von Fred unterbrochen.

"... zu Weihnachten!", beendete Fred. Beide grinsten über beide Ohren und sahen sich an. Ich konnte die beiden nur anstarren.

"Sieh mal, Fred! Sie trägt eine Slytherinkrawatte!", sagte George.

"Ein ganz böses Mädchen.", sagte Fred.

Die beiden waren verrückt geworden. Was hatten die denn? Beide grinsten mich schelmisch an.

Fred, wie auch George knieten sich vor mich hin.

"Kendra, willst du mit uns Klos in die Luftsprängen und dann wegrennen, um nicht erwischt zu werden?", fragten beide wie aus einem Mund.

Meine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. "Ja, ich will!", sagte ich und wir drei fingen gleichzeitig an zu lachen.

"Oh Gottseidank!", rief Fred und begann meine Füße zu küssen, während George einen Trauermarsch anstimmte.

Es musste wohl ein ziemlich komischer Anblick sein, wie ich die beiden anstarrte und grinste, während Fred meine Schuhe küsste und George einen Trauermarsch anstimmte, während er auf dem Boden hockte.

Beide waren garantiert zwei Jahre älter als ich. Dennoch. Ich mochte sie. Egal, dass sie Gryffindors waren.

"Willkommen im Club der zwei brillianten Gryffindors und der einen Slytherin!", sagten Fred und George gleichzeitig und erhoben sich wieder, "Und wir gehen jetzt Klos in die Luft sprengen!" Sie schritten voran, während mir klar wurde, dass das hier ein Geheimgang war.

Was das Schloss wohl noch alles zu bieten hatte?

Kendra Lestrange (Harry Potter FF) *abgebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt