A woman without a secret is like a flower without a fragrance

Eine Hochzeit

Heute war der 1. August, der Tag der Hochzeit von Fleur Delacour und Bill Weasley. Zum Schutz vor Eindringlingen ist das Gelände um den Fuchsbau durch zahllose Schutzzauber des Ordens und des Zaubereiministeriums bestens abgeschirmt worden.

Fleur sah natürlich noch bezaubernder als sonst an ihrem großen Tag aus. Es war schon komisch, so etwas wie eine Hochzeit zu feiern, wenn man bedachte, was da draußen alles vorging. Aber gerade das war auch ein Grund, der dafür sprach. Jeder Tag könnte der letzte Tag für jedermann sein.

Nach der romantischen Trauung tanzten und lachten die Gäste im Festzelt, das zu diesem Anlass im Garten der Weasleys' errichtet worden war. Die Stimmung war ganz fröhlich und ausgelassen. Für einen Moment konnte man die ... Umstände vergessen.

Rosalie trug natürlich für alle Fälle ihre kleine Notfall-Tasche bei sich. Hermine hatte sich auch so eine gemacht, nachdem Rose ihr von ihrer erzählt hatte.

"Du solltest auch ein wenig Spaß haben und wenigstens für heute Abend alles vergessen.", schlug Draco seiner Liebsten vor.

Mit mulmigen Gefühl gab sie dem nach und ließ sich von ihm auf die Tanzfläche führen. Nach einer Weile konnte sie endlich loslassen und ließ sich lachend von ihm herumwirbeln.

Spontan küssten sie sich mitten auf der Tanzfläche und vergaßen alles um sich herum. Breit lächelnd lösten sie sich voneinander und warfen sich vor Leidenschaft flackernde Blicke zu.

Eine langsame ruhige Melodie wurde nun angespielt. Eng umschlungen wiegten sie sich zur Musik hin und her. Rosalie schaute zu dem glücklichen Brautpaar, das vor Freude strahlte. "Sie sehen toll zusammen aus. Ich wüsste nicht, wie man so eine traumhafte Hochzeit übertreffen könnte.", murmelte sie verträumt.

"Unsere Hochzeit wird noch viel traumhafter ...", rutschte es gedankenverloren aus Draco heraus.

Als ihm klar wurde, was er da von sich gegeben hatte, erstarrte er genauso wie Rosalie. Sie waren doch gerade erst volljährig geworden. Da sollte man doch noch nicht vom Heiraten und so reden. Wie sollte sich Draco da bloß wieder herausreden?!

Es war ja nicht so, dass er sie nicht heiraten WOLLTE. Er konnte sich gar nicht vorstellen, mit jemand anderem den Rest seines Lebens zu verbringen. Aber sie sollten noch nicht jetzt heiraten.

Nicht unter diesen ... Umständen. Ihre Kinder sollten nicht in einer Welt aufwachsen, in der Du-weißt-schon-wer sein Unwesen trieb. Aber war das noch zu vermeiden? Ihre Hoffnung bestand aus den Potter-Zwillingen.

Bevor irgendeiner von beiden etwas sagen konnte, ging ein Raunen durch die Menge. Das Pärchen fuhr herum und sah ein silbernes Licht, das sich zu einem Luchs formte. Ein Patronus. Das war die Kommunikationsform des Ordens.

Die tiefe Stimme von Kingsley Shacklebolt ertönte: "Das Ministerium ist gefallen ... Der Minister ist tot ... Sie kommen ... Sie kommen ..."

Die ersten Sekunden, nachdem sich der Patronus aufgelöst hatte, herrschte schockiertes Schweigen. Dann ging alles ganz schnell. Wie angekündigt, tauchten die Todesser auf. Viele Gäste disapparierten sofort. Andere wurden vom Todesfluch getroffen. Und der Rest kämpfte.

Gerade als Rosalie sich Harry schnappen wollte, war er mit Ron und Hermine disappariert. Verflucht! Sie hatte keine Ahnung, wo die drei jetzt waren. Also schockte sie einen Todesser, der gerade mit Draco kämpfte, und disapparierte mit ihm.

Im nächsten Moment standen sie in der Tiefgarage irgendeines Muggelhotels in London. "Wo si... ?", wollte Draco fragen, doch Rose unterbrach ihn. "Ich erklär dir gleich alles, wenn ich sicher sein kann, dass wir nicht belauscht werden."