30. Unerwarteter Besuch

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KATNISS

"Nein geh nicht!", sagt Peeta.
"Ich war die letzten zwei Tage hier bei dir. Heute geht es zur Tour los, ich muss jetzt nach hause.", antworte ich ihm, während er mich in seinen Armen hält.
Er gibt mir einen Kuss auf die Stirn und gibt mir einen Teller voll Kekse mit, die er frisch gebacken hat.
"Dank an mich während du Frühstückst.", sagt er.

Ich gehe aus seinem Haus und direkt in meins.
"Mom? Prim?", rufe ich.
"Hallo Liebes.", antwortet meine Mutter.
"Hier, die hat Peeta gebacken.", sage ich und gebe ihr den Teller.
"Wir haben Besuch.", sagt sie ernst.
Besuch?
Wer kann es wohl sein?

Zwei Männer kommen aus den Wohnzimmer. "Hier entlang Miss Everdeen.", sagen sie und ich folge ihnen.
Ich bekomme ein wenig Angst.
Ich habe ein ungutes Gefühl und ich hatte recht.
Präsident Snow ist da.
Er sitzt an dem großen Schreibtisch.
Was will er?
Ich habe doch nichts gemacht!

"Ich glaube, wir können die ganze Situation sehr vereinfachen, wenn wir uns darauf einigen, einander nicht zu belügen.'', sagt er.
''Ja, ich glaube, damit würden wir Zeit sparen'', antworte ich.
Ich setze mich hin.
''Ich hab ein Problem.'', sagt Präsident Snow. ''Ein Problem, das in dem Moment auftauchte, an dem du die giftigen Beeren hervor geholt hast.''
Ich merke wie ich unruhig werde.
''Wenn Seneca Crane, der oberste Spielemacher, ein wenig Grips gehabt hätte, hätte er dich auf der Stelle in die Luft gejagt. Doch er hatte leider eine sentimentale Ader. Deshalb bist du hier. Du kannst dir sicher denken, wo er ist?'', fragt er.
"Ja, ich denke schon.", antworte ich.
Denn so, wie er es sagt, ist es klar, dass Seneca Crane hingerichtet wurde.

"Danach konnten wir nichts anderes tun, als dich dein kleines Theater zu Ende spielen zu lassen und du warst wirklich gut. Das verliebte Junge Mädchen, beeindruckend. Die Leute im Kapitol sind ziemlich davon beeindruckt. Leider sind in den Distrikten nicht alle auf deine Show hereingefallen.'', sagt er. "Nun...du kannst es natürlich nicht wissen. Aber in einigen Distrikten, wurde dein kleiner Beerentrick als Herausforderung gedeutet, nicht als Akt der Liebe. Und wenn ausgerechnet ein einfaches Mädchen aus Distrikt 12 das Kapitol herausfordern kann und so einfach davon kommt, was sollte Andere dann davon abhalten, dasselbe zu tun? Und ehe wir uns versehen, würde das ganze System zusammenbrechen.''

"Es muss ein brüchiges System sein wenn eine Hand voll Beeren es zum Einsturz bringen kann.", antworte ich.
"Ja das ist es, in der Tat. Aber nicht so wie du es dir vorstellst.", sagt er.
"Wie soll ich es mir vorstellen?", frage ich.
"Stell dir mal vor das tausende und abertausende deiner Leute mit dem Leben bezahlen. Das deine Stadt ausgelöscht wird, so wie Distrikt 13. Miss Everdeen, du hast sehr hart gekämpft in den Spielen. Aber es waren Spiele. Willst du einen richtigen Krieg erleben?"
"Nein!", antworte ich schlagartig.
Ich presse die Lippen zusammen. Ich will nicht, dass andere Menschen wegen mir sterben.

Es klopft an der Tür.
Meine Mutter kommt rein.
Sie serviert uns Tee und Peeta's Kekse.
Präsident Snow bedient sich an den Keksen.
Meine Mutter velässt den Raum.
"Hat deine Mutter die gebacken?", fragt er.
"Peeta.", antworte ich.
"Er ist ein wunderbarer Junge.", sagt er. "Sag mir, wann hat Peeta begriffen wie gleichgültig er dir ist?", fährt er fort.
Ich bin baff.
Peeta ist mir überhaupt nicht gleichgültig.
Wie kommt er auf so etwas?
"Er ist mir nicht gleichgültig.", sage ich.
"Lüg nicht.", sagt er laut. "Du hast es versprochen."
"Wie kommen sie darauf?", will ich wissen.
"Du kannst es ja nicht wissen aber wir beobachten dich seit du wieder in 12 bist. Um sicher zu gehen, dass du keinen Unsinn vor hast. Ich habe gesehen wie du dich mit diesem einen Jungen geküsst hast....ach, wie hieß er doch gleich?....Gale?....oder soll ich lieber dein Cousin sagen?", sagt er.
Ich bin sprachlos.
Eine Art Panik kommt in mir hoch und ich weiß nicht mehr was ich tun, oder sagen soll.
Zum Glück muss ich nicht lange darüber nachdenken, denn er redet schon wieder weiter.
"Danach habe ich beschlossen ihn mal zu besuchen. Er hat mir alles erzählt. Das, dass mit den Beeren nur eine Masche von dir war um euch beide aus der Arena zu holen. Das ihr kein echtes Paar seid und ich glaube du kennst die Details besser als ich.", erzählt er.
Ich spüre wie die Tränen in mir hoch kommen, aber ich unterdrücke sie.
Ich werde nicht vor ihm weinen!
Aber wie konnte Gale das blos tun?
Wieso?

"Was muss ich tun?", frage ich leise.
"Wen du und Peeta auf Tour seid, dann musst du lächeln, du musst dankbar sein. Aber vorallem musst du verliebt sein und zwar so sehr, dass du für deine Liebe sterben würdest. Meinst du, du bekommst das hin?", fragt er.
"Ja, ich werde alle überzeugen.", sage ich.
"Nen,.....überzeuge mich!", sagt er.
Er steht auf, kommt in meine Richtung und gibt mir eine weiße Rose.
"Überzeuge mich! Für diejenigen die du liebst.", flüstert er und verlässt den Raum.

Ich stehe unter Schock, aber bin gleichzeitig erleichter das er weg ist.
Ich kann nicht fassen was gerade passiert ist. Dass er mir gedroht hat.
Meine Mutter kommt rein und ich versuche meinen ängstlichen Blick zu verbergen.
"Was ist passiert Katniss? Ist alles gut?", fragt sie besorgt.
"Ja, alles bestens. Es ist üblich das er vor der Tour die Sieger persönlich zuhause besucht. Um ihnen alles gute zu wünschen und so...", lüge ich und hoffe, dass ich glaubwürdig rüber komme.
Sie scheint mir jedenfalls zu glauben, denn sie sieht erleichtert aus.

Ich müsste mich jetzt für die Tour fertig machen, da es gleich los geht.
Aber ich muss zuerst noch was erledigen.
"Ich bin gleich wieder da.", sage ich laut, nehme meine Jacke und renne aus dem Haus.
Ich kann nicht glauben, dass Gale mir so in den Rücken gefallen ist.
Wieso hat er das getan?
Weiß er eigentlich was er damit anrichtet? Nicht nur für mich, sondern für alle!
Ich lasse das hier nicht so stehen!
Ich werde das auf jedenfall mit ihm klären! Jetzt!

Katniss und Peeta mal andersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt