Katniss und Peeta mal anders

46.Letzter Abend...

KATNISS

"Also, was ziehe ich heute Abend an?", frage ich Cinna der gerade durch die Tür kommt.
Heute ist Tag der Interviews und dieses Jahr werde ich einfach improvisieren. Komischerweise bin ich überhaupt nicht aufgeregt.

"Präsident Snow höchstpersönlich hat die Kleiderordnung festgelegt.", sagt Cinna.
Ein Schauer fährt mir über den Rücken.
Präsident Snow? Wieso?
Dann sehe ich es. Eines der Hochzeitskleider.
"Der Präsident sagt, du musst es heute Abend tragen. Unsere Einwände blieben ungehört.", erklärt Cinna traurig.
Er will mir wohl richtig die Hochzeit vor Augen führen, die ich nie haben werde.
Tja....wenn er wüsste!
"Es wäre ja auch schade um das schöne Kleid.", ist alles was ich sage.

PEETA

Portia kleidet mich gerade in einen weißen Anzug.
''Du wirst Augen machen wenn du Katniss siehst.'', sagt sie.
''Nur schade, dass es eine ganz schöne Qual wird sie darin zu sehen und morgen in die Spiele zu müssen.'', sage ich und sie sieht mich traurig an.
''Sie ist Katniss Mellark und das weißt du. Ihr hattet bestimmt eine wundervolle Hochzeit. Denk einfach daran!'', versucht sie mich aufzumuntern. Und es hilft wirklich etwas.

Als ich Katniss sehe, bleibt mir der Mund offen stehen. Sie sieht wunderschön aus.
Aber ich muss zugeben, sie war am Tag unserer Hochzeit schöner. Hier ist sie viel geschminkt und das Kleid ist auch sehr extravagant. Bei unserer Hochzeit war sie sehr natürlich, halt einfach Katniss.
Aber sie sieht trotzdem wunderschön aus. Tut sie ja sowieso immer.

Als wir alle auf der Bühne sitzen und Caesar Flickerman seine Eröffnungsreden hinter sich gebracht hat und die Tribute mit den Interviews beginnen, wird mir bewusst, wie betrogen sich die meisten Sieger fühlen und wie wütend sie sind.
Sie drücken es so gekonnt aus, dass alles auf die Regierung und besonders auf Präsident Snow zurückfällt.
Es gilt aber nicht für alle. Nicht für Brutus und Enobaria, für die dies einfach nur irgendwelche Spiele sind und einige andere, die zu verwirrt oder betäubt sind.

Katniss wird aufgerufen, aber ich bin die ganze Zeit in Gedanken wo anders. Zu dem was ich nachher vorhabe!
Auf einmal, beginnt Katniss sich zu drehen, wie beim ersten Interview. Doch das hier ist anders. Das Kleid beginnt zu verbrennen. Meine Augen werden groß. Katniss steht plötzlich in einem schwarzen Kleid da und breitet ihre Arme aus. Sie hat Flügel.

Wie ein......Spottölpel.

Cinna.
Er ist ein Genie.
Aber ich befürchte Schlimmes. Snow wird ihn nicht ungeschoren davon kommen lassen.

Ehe ichs mich versehe wird mein Name aufgerufen.
Ich beschreite selbstbewusst die Bühne und höre einige 'Peeta' Rufe unter dem Anpplaus.

Ceaser wartet auch keine weitere Sekunde und kommt gleich zur Sache.
''Erzähl mal, wie das war, Peeta, als du, nach allem, was du durchgemacht hattest, die Neuigkeit vom Jubel-Jubiläum erfuhrst.''
''Es war ein Schock für mich. Eben noch hatte ich Katniss gesehen, wunderschön in all den Hochzeitskleidern und im nächsten Augenblick...'' Der Satz bleibt in der Luft hängen.
''Da wurde dir klar, dass es niemals eine Hochzeit geben wird?''
Ich schweige eine Weile, bevor ich die Bombe platzen lasse.

"Wir sind bereits verheiratet.", gestehe ich.
Das Publikum reagiert mit Erstaunen.
"Aber ... wie ist das möglich?", fragt Caesar.
Ich erzähle, dass es keine ofizielle Hochzeit war, also nicht im Justizgebäude. Ich sage auch, dass niemand dabei war, damit keiner ein Risiko eingeht und ich erzähle von der Zeremonie mit dem Brot, dass wir wussten es würde im Kapitol sonst nicht stattfinden.

''Ich bin froh, dass ihr wenigstens ein paar glückliche Monate miteinander hattet.'', sagt Ceasar.
Tosender Applaus.
Ich warte bis es wieder ruhig wird. "Ich bin nicht froh.'', sage ich.
Ich habe einen Plan, den ich diesmal nicht mit Haymitch besprochen habe!
Ceaser sieht mich erschrocken an. ''Aber selbst, eine kurze Zeit ist doch besser als gar nichts, oder?''
''Vielleicht würde ich auch so denken, Ceaser.'', sage ich bitter. ''Wenn das Baby nicht wäre.''

Die Zuschauer können die Neuigkeit nicht sofort erfassen. Sie muss erst geschluckt und verarbeitet werden und von anderen Stimmen bestätigt werden, ehe Laute zu hören sind. Wie von einer Herde verwundeter Tiere. Sie stöhnen und schreien.

Ich sehe zu Katniss, die baff und verwirrt zu mir schaut.
Wir wissen beide, dass das nicht stimmt. Katniss ist nicht schwanger.

Ceaser bekommt die Menge nicht mehr in den Griff, nicht mal als das Signal ertönt. Überall sind Schreie zu hören. Unteranderem: 'Stoppt die Spiele'. Das wollte ich erreichen. Die Spiele werden bestimmt nicht gestoppt, aber vielleicht kann ich Katniss davor bewahren.
Ich nicke zum Abschied und gehe ohne ein weiteres Wort zurück zu meinem Platz. Ich umarme Katniss und flüstere ins Ohr: ''Es wird alles gut.''

Ich nehme Katniss Hand und sie ergreift den Stumpf von Chaff und es geschieht. Alle Sieger halten sich an den Händen. Heben die Arme hoch und sehen taff in die Kamera. Andere eher unsicher, einige ernst und wütend. So wie Katniss.

Alle Kameras und Lichter werden abgeschaltet und wir Sieger von der Bühne gedrängt.

KATNISS

Ich sitze auf dem Sofa, den Kopf an Peeta's Schulter gelehnt.
Wir warten schweigend auf Haymitch und Effie, die uns mitteilen werden, wie es jetzt um die Spiele steht.
Nach einer gefühlten Ewigkeit sind sie endlich da und ich sehe sie erwartungsvoll an.

''Peeta, die Babybombe war ein Geniestreich von dir. Aber leider...Werden die Spiele nicht abgesagt.'', sagt Haymitch traurig.
Das wäre auch zu schön gewesen. Es war von vornherein klar. Warum habe ich mir Hoffnungen gemacht?
Effie reicht Peeta und Haymitch kleine Pakete.
''Was ist das?'', knurrt Haymitch.
''Ich habe mir überlegt, dass wir ein Erkennungszeichen brauchen. Katniss hat ihre goldene Spottölpel Brosche, ich hab meine Haare, Haymitch ein Armband und für Peeta ein Medallion.'', sagt Effie.
''Danke'', sagt Peeta.

Wir verabschieden uns von ihnen.
''Noch ein letzter Rat?'', frage ich Haymitch.
''Bleib am Leben.''
Er dreht sich um.
''Haymitch warte!'', rufe ich und umarme ihn.
''Vergiss unsere Abmachung nicht. Du tust alles damit er da raus kommt.'', flüstere ich ihm ins Ohr.
''Ja und Katniss.....In der Arena... Vergiss nicht wer der wahre Feind ist.'' Und dann geht er.

Was meint er damit? Ich überlege eine Zeit lang, aber gebe dann schließlich auf.

Jetzt gibt es etwas wichtigeres.
Heute ist die letzte Nacht, die Peeta und ich zusammen verbringen können.
Schon den ganzen Tag habe ich diese Lust und werde sie, egal wie viel Mühe ich mir mache, einfach nicht los.
Ich drehe mich um, aber Peeta ist nicht mehr da. Wahrscheinlich ist er schon im Zimmer. Perfekt.

Ich halte es nicht mehr aus und stürme regelrecht ins Zimmer.
Dort falle ich Peeta um den Hals und küsse ihn wild.
Der ist etwas überrascht, aber als er versteht, verschwendet er keine Sekunde und hebt mich hoch. Er drückt mich gegen die Wand und ich schlinge meine Beine um seine Hüfte.
Ich ziehe mir das Oberteil aus und reiße Peeta regelrecht das Shirt vom Leib.

Er küsst mein Schlüsselbein und ich stöhne laut und voller Verlangen auf .
Ich fasse Peeta leicht an seine Hose und er legt mich sanft aufs Bett.
Dort fängt er an mich sanft zu küssen und zu berühren.
Wir ziehen uns langsam gegenseitig aus und immer wieder küssen wir uns. Dann setze ich mich auf Peeta.
Erstmal sind wir langsam aber es wird immer schneller und schneller, bis wir beide unseren Höhepunkt erreichen und unsere Namen stöhnen und zwar sehr laut.
Ich fühle mich wie im 7. Himmel und vergesse vollkommen, dass wir morgen in die Spiele gehen.

EFFIE

Ich höre aus Peeta's Zimmer ganz komische Gerräusche und ich sehe besorgt zu Haymitch.
''Du hörst das auch, oder?'', frage ich und er nickt lächelnd.
''Sollen wir mal nach sehen ob alles in Ordnung ist?'', frage ich besorgt.
''Nein! Das ist nicht nötig. Ich weiß das alles in Ordnung ist.'', sagt Haymitch schnell.
''Aber hörst du nicht? Sie haben vielleicht Schmerzen!''
''Nein Effie! Sie haben keine Schmerzen. Geh dich hinlegen. Bei den Beiden ist alles ok, vertrau mir.''
''Na, gut.'', gebe ich nach und gehe in mein Zimmer.
Hoffentlich ist wirklich alles gut bei den Beiden. Trauer überkommt mich. Wieder müssen die beiden in die Spiele. Ich habe sie ins Herz geschlossen. In mein Herz.
...
Hihi heute mal aus Effie's sicht <3