3. Third Collision

713 23 2
                                    

3. THIRD COLLISION

»Spannerst du?«

»W-was?«, stotterte ich erschrocken und drehte mich um. Vor mit stand eine mir sehr bekannte Person. Der Junge mit den braunen Haaren, dem ich versehentlich meinen Kakao über das T-Shirt geschüttet hatte. Vorhin.

»Ob du spannerst, habe ich gefragt!«, sagt er ungeduldig und auch eine Spur genervt. Ich sah ihn überrascht an, schließlich hatte ich nicht gedacht, dass er mit mir reden würde, immerhin hatte ich ihm brühend heißen Kakao über die Brust gepfeffert.

»N-nein«, keuchte ich. Er fuhr sich durch die braune Haare und sah mich aus zusammengekniffenen Augen skeptisch an.

»Hör mal, Kleines. Ich hasse es, wenn man mir gegenüber stottert oder nur knapp antwortet, verstanden?«, schnauzte er kalt und ich nickte ängstlich. »Perfect.«

»Willst du dich den gar nicht entschuldigen, Kleines?«, fragte er ein wenig spöttisch und ich sah ihn verwirrt an. Dafür, dass ich die Tür zum Badezimmer geöffnet hatte? Warum sollte ich?!

»Schließlich ist mein Shirt jetzt im Arsch und einen Brandfleck habe ich auch auf der Brust«, meinte der Braunhaarige und ich verstand.

»Tut mir leid«, sagte ich und hoffte, dass meine Stimme nicht so zitterig klang, wie sie sich anfühlte. Dieser Junge war komisch. Er strahlte Dominanz und Einbildung aus.

»Passt schon.«, er lächelte und ich schaute ein wenig überfordert zum ihm herauf.

»Hey, Fickfresse!«, schrie eine tiefe Stimme durch den Flur und der Braunhaarige drehte sich um. Ich erkannte einen anderen Jungen, der beinahe schulterlanges Haar hatte, auf uns zu kommen. »Ach, es ist eine Befriedigung dich heute Fickfresse nennen zu dürfen«, lachte der Typ. Fickfresse drehte sich um und starrte böse zu dem Jungen. Er blickte mich noch einmal kurz an und verschwand dann in eine andere Richtung.

Vergeblich suchte ich nach Olivia, Eden oder Cassandra. Jedoch sah ich keine von ihnen. Ich irrte durch die Gegend, bis ich schließlich wieder an der Bar stand. Ich lehnte mich gegen sie und erkannte zu meiner Freude Olivia, die alleine an einer Wand lehnte. Ich stieß mich vom Tresen ab und ging auf sie zu. Freudig lächelte sie mich an, als sie mich erkannte.

»Und, wie gefällt dir die Party?«, fragte sie. Ich seufzte. »Du kennst meine Einstellung, Via«, sagte ich und drehte mich zu der tanzende Menge hinter mir. Olivia nickte und sah sich dann um.

»Lass uns wenigstens ein wenig tanzen, Clea. Dan ist irgendwie nicht in Sichtweite. Eigentlich wollte er sich eine Cola oder sowas holen... «, sagte Olivia und drehte sich einmal im Kreis. Damit ich nicht nur dumm herum stand, beschloss ich einzuwilligen.

Die Tanzfläche war überfüllt und es war heiß. Olivia und ich tanzten drauf los und ich versuchte die ganzen schwitzenden Körper um mich herum zu ignorieren. Olivias Lieblingssong lief und sie begann noch mehr abgedrehte Körperbewegungen zu machen. Ich beobachtete sie und musste unwillkürlich lachen. Es sah einfach nur witzig aus.

»Lachst du mich aus?«, fragte sie empört und ich biss mir auf die Unterlippe.

»Niemals«, grinste ich zurück und begann weiter zu tanzen. Wir lachten noch mehr und ich blendete die Leute aus. Es gab im Moment nur Olivia und ich; wir beiden; Quatsch machend.

»Wie ich sehe amüsierst du dich prima ohne mich, mein Schatz«, sagte eine Stimme hinter Olivia und wir drehten uns herum. Dort stand Dan, Olivias fester Freund seit ungefähr drei Monaten, und hatte zwei Cola-Dosen in der Hand. Olivia lächelte ihn süß an und nahm ihm eine Cola ab.

»Mit dir, mein Süßer, habe ich mehr Spaß«, säuselte sie und ich unterdrückte laute Würggeräusche. Dan lächelte und nickte mir kurz, zur Begrüßung, zu.

Wir tanzten noch eine Weile, bis sich der Song änderte. Ruhige Musik dröhnte durch die Boxen und es bildeten sich Pärchen. Ich beobachtete wie meine Freundin und Dan sich tanzend bewegten. Ich fühlte mich fehl am Platz, bis ich plötzlich eine Hand um meine Teile spürte. Ich drehte mich herum und blickte in das Gesicht von einem rothaarigen Jungen. Er sah ziemlich abgedreht aus und sein dümmliches Grinsen machte es nicht besser.

»Kein Prinz zum Tanzen da, Süße. Lass mich dir helfen«, murmelte er charmant in mein Ohr und ich zog angewidert die Mundwinkel hinunter. Ich riss mich aus seinem Griff heraus.

»Lieber sterbe ich«, sagte ich angesäuert, »als dass ich mit dir tanze, Junge.«

Draußen flutete mir frische Abendluft entgegen und ich beschloss mich auf die Bank vor dem Haus zu setzten. Es war nicht leise, aber es entspannte. Keiner war draußen, immerhin war es ziemlich kalt heute. Man konnte den Bass bis hierher dröhnen hören und ich seufzte.

Ich hasste Partys.

Und ich hasste die Leute, die auf den Partys waren. Solche Leute, wie der Typ auf der Tanzfläche. Oder solche Besserwisser und arrogante Typen, wie der im Badezimmer.

Ich hasste sie einfach.



Teil drei nun schon - ich hoffe es gefällt Euch!! :)

Heart of a killer [l.t.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt