Kapitel 27

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Die Verkäuferin kam mit einer Auswahl an Schuhen zurück - ein Paar schöner als das andere. Und auch wenn Adrienne keines dieser Modepüppchen war, die ein eigenes Zimmer für High Heels und Taschen brauchte, so war es doch nett, wieder einmal schöne Kleider zu tragen. Sie fühlte sich wie eine Prinzessin - und dieses Gefühl verstärkte sich, als Lucien sie danach zum Friseur und in ein Kosmetikstudio führte. Als sie nach der ganzen Prozedur in den Spiegel blickte, erkannte sie sich selbst kaum wieder.

,,So'', verkündete Lucien, als sie aus dem letzten Laden hinaustraten - Adrienne perfekt geschminkt, frisiert und in einen ihrer neuen, südhafte teuren Hosenanzüge gekleidet - , und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. ,,Uns bleibt noch etwas eine Dreiviertelstunde, bis wir zu unserem Termin aufbrechen müssen. Irgendwelche Vorschläge, wie wir die Zeit am sinnvollsten nutzen können?''

Adriennes Blick fiel auf ein kleines Eiscafe auf der anderen Seite der Straße, und sie verspürte plötzlich ein geradezu überwältigendes Verlangen nach einer Kugel Vanilleeis. Lucien folgte ihrem Blick und lächelte. ,,Ja'', sagte er, so als hätte sie ihn etwas gefragt. ,,Warum eigentlich nicht?'' Es ist ewig her, dass ich zuletzt ein Eis gegessen habe. Und soweit ich gehört habe, soll dies sie beste Eisdiele von ganz Monaco sein.'' ,,Hat man mir meine Gedanken so deutlich angesehen?'', fragte Adrienne verlegen. ,,Allerdings'', antwortete er. ,Aber dafür sollten sie sich nicht schämen. Ich bin dafür bekannt, eine ziemlich gute Menschenkenntnis zu besitzen. Also?'' Er machte Anstalten, die Straße zu überqueren. ,,Was darf es für Sie sein?''

Wenige Minuten später standen sie vor der Theke des Eiscafes, und Lucien reichte ihr eine Waffel mit je einer Kugel Vanille- und Erdbeereis, gekrönt von einem großen Klecks Sahne. Genießerisch schloss Adrienne die Augen und kostete. Der Geschmack explodierte förmlich auf ihrer Zunge, und sie unterdrückte nur mühsam ein entzücktes Seufzen. ,,Es schmeckt Ihnen also'', stellte Lucien fest und zwinkerte ihr zu, als sie zu ihm aufblickte. Dann lächelte er. ,,Warten Sie mal, Sie haben da was....''

Schicksalstage in Monaco *Abgeschlossen*Where stories live. Discover now