Kapitel 27 - Sirius Black

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Und so wartete ich weiter. Ich war wohl ziemlich in meinen Gedanken versunken, weshalb ich nicht bemerkte, wie Harry, Ron und Hermine hier hinauf rannten und hinab zu Hagrids Hütte sahen. Alle wirkten ziemlich niedergeschlagen.  

"Hey, ist das nicht Kendra?", ertönte dann Rons Stimme, die mich aus meinen Gedanken riss. Ich sah auf. Alle drei Gryffindors sahen mich an.

"Kendra, was machst du denn hier?", fragte mich Hermine.

Ich erhob mich. "Ich war nur hier um nachzudenken.", sagte ich. Alle drei sahen wieder hinunter zu Hagrids Hütte. Plötzlich ertönte ein Geräusch. Hermine zuckte zusammen.

"Oh nein.", jammerte Ron. Harry sah einfach nur hinunter, während er Hermine beruhigend über den Rücken strich, die sich an Ron angelehnt hatte. Ich ging zu ihr. Seidenschnabel war wohl jetzt geköpft. Außerdem sah mich doch gerade sowieso keiner meiner Freunde. Also konnte ich sie auch trösten. Ich nahm sie in den Arm und sie ließ es zu. Ich bemerkte, wie sie zitterte.

"Wie hatte Dumbledore das zulassen können? Seidenschnabel tut doch niemandem etwas, wenn er nicht provoziert wird!", sagte Hermine. Niemand sagte etwas. Wir alle schwiegen und wussten, dass sie recht hatte. Hermine hatte immer recht.

Plötzlich zuckte Ron zusammen und rief; "Autsch! Krätze hat mich gebissen!" Sofort hielt und Ron seinen blutenden Finger unter die Nase. "Krätze!", rief er dann und sah sich auf dem Boden um. Er sah seine Ratte und rannte ihr hinterher. "Krätze!"

"Ron!", rief Harry und rannte seinem besten Freund hinterher. Hermine ebenfalls. Sie rannten alle drei auf einen alten Baum zu, über den ich bereits gelesen hatte. Die peitschende Weide.

"Hey!", rief ich und rannte ihnen hinterher, "Geht von dem Baum weg!" Ron saß nun auf dem Boden mit seiner Ratte in den Händen. Harry und Hermine blieben stehen.

"Harry, du weißt, was das für ein Baum ist?", sie sah ihn an. Harry erstarrte und sah zu Ron.

"Ron, komm von dem Baum weg!" Doch Ron starrte auf irgendetwas hinter uns. Sein Gesicht  verzog sich zu einer entsetzten und ängstlichen Miene. Langsam und zitternd deutete sein Zeigefinger auf etwas hinter uns.

"Harry, Hermine, Kendra, rennt weg! Es ist der Grimm!"

Alarmiert drehten wir uns langsam um. Nur wenige Meter vor uns stand der schwarze Hund, den ich zum ersten mal in der Winkelgasse und dann als ich den Feuerblitz bekommen hatte, hier an der Peitschenden Weide gesehen hatte. Das war kein Grimm, wie Ron sagte. Es war ein Hund. Dieser fletschte die Zähne und kam bellend auf uns zu.

"Runter!", rief Harry und riss Hermine und mich mit zu Boden. Der Hund sprang über uns drüber, genau auf Ron zu. Diesen packte er am Bein und zog ihn mit sich zur Weide.

"Ron!", rief Harry und rannte Ron und dem Hund hinterher. Ron und der Hund verschwanden in einem Loch unter der Peitschenden Weide.

"Harry!", rief Hermine und deutete auf die Weide, die angefangen hatte, mit ihren Ästen auszuholen. Harry wurde von ihr erwischt und landete auf dem Boden. Seine Brille ebenfalls. Harry tastete den Boden nach seiner Brille ab und setzte sie auf. Dann erhob er sich und lief zielstrebig auf die Weide zu. Hermine packte einen der vorbeipeitschenden Äste und wurde durch die Luft geschleudert. Sie packte Harry am Kragen, sodass er mit hoch gerissen wurde. Das musste schmerzhaft sein! Was konnte ich tun?

Hermine ließ Harry los, sodass er direkt in das Loch fiel und zuletzt ließ sie los und fiel hinterher. Wie sollte ich jetzt vorbei kommen? Toll. Für mich dachten die nicht mit. Und ich hatte ein Recht, mitzukommen! Schließlich hatte der Hund mich beobachtet! Aber das wussten sie ja nicht ... Wie das klang. Der Hund hatte mich beobachtet. Es war ein Hund, verdammt!

Ich umklammerte meinen Zauberstab und sah die peitschenden Äste der Peitschenden Weide an. Das würde ich wohl hinbekommen! Ich war Kendra Payne, eine Slytherin! Da dürfte doch wohl ein Baum kein Problem sein! Mit festen Schritten ging ich los. Schon sausten Äste auf mich herab, die ich alle mit ein paar Schlenkern mit dem Zauberstab abwehrte. So kam ich unversehrt an dem Loch an und rutschte hindurch. Harry und Hermine sah ich gerade im Gang verschwinden. Ein Gang! Unter einem peitschendem Baum! Genial!


"Hey, wartet!", rief ich den beiden hinterher und rannte zu ihnen. Erstaunt sahen sie mich an.

"Du kommst mit?", fragte Harry.

"Ist das dein Ernst?", fragte ich ihn.

Harry schien nachzudenken, wie er es sagen wollte. "Nun ja ... Du bist nun einmal eine ... Slytherin. Die helfen keinen Gryffindors."

Hatte der keine Augen im Kopf?! Ich habe ihm mit den Spinnen geholfen! Und nur weil ich eine Slytherin war, hieß das nicht, dass ich nicht helfen konnte!

Harry schien meine Wut zu bemerken, die er mit seinen Worten ausgelöst hatte. Beschwichtigend hob er seine Hände. "Nimm das nicht persönlich."

"Wie soll ich es denn bitte nicht persönlich nehmen?", sagte ich nüchtern.

"Ich mein ja nur.", sagte er.

"Harry, hör auf. Das ist Kendra! Das ist dir doch wohl klar? Nur weil sie in Slytherin ist und mit Malfoy, Zabini und Parkinson abhängt musst du von ihr doch nicht so wie von anderen Slytherins denken!", sagte Hermine.

Ich lächelte ihr zu. "Danke, Hermine."

"Aber ...! Sie hängt mit Malfoy, Zabini und Parkinson rum!", rief Harry und raufte sich die schwarzen Haare.

"Das sind meine Freunde, so wie Hermine und Ron deine sind.", sagte ich, "Soll ich dich jetzt auch beurteilen, nur weil Hermine und Ron deine Freunde sind?"

Harry sah zu Boden. "Nein."

"Gut.", sagte ich, "Dann lasst uns Ron suchen!" Ich schritt voran und sofort folgte mir Hermine. Sie vertraute mir. Harry hatte das auch einmal.

Wir gelangten an eine Treppe. Irgendwie hatte der Tunnel hier aufgehört und war in einem altem Haus geendet. Fragend sahen Hermine, Harry und ich uns an.

Nun war es Harry, der vorrannte. Wir folgten ihm.

"Harry!", rief Hermine, "Sei vorsichtig!" Harry aber wurde nicht langsamer. Er rannte die Treppe hinauf und stieß eine Tür auf. "Ron!", hörten wir ihn rufen. Wir erreichten die Tür und erblickten Ron am Ende eines Raumes. Er saß auf einem Sessel, die Ratte in der einen Hand, während er mit der anderen sein Bein hielt, das der Hund gepackt hatte. Wir liefen auf Ron zu.

"Ron, wo ist der Hund?", fragte ich. Ich war mir sicher, dass das garantiert kein normaler Hund sein konnte!

Doch Ron beachtete mich nicht. Er sah Harry an. "Harry, Harry, das ist eine Falle! Er ist der Hund! Er ist ein Animagus!"

Wir drehten uns um und die Tür fiel ins Schloss. So kam ein Mann zum Vorschein. Es war genau der Mann, den ich damals in den Muggelnachrichten gesehen hatte und der im Tagespropheten vorkam. Vor uns stand Sirius Black, der Massenmörder.


Kendra Lestrange (Harry Potter FF) *abgebrochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt