Bucketlist

969 73 5
                                    

„Hey Bine. Kann's losgehen?", fragt Jasper fröhlich und versucht mir einen Kuss auf die Wangen zu drücken. Ich jedoch drehe mich von dem Kuss weg und nehme meine Tasche, die ich mir auf die Schulter hänge.

„Wenn du nicht vorhast mir vielleicht wieder einen Kübel voll mit Wasser über den Kopf zu leeren.", sage ich zickig und gehe voran zur Tür. Jasper schlendert mir sogleich hinterher.

„Bine, bist du noch sauer auf mich? Hör mal es tut mir leid. Sieh mich an." Jasper dreht meinen Kopf in seine Richtung, aber ich will ihm nicht in die Augen sehen. Das hat er nun davon.

„Bitte Bine. Du kannst nicht den ganzen Tag sauer auf mich sein. Wie sollen wir dann heute Spaß haben?", fragt er mich und ich sehe ihm dann doch eisern in die Augen. Ich kann sehen, dass er es ernst meint aber ich will ihm nicht einfach die Genugtuung geben.

„Ich habe eine Menge Spaß. Sieh mal.", sage ich gefühlslos und zeige auf mein Gesicht. Er hält es noch immer umschlungen und sieht mich lächelnd an ohne etwas zu sagen. Seine warmen Augen gleiten von meinen Augen zu meinem Mund und ich bin im Begriff sofort schwach zu werden. Wie kann man in seiner Nähe nicht schwach werden?

„Lächle doch mal, Bine. Für mich.", sagt er sanft und auch wenn ich mich anstrenge nicht zu lächeln kann ich nicht anders als ihm zu gehorchen und zu lächeln. Ich war nie gut darin, lange auf jemanden böse zu sein und auf ihn schon gar nicht. Er macht mir weiche Knie, er sieht mich an als wäre ich die einzige Person auf der Erde und er bringt mich zum Lächeln, obwohl ich es gar nicht will. Er hat zwar mit einer lustigen Grimasse nachgeholfen aber was soll es.

Schnell versuche ich wieder eine böse Miene aufzusetzen und wegzusehen aber er hat mich bereits wieder in seinem Bann. Seine warmen Arme schlingen sich um meinen Körper und drücken mich fest an ihn. Ich kann ihn jetzt spüren und riechen und ich fühle mich wohl, umarme ihn jedoch nicht zurück. Er soll noch ein wenig schmoren. Immerhin bin ich immer noch nicht über die ganze Sache hinweg. „Sorry."

„Lass uns gehen.", sage ich und er seufzt.

„Mädchen.", flüstert er und denkt ich würde es nicht hören aber ich habe ihn verstanden.

Im Taxi versucht er sich bei mir wieder beliebt zu machen, indem er seinen Kopf an meine Schulter schmiegt und mir hin und wieder einen kleinen Kuss auf den Hals gibt. Obwohl ich das eine unglaublich süße Geste finde, bin ich trotzdem noch nicht bereit für Normalität. Schließlich landen wir auf dem Rummel, fahren einige Fahrgeschäfte, er kauft mir einen Smoothie und Zuckerwatte und dann gewinnt er mir auch noch einen Teddybären, den er mir mit einem Tausendwattlächeln präsentiert und ich kann einfach nicht anders als nicht mehr böse auf ihn zu sein.

Er ist so süß und nett und immer fröhlich und aufmerksam. Er ist immer darauf bedacht, dass es mir gut geht und legt mir die Welt zu Füßen. In mir brodelt sich ein Tornado aus Gefühlen zusammen und dieser muss unbedingt nach draußen. An der nächsten Ecke zerre ich Jasper in einen Seitengang der zu einem kleinen Park mitten auf dem Rummel führt und ziehe ihn mit seinem T-Shirt zu mir nach unten um meine Lippen auf die seinen zu legen. Die angestaute Wolke aus Ärgernis und Liebe entlädt sich zwischen unseren Lippen, hinterlässt ein Knistern, und Verlangen nach mehr. Jasper legt seine Hände um meine Taille um mich näher zu ziehen und wir verlieren uns in dem Kuss.

„Mami, Papi... Der Junge macht Mund zu Mund Beatmung." Eine kleine Jungenstimme holt uns wieder aus dem Traumland und wir sehen zur Seite wo uns ein kleiner Junge mit offenem Mund anstarrt. Seine Eltern rennen beschämt zu ihm um ihn wegzuführen und als er außer Sichtweite ist, beginnen wir beide zu lachen. „Sie lebt wieder. Er ist ein Held.", hören wir den Kleinen von weitem schreien und meine Wangen erröten sich leicht.

Youtube StarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt