Die 17. Hungerspiele_Hungerspiele einer Irren

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Ich könnte mir nichts besseres vorstellen als das. Durch die Wunde sickert jetzt Blut nach draußen. Diese warme dickflüssige Masse, die überall an Thorbens Oberkörper und Kopf hängen muss. Ich lockere mein Biss und hebe meinen Kopf um Luft zu hohlen. Da liegt er. Wie jämmerlich er aussieht. An Thorbens Hals fehlt bestimmt die Hälfte des Fleisches. Das ist alles in meinem Bauch. (Pedolache)
Das interessante an Thorben sind jedoch seine Augen. Sie sind offen und starren mich an. Voller Schrecken und Angst, oder was ist das. So sehen doch immer die Familien der toten Tribute bei Interviews aus. Da ich nur die Hungerspiele in der Psychiatrie sehen konnte, kenne ich jedes Deteil. Trauer. Er hat an seine Familie gedacht. Dieses Arschloch hat auch jemanden geliebt, den er nicht mehr wiedersehen wird.

Das Monster hat sich schlafen gelegt. Es wird erst in ein paar Stunden zurückkommen. Jetzt ist mein altes, schwaches ich wieder da.
Was habe ich nur getan? Auch wenn er ein Arschloch war, darf ich ihn doch nicht töten. Das ist Mord. Ich will einfach nur weg von Thorbens Leiche. Unter Tränen und von Schluchzern geschüttelt springe ich von dem niedrigen Dach des Hauses und laufe einfach nur noch weg. In den Straßen sind Mutationen in Gestalt von Menschen. Sie sind eigendlich ganz friedlich. Trotzem berühre ich sie lieber nicht.
Irgendwann geht mein Adrenalinspiegel runter. Kraftlos setze ich mich auf eine Bank. Mein Herz pocht, mein Atem rast und ich werde immer noch von meinen Schluchzern geschüttelt. Plötzlich ertönen einige laute Knalle. Das ist die Kanone. Währenddessen werden die toten Tribute von Hovercrafts eingesammelt. Insgesamt sind es nur vier. Als letztes wird Thorben eingesammelt. Wie konnte ich das nur tun?

Früher bin ich durch das Mobbing echt depressiv geworden. Damals hab ich mir meinen eigenen Arm aufgeschnitten. Ich habe seit ein paar Monaten vor meinem ersten Mordversuch auf Thorben keinen Rückfall mehr. Heute aber kann ich mich nicht davon abhalten. Ich hebe meinen Arm zu meinem Mund. Dort ist immer noch Blut von Thorben. Ich beiße sofort zu. Endlich spühre ich dieses Gefühl wieder. Herrlich. Es lässt mich alles vergessen. Auch wo ich bin und welche Gefahren mir drohen. Den Tribut, der mich verfolgt hat, bemerke ich erst, als er anfängt zu reden.