Teil 30-"So viele Gedanken bereiten Kopfschmerzen..."

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(Maries Sicht)

Mein Blickfeld klärte sich wieder und das erste was ich sah war Laitos Gesicht.
Es dauerte etwas bis ich bemerkte in welcher Lage ich mich gerade befand, ich saß tatsächlich auf ihm!
‚Wann ist es denn bitte dazu gekommen?! ' fragte ich mich innerlich.//Marie, hörst du mich wieder?// ‚Wieso wieder? ' //Ich habe versucht mit dir zu reden, aber dein Blutrausch hat verhindert das du mich hörst// ‚Ich erinnre mich wirklich an Garnichts mehr...'
„Bitch-chan, ist mein Bauch so gemütlich?" fragte mich Laito, der etwas benommen wirkte. Auf meinen Wangen bildete sich ein leichter Rotschimmer, da ich es tatsächlich vergessen hatte, dass ich noch auf ihm saß.
„E-entschuldige Laito...Geht es dir soweit gut?" fragte ich ihn verlegen. Selbst wenn er es so sehr verdient hatte, hätte ich es mir nicht verziehen können, wenn ihm etwas Ernsthaftes passiert wäre. Wie gebannt sah ich auf die Bisswunde. Ich konnte es immer noch nicht fassen, dass ich wirklich dafür verantwortlich bin.
Laito grinste und sagte in seinem üblichen Ton: „Machst du dir etwa Sorgen um mich~?" Ich spürte wie meine Wangen noch eine Spur röter werden, was Laito dazu brachte zu kichern. ‚Ihm scheint es ja ganz gut zugehen, wenn er über mich lachen kann' dachte ich innerlich seufzend. Jedoch bin ich erleichtert, dass ich ihm nichts getan hatte.
„S Neko-chan, wie lange willst du noch auf Laito-kuns Bauch sitzen?" fragte Kou leicht säuerlich. Schnell sprang ich auf, falle aber, so tollpatschig wie ich bin, nach hinten und kann gerade so verhindern, dass mein Kopf gegen das Bettgestell knallt.
//Das ging wirklich nochmal gut// ‚Dem kann ich nur zustimmen. ' Der Grünäugige richtete sich langsam auf und ich weiß nicht ob das Einbildung war, doch ich glaubte kurz ein siegessichere Grinsen auf seinem Gesicht gesehen zu haben. Mit einem amüsierten Ton meinte er: „Du hast da noch etwas Blut an deinem Mundwinkel Bitch-chan~."
‚Dass er damit so selbstverständlich umgeht...aber okay, ehe ich Laito wirklich komplett verstanden habe, bin ich alt und grau...'
Mit meiner rechten Hand wollte ich mir das Blut wegwischen, doch hielt mich Laito wie aus heiterem Himmel auf. Erhielt mein Handgelenk fest und näherte sich gefährlich langsam meinem Gesicht. Was danach passierte lies mich noch mehr erröten, denn Laito leckte mir einfach so dass Blut vom Mundwinkel.
Spätestens ab jetzt hatte ich die ultimative Röte erreicht. ‚Ich sollte mir wirklich nie mehr Sorgen um ihn machen. ' beschloss ich gedanklich. //Dein Herz muss dir gerade ja bis zum Hals schlagen// ‚Das ist wirklich nicht hilfreich Saranna...' //Ich weiß, aber hoffentlich siehst du, dass Kou gerade kurz davor steht, vor Eifersucht zu platzen.//
Als mein Blick zu dem Blauäugigen ging sah ich, dass er zwar lächelte, seine Augen aber die pure Wut wie Flammen aufloderten. Um diese super peinliche Situationen endlich hinter mich zu bringen, lies ich Laito einfach machen. Selbst wenn es mir schwer fällt es zuzugeben, aber etwas gefällt es mir doch, aber ich durfte einfach nicht zulassen, dass ich mich ihm hingebe. Ich wäre schließlich nicht die erste, die Laitos verführerischen Taten zu Opfer liegen würde und die Liebe die ich kenne, ist eine andere als die, die er kennt.
Am liebsten würde ich sie ihm doch zeigen, aber da müsste ich auch mehr über mich erzählen, da Vertrauen ja etwas Wichtiges ist. Einmal habe ich sowas in meinem Leben getan und ich bereue es bis heute. Es war wirklich schwer in dieser Zeit nicht einfach zusammenzubrechen und aufzugeben. Ich habe nicht Mal meinen Eltern oder Ben davon erzählt, doch weiß ich genau, dass sie es bemerkt hatten wie es mir in diesem Zeitraum ging. Bei Laito wäre es dann sogar noch eine Ecke schärfer, da er mich wirklich komplett zerbrechen konnte.
Plötzlich nahm ich wahr, wie Laito sich etwas von mir entfernte und mir ein schelmisches Grinsen zuwarf. „Deine Reaktion auf mich ist wirklich niedlich Bitch-chan." Kicherte er. Mit einer leicht zitternden Stimme erwiderte ich: „L-lass mich doch! Außerdem gibt es etwas wichtigeres was ich gerne wissen möchte, was ist passiert, nachdem ich das Bewusstsein verloren hatte? " „Das ist einfach zu erklären-„ fing Ruki an. „Wir wollten dich mit uns nehmen, doch dein Blutgeruch hat uns in das Zimmer dieses Sakamaki geführt, der-„ „W-warte mal! Ihr...ihr habt mich also nur in Unterwäsche gesehen?!" unterbrach ich ihn.
Ich weiß es gibt eigentlich wichtigeres und sie haben mich ja schon im Nachthemd gesehen, aber das ist wichtig für mich. Nachdem er mir einen sehr bösen Blick zuwarf, nickte er. ‚Ich glaube, ich habe meinen letzten funken Würde gerade ein zweites Mal verloren...' dachte ich verzweifelt.
Jetzt schaltete sich auch Kou ein und meinte: „ Was Ruki damit sagen will ist, dass wenn wir nicht gekommen wären, hätte Laito-kun dich blutleer getrunken. Außerdem warst du überall verwundet als wir dich fanden."
Auf gut deutsch haben mir die Mukami also das Leben gerettet. Laito schmollte gespielt und erwiderte dazu: „Ich hätte Bitch-chan doch nicht leergesaugt, dafür macht es zu viel Spaß sie zu necken." So entstand eine hitzige Diskussion, wo ich mich lieber nicht einmischen wollte, deshalb sah ich nun wieder auf den, nun roten, Verband, doch spürte ich keinerlei Schmerzen mehr.
‚Konnte es vielleicht sein...? ' langsam gingen meine Hände zu dem Verband und kurz darauf drückte ich leicht zu. Genau wie ich vermutet hatte, es tat nicht im Geringsten noch weh.
Dank Laitos Blut konnte sich mein Körper regenerieren, wo ich wirklich froh drüber bin. Doch alleine die Vorstellung, dass ich ohne jede Hemmungen zugebissen hatte, machte mir etwas Angst. ‚Würde ich Ben etwa auch anfallen und wenn wir wieder zuhause sind, wäre ich dann weiterhin ein Halbvampir? '
Dass ich besorgt war, konnten die Jungs sehen, doch sagten sie nichts dazu, wofür ich ihnen wirklich dankbar bin. Von diesen ganzen plötzlichen Gedanken bekam ich aber langsam aber sicher Kopfschmerzen, weshalb ich mir den Kopf hielt. „Ich danke euch wirklich sehr für die Hilfe...es ist nur gerade alles zu viel für mich. Es kommt mir wie ein Traum vor, doch weiß ich genau das es Realität ist." Murmelte ich zum Schluss.
Früher hätte ich alles dafür gegeben um in diese Welt zukommen. Selbst wenn ich immer wusste, dass es hier gefährlich ist, wollte ich eine Art Neuanfang starten und meiner Vergangenheit den Rücken kehren. Jetzt erst realisiere ich, dass ich egal wo ich auch sein mag, es wird sich nichts daran ändern was ich bin.
„Marie-san...geht es...dir...wirklich gut...?" fragte mich Azuza mit leichter Besorgnis. ‚Warte, er sorgt sich um mich? ' //Endlich bemerkst du es! Es gibt Menschen oder in diesem Fall Vampire, die sich wirklich um dich Sorgen// ‚Ich...das kann ich kaum fassen. '
Ich lächelte Azuza leicht an und antwortete: „Danke der Nachfrage Azuza...Ich bin nur etwas durcheinander. Ich meine, vor ein paar Tagen war ich, für meine Verhältnisse, ein ganz normales Mädchen, das gerne alleine war und ihre Familie beschützt hat. Na gut, ich hatte nicht viele Freunde und selbst die, die ich hatte waren wahrscheinlich falsch, doch es war mein Leben. Jetzt bin ich mit meinem kleinen Bruder in meinem absoluten Lieblingsanime gefangen, bin ein Halbvampir, der in ihrem Blutdurst jeden attackieren könnte und ich muss jede Minute fürchten das etwas schlimmes passiert." Selbst wenn sie mich jetzt auslachen, weil ich so erbärmlich bin, ist das meine komplette Meinung.
Doch statt eines Lachens, herrschte eine Totenstille, weshalb ich ein mulmiges Gefühl bekam. Normalerweise würden sie doch mindestens ein Kommentar dazu abgeben. Mit einer zurückhaltenden Stimme fragte ich deshalb: „Ist aber alles in Ordnung mit euch? Ihr seid so ruhig und um ehrlich zu sein habe ich gedacht, dass ihr mich auslacht, da ich so erbärmlich und schwach bin." //Du lernst es auch nie Marie. Du bist nicht schwach! Wenn du es wärst, hättest du dich den Vampiren schon lange ergeben und wärst wahrscheinlich gar nicht mehr am Leben.//
Tatsächlich war es Shu, der die Ruhe brach, indem er mich fragte: „Du denkst also wirklich das du schwach wärst? Nach alldem was bis jetzt passiert ist?" Verständnislos sah ich den Ältesten an und erwiderte: „Natürlich bin ich das! Gegen euch Vampire habe ich nicht die geringste Chance und da mache ich mir nichts vor!" Jetzt begannen fast alle an zu lachen und sogar Reiji und Ruki schmunzelten leicht.
‚Okay, was ist daran jetzt so witzig und was ist mit den sadistischen Vampiren passiert?! '


Scherenschwester12

Plötzlich in Diabolik Lovers?!  #Wattys2016Where stories live. Discover now