19. Kapitel - Schluss und Epilog

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Kylas Sicht:

Ben grinste mich an, doch in diesem Moment hatte ich andere Sorgen. Ich sagte: „Hilf den anderen! Ich kümmere mich um Alan." Er verschwand und ich lief schnell zu Alan, wo ich mich vor ihm auf die Knie fallen ließ. Ich legte seinen Kopf auf meinen Schoß und streichelte ihm über die Stirn. Er atmete sehr flach und wir wussten beide, dass niemand mehr etwas für ihn tun konnte. Mir liefen Tränen in Strömen über die Wangen: „Du darfst nicht gehen, Joran! Nicht auch noch du!" Er hatte zwar Tränen in den Augen, aber lächelte gleichzeitig: „Hast du mich etwa gerade Joran genannt? Tu das nie wieder! Du bist meine Schwester, Kyla. Ich will dich so in Erinnerung behalten, wie du immer zu mir warst. Also nenn mich so wie immer." Ich wusste, dass er mich zum Lächeln bringen wollte, doch es funktionierte nicht. Ich sagte: „Aber wie soll ich jemals wieder wie vorher sein? Ich bin ein schrecklicher Mensch! Vater hatte Recht. Ich gehöre nicht hierher. Ich gehöre zur Dunklen Seite. Ich habe zugelassen, dass so viele Menschen sterben. Und das nur, weil ich Ben nicht aufgeben wollte. Ich bin abscheulich!" Alan unterbrach mich: „Kyla... Er hatte Unrecht! Bloß weil er böse war, sind wir es nicht. Du bist ein wundervoller Mensch! Der beste Mensch, den ich je das Glück hatte kennen zu lernen! Denn genau das unterscheidet dich von ihm. Du fühlst dich schuldig und empfindest Reue. Er hat das nie getan. Außerdem hättest du es nie fertig gebracht mich zu töten. Er hat mich, seinen eigenen Sohn, getötet. Wenn einer unter all diesen Menschen hier gut ist, dann bist du das... Du bist schlau, mutig und findest in jedem, egal wem, etwas Gutes. Du gibst niemanden so leicht auf... Es tut mir leid, Kyla, aber ich habe nicht mehr viel Zeit: Du wirst für immer meine Schwester bleiben und ich werde dich immer lieben und dich beschützen. Das ist kein Abschied für immer, denn ich kenne schon einen Weg, wie wir uns wiedersehen können. Vertrau mir. Ich liebe dich, Kyla Kenobi!" „Ich liebe dich auch, Alan!", ich schluchzte. „Vertrau auf die Macht, Kyla. Sie wird dich leiten und ist dein größter Verbündeter. Ich weiß, dass du diesen Kampf gegen das Böse ein für alle Mal gewinnen wirst...", damit schloss er die Augen und verschwand aus meinen Armen. Er wurde eins mit der Macht.

Ich stand auf und schaute mich um. Die Schlacht war immer noch in vollem Gange. Anscheinend hatte niemand bemerkt, dass Snoke tot war. Aber irgendwie fühlte ich mich gut nach dem Gespräch mit Alan. Ich konzentrierte mich und spürte die Macht, wie sie uns alle umgab und uns miteinander verband. Das, was ich vorhatte, war zwar total irre, aber ich wollte es versuchen. Ich konzentrierte mich auf die Macht um unsere Gegner herum und hob meine Arme. Ich spannte die Macht um sie herum an und ließ sie dann wieder schnell auf sie zu schnellen. Als ich meine Augen wieder öffnete, lagen sie alle ohnmächtig am Boden und alle anderen starrten mich verwundert an. Ich musste lächeln. Aber nicht wegen den Gesichtern der Menschen, sondern weil ich daran dachte, dass Joran recht gehabt hatte. Ich musste einfach nur auf die Macht vertrauen und an mich glauben, dann konnte ich alles tun, was ich wollte. Ich musste nun keine Angst mehr davor haben, die Kontrolle über meine Kräfte zu verlieren. Es könnte nie wieder so eine Katastrophe passieren, wie damals...

Rey und ich wollten gerade unsere gesammelten Teile umtauschen, als ich die Kontrolle verlor und das halbe Dorf zerstörte. Dabei waren sogar zwei Leute gestorben. Ich würde diesen Tag vermutlich nie vergessen...

Aber nun war es Vergangenheit und ich musste in die Zukunft schauen. Der Krieg war vorbei. Unsere Leute nahmen schon die ohnmächtigen Mitglieder der Ersten Ordnung gefangen und ich wandte mich nochmal an die Stelle um, an der Snoke gestorben war. Er war nicht mehr zu sehen. Das hieß dann wohl, dass auch er eins mit der Macht geworden war. Doch trotz allem vermisste ich ihn nun irgendwie. Er war trotz allem mein Vater. Aber er war böse, oder? Ich musste unbedingt später mit Luke reden. Vielleicht wusste er einen Grund, warum mein Vater böse geworden war. Außerdem hätte ich gerne seinen Namen gewusst. Nun lief ich zu Ben. Zuerst blieben wir beide still und schauten dem jeweils anderen nur stumm in die Augen. Schließlich nahm mich Ben in den Arm und flüsterte in mein Ohr: „Es tut mir leid. Es tut mir so sehr leid." Ich erwiderte: „Du hattest bestimmt deine Gründe... Vielleicht kannst du es mir irgendwann einmal erklären." Wir lösten uns voneinander und Ben lächelte mich an: „Bestimmt. Was denkst du, wird nun passieren?" Ich dachte kurz nach, dann antwortete ich: „Wir werden vermutlich erst einmal versuchen, wieder Frieden in der Galaxis zu schaffen und wir müssen nochmal die Republik aufbauen. Das wird viel Arbeit werden. Doch für den Moment ist es mir egal. Denn für mich zählt nun nur, dass du bei mir bist." Plötzlich legte mir jemand von hinten eine Hand auf die Schulter und als ich mich umdrehte, sah ich Luke und Leia. Ich schloss sie fest in die Arme. Nun standen sie, Ben und ich dort Arm in Arm. Plötzlich brach alles über mir zusammen und ich fing an, zu weinen. Die drei musterten mich erstaunt und Luke nahm mich ohne ein weiteres Wort in den Arm. Es tat gut und ich beruhigte mich etwas. Er fragte mich leise: „Was ist los, Kyla?" Ich sprach mit verweinter Stimme: „ Alan... Snoke... all die Menschen... Ich fühle mich so verloren, Luke... Ich weiß nicht, was ich denken oder fühlen soll..." Ich fing wieder an, zu schluchzen und Luke nahm mich wieder in den Arm. Er strich mir beruhigend über den Rücken und sagte: „Es ist nicht deine Schuld, Kyla. Alles wird wieder gut." Ich löste mich aus seiner Umarmung und sagte zu den Dreien: „Entschuldigt, aber ich muss jetzt ein wenig alleine sein." Damit lief ich fort. Ich sah, dass Ben mir hinterherlaufen wollte, aber Leia ihn aufhielt. Poe kam mir entgegen und wollte mich in den Arm nehmen, doch ich rannte einfach an ihm vorbei und weiter in den Wald. Ich musste alleine sein. Nach einer Weile setzte ich mich hin und weinte immer noch. Da hörte ich auf einmal eine Stimme: „Kyla, ich habe dir doch gesagt, wir werden uns wiedersehen. Als ich aufblickte, sah ich Alans Machtgeist neben mir sitzen. „Alan...", flüsterte ich. Er grinste mich an: „Ja. Und warum sitzt meine geliebte Schwester hier alleine mitten im Wald und weint, obwohl sie doch mit allen anderen feiern könnte?" Er zwinkerte mir zu. Das brachte mich auch zum Lächeln und ich wischte meine Tränen weg: „Ich fühle mich so alleine und schuldig. Aber ich weiß nicht einmal, wieso... Denkst du, ich sollte noch einmal zurückgehen?" Mein Bruder nickte: „Natürlich. Schlaf erstmal eine Nacht drüber und du wirst sehen, morgen geht alles schon viel besser. Es tut mir leid, aber ich muss nun wieder zu unserem Großvater, Meister Yoda und Anakin. Eigentlich sollte ich mich dir noch gar nicht zeigen. Ich höre die Predigten von Großvater und Meister Yoda jetzt schon." Er verdrehte die Augen. Ich lächelte: „Aber Anakin wird dir keine Predigt halten, sondern dich unterstützen." Ich zwinkerte ihm zu und er verschwand mit einem Grinsen. Danach machte ich mich auf den Weg zurück, um mich bei Poe zu entschuldigen und mit den anderen zu feiern.

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