Ding

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Hailey pov.
"Jake!" rief ich in den Gängen der Schule umher. Immer wieder rief ich seinen Namen. "Kannst du nicht einmal pünktlich sein?!" fluchte ich wütend. Ich war hier in die Uni gekommen, um ihm eine Chance zu geben und jetzt war er derjenige, der fehlte? Es war so still, meine Schritte hallten schon fast an den Wänden der Gänge. Meine Hände kramten nach meinem Handy in meiner Tasche.
Niemand nahm ab und so sprach ich wütend auf den Anrufbeantworter. "Jake! Es ist bereits halb 11. Ist das dein Ernst?!" zischte ich wütend und legte auf. Unbewusst fuhr ich mir mit meinen Händen nervös durch die Haare. Ich war unheimlich wütend, er hatte mich versetzt! Mich! Genau dann, als er sich eigentlich entschuldigen müsste! Seufzend machte ich einpaar Schritte in Richtung des Ausganges, als ich durch den Klang von Schritten gestoppt wurde. Ich drehte mich einmal um, doch niemand war zu sehen. "Jake?" fragte ich nochmals, doch diesmal ein wenig leiser. Niemand antwortete. Wieder wollte ich weiter laufen, doch da bemerkte ich die dunkle Gestalt, welche am Ende des Ganges stand. "Jake... bist du das?" flüsterte ich ein wenig ängstlich und machte einen Schritt rückwärts. Die Gestalt antwortete nicht, stattdessen machte sie einen Schritt nach vorne. Mein Handy fiel mir aus der Hand. Ich drehte mich um und begann zu rennen.

Alec pov.
"Morgen komm ich mit dir mit." "Was?" "Na zum Mädchen. An unserem ersten Treffen habe ich sie nicht so genau gemustert, aber wenn du sie so faszinierend findest, muss sie ja was haben." grinste Jace. Ich erwiderte nicht einmal mehr etwas darauf. Diese Sprüche werde ich mir wahrscheinlich noch ewig anhören müssen. Nur, weil sie besonders war...Ich meine, sie hatte so eine Stärke, so eine Begeisterung für die simpelsten Sachen, so eine Lebensfreude.

Hailey pov.
Ich schrie nicht, ich hätte es tun sollen. Ich rannte nur, weg von dem Ding, das mich verfolgte. In einen Unterrichtsraum konnte ich nicht, die würden abgeschlossen sein, die einzige Möglichkeit waren die Sport Umkleiden. Mit einem Ruck öffnete ich die Tür der Umkleide der Männer und schloss sie wieder hinter mir. Mit meinem vollen Gewicht lehnte ich mich dagegen. Es gab Menschen, die in gefährlichen Situationen einen klaren Kopf bekamen, ich gehörte definitiv nicht zu ihnen. Alles, was in meinem Kopf los war, war eine Stimme, die mir zuschrie, nicht zu sterben. Verzweifelt versuchte ich mich zu beruhigen, doch es klappte nicht. Ich hatte Angst, tierische Angst. Dieses Ding dort draussen war kein Mensch. Als ich wieder schwere Schritte draussen hörte, hielt ich angestrengt meine Luft an, konnte jedoch nicht die Tränen zurückhalten, die mir über die Wangen kullerten. Es schien für eine kurze Zeit, als würde die Zeit stehen bleiben, würde das Ding weitergehen? Würde es mich bemerken? Ich schlug mir meine Hand vor den Mund und schluckte. Im nächsten Moment schlug etwas fest gegen die Tür und liess mich laut aufschluchzen. Die Tür war noch zu, doch lange würde sie nicht mehr halten. Meine Finger schoben vorsichtigen den Riegel der Tür so fest ich konnte zu und so entfernte ich mich langsam von der Tür. Eine Waffe, ich brauchte eine Waffe. Hektisch blickte ich mich im Raum um und zuckte jedes mal zusammen, wenn ein Krachen an der Tür erklang zusammen. Mein Blick fiel schliesslich auf einige der Spinde. Sie mussten etwas nützliches beinhalten. Nichts, kein Messer, kein Feuerzeug, einfach gar nichts. Dann erblickte ich das einzige, was mir vielleicht helfen könnte, einen Baseballschläger. Zitternd griff ich nach ihm und klammerte ich fest. Die Tür krachte wieder, einen weiteren Schlag würde sie nicht verkraften. Stolpernd drückte ich mich an die gegenüberliegende Wand und wartete, bis das Ding durch die Tür kam.

Mit einem lauten Krachen brach die Tür in mehrere Teile und nichts stand mehr zwischen mir und dem Ding. Mein Herz setzte mehrere Schläge aus. Immer hatte ich mir gewünscht, in so etwas zu leben, in einer magischen Welt und jetzt, wo es soweit war, würde ich sterben. Das Ding kam bedrohlich näher. Das war kein Ding, das ich kannte, kein Werwolf, kein Vampir, kein Troll oder sonst etwas, es war einfach nur ein Ding, mit Tentakeln am Mund, die wiederum voller Zähne waren. Es sprach nicht, sondern knurrte und bevor ich noch weiter darüber nachdenken konnte, war es auch schon vor mir und drückte mich an die Spinde. Ich hustete ein wenig, schnappte nach Luft und konzentrierte mich darauf, den Baseballschläger nicht fallen zu lassen, er war meine einzige Chance.

Twins (Alec Lightwood FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt