Gefangen

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Hailey pov.
"Willst du mir vielleicht den Arm ausreissen?" zischte ich wütend und wollte meinen Arm ihm entziehen, doch er drückte nur noch mehr zu. "Im letzten Jahr fandest du meine Art noch anziehend." grinste er boshaft und drückte mich gegen eine Wand, kein Mensch lief hier in dieser Gasse entlang. "Wir können gerne da weiter machen, wo wir vor deinem Verschwinden gestoppt haben." grinste er und fuhr mit seiner rechten Hand mein Bein entlang, während die andere mich noch fest hielt. Mir wurde übel. Wie konnte ich ihn jemals auch nur akzeptabel finden, geschweige denn ihn lieben?! "Du bist wiederwärtig!" zischte ich ihm zu, was ihn jedoch nur noch mehr Spass zu machen schien. "Und genau das hat dich früher immer angemacht." Er zog mich wieder weiter.

Alec pov.
"Sie ist geschützt, die Rune kann sie nicht finden!" sprach Jace gestresst. "Das bedeutet, dass sie entweder bei Magnus oder einem anderen Hexenmeister ist." "Gehen wir zu Magnus!" entschied ich.

Hailey pov.
"Was ist das denn bitte?" Ich starrte entgeistert auf das violette Loch, das aussah, als würde es ins nirgendwo führen. "Unser Weg zu Valentine, ein Portal." Er wollte mich schon rein schubsen, doch ich sträubte mich dagegen. "Ich geh da nicht rein, ich geh nicht zu Valentine und ich werde euch niemals helfen. Nicht über meine Leiche!" schrie ich, er verdrehte genervt die Augen. "Na gut, dann halt so..." seine Faust schnellte vor und im nächsten Augenblick wurde alles schwarz, nachdem mich eine Welle des Schmerzes getroffen hatte.

"Nanana... wir wollten ihr doch nicht weh tun... Jonathan." Mir ging es schlecht, mir war schwindelig und die Stimmen, die sprachen, hörte ich nur gedämpft. "Wann wacht sie auf?" "Sie ist bereits wach." Okay, es brachte nichts mehr, die Augen geschlossen zu halten, sie wussten, dass ich wach war. Zitternd öffneten sich meine Augenlider. "Na also, war doch kein so harter Schlag." Der ältere Mann aus meinen Erinnerungen stand oberhalb von mir und lächelte auf mich hinab, genauso wie Jake. "Was zum... wer..." stöhnte ich auf und versuchte meinen Kopf zu berühren, der unheimlich schmerzte, doch es klappte nicht, irgendetwas hatte meine Arme aufs Bett getackert. "Sie erkennt mich nicht, Jonathan... was für eine Enttäuschung." sagte der ältere Mann. "Jonathan?" fragte ich ungläubig und verwirrt und blickte zu Jake. "Natürlich, mein Sohn, Jonathan Morgenstern." "Jake..." Jake oder Jonathan... wie auch immer er hiess, grinste mich an. "Sie kann sich an so gut wie nichts mehr erinnern." "Kein Wunder, sie war ja auch noch so jung, als sie abgehauen ist." Hallo? Ich war anwesend! Sie sprachen über mich, als wäre ich nicht da. "Alles war gut, bis du abgehauen bist, tief getroffen vom Tod deines Zwillingsbruders." sprach der ältere und fuhr mir über die Haare. "Weisst du denn, wer ich bin?" "Valentine." flüsterte ich verabscheuend und er begann zu lachen. "Hailey... immer noch so stur und dickköpfig wie früher." Wieder wollte er über meine Haare streichen, doch ich unterbrach ihn. "Fass mich nicht an, du Monster!" zischte ich und so verschwand sein Lächeln. "Du wurdest verzogen von den Hexen, kein Wunder, ein Schattenwesen kann ja auch gar nichts hinkriegen!" zischte er wütend. "Vielleicht sollten wir über die Strafe reden, die noch ausbleibt, dafür, dass du einfach so abgehauen bist." Angst überkam mich und ich begann unbewusst zu zittern. "Tut mir leid, aber ich habe es dir schon früher immer gesagt, wer mich enttäuscht wird bestraft." Er verliess den Raum und liess mich und Jake alleine.

"Du bist Valentines Sohn..." flüsterte ich ungläubig. Ich fühlte mich im höchsten masse gedemütigt und ich hasste dieses Gefühl, ich wollte heulen und schreien, aber das würde ihm wahrscheinlich noch viel mehr Spass und Vergnügen bereiten. "Du bist seine Ziehtochter, wir sind uns also ziemlich ähnlich, Schwesterchen." Valentine hatte mich aufgezogen, bevor ich abgehauen war. "Wenn ich dich ansehe, würde ich mich am liebsten übergeben." Ich versuchte hasserfüllt zu klingen, doch das konnte ich nicht, ich war fertig, verzweifelt und ich fühlte mich von der ganzen Welt verraten. "Spar dir deine bissigen Kommentare, du wirst schon noch zur Vernunft kommen und bis dahin werden wir garantiert viel Spass miteinander haben." Er verliess das Zimmer, natürlich nicht, ohne mir noch ein letztes Mal ein boshaftes Grinsen zuzuwerfen, wahrscheinlich, um seine letzte Drohung nochmals zu unterstreichen. Ganz ehrlich, ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte, ihr fragt euch jetzt wahrscheinlich, wieso ich nicht schrie oder kämpfte, aber ich begriff es gar nicht. Es kam einfach nicht in meinem Gehirn an, dass Jake, der Junge, mit dem ich ein ganzes Jahr zusammen gewesen war, der Sohn von Valentine war und dazu noch das absolut grösste Arschloch in dieser verdammten Shadowhunterwelt.  Gefangen bei ihm und Valentine... und wahrscheinlich würde diese Zeit höchst unangenehm werden, dennoch begriff ich es nicht.

Twins (Alec Lightwood FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt