Folter

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Alec pov.
"Also befindet sie sich bei ihrem Exfreund, vor dem sie Angst hat und der rein zufällig auch noch Runen auf der Haut trägt? Das klingt verdammt noch mal nach Valentine und wenn Valentine sie hat, haben wir ein Problem, das gewaltiger ist, als wir jemals gedacht haben."

Hailey pov.
"Komm mir nicht zu nahe mit diesem Teil, du abartiger Psycho!" "Machen wir doch eine Wette... wie viele Schnitte hältst du aus, bevor du schreist und deine Kräfte zum Vorschein kommen... wie stark ist dein Wille... 3 Schnitte, vielleicht 5? Ich wette 3, du bist nicht so stark, wie mein Vater denkt." Angespannt beobachtete ich, wie er die Klinge an meinem Bein ansetzte. Ich schloss meine Augen und wartete bis es begann. Ich würde nicht schreien, egal was geschah, Jake war ein sadistisches Arschloch und jeder Schrei meinerseits würde ihm noch mehr Freude bereiten. Ich spürte, wie sich die Klinge in meine Haut bohrte,doch der wahre Schmerz kam erst zwei Sekunden danach. Schmerz explodierte in meinem linken Bein. "Damit du auch ja nicht mehr weglaufen kannst." Ich verzog angestrengt mein Gesicht, ich konnte nicht Schreien und nicht weinen, doch etwas musste ich tun und so ballte ich meine Hand zur Faust und grub meine Fingernägel in meine Haut, es lenkte mich ab. "Toughes Mädchen, schon der erste Schnitt und kein Wimmern." "Sadistisches Arschloch." zischte ich und versuchte in den Schmerz zu atmen. "Es ist immer wieder eindrücklich, wie gross der Wille sein kann, selbst wenn der Schmerz durch jede einzelne Ader deines Körpers kriecht und etwas einfaches, wie das Verhindern eines Schreies, plötzlich dein einziges Ziel zu sein scheint." Seine Schritte kamen zu mir, näher an mein Kopf, doch nicht mein Gesicht war das Ziel seiner wiederholten Folter, sondern mein Arm. "Ein winziger Schrei und ich werde aufhören. Ein winziger Schrei und ein winziges Anzeichen deiner Macht, dann lasse ich das Messer fallen und du wirst nicht mehr leiden." Ich schluckte und Tränen stiegen mir hoch. "Wie konnte ich so lange deine dunkle Seele nicht erkennen... ein einziges schwarzes Loch, das alles in seiner Umgebungen verschlingt, dessen einziges Ziel es ist, mehr Macht zu bekommen und dessen einziges Ziel ihm verwehrt bleibt. Du bist und bleibst ein jämmerliches, verunglücktes Experiment deines Vaters und nie wirst du mehr sein oder mehr von ihm bekommen, als nur Mitleid. Selbst dein Vater hasst dich, der einzige Mensch, der von Natur aus darauf programmiert ist, dich zu lieben und selbst er, eines der grössten Monster..." wütend stiess er mir das Messer in die Seite und versuchte mich so vom Reden abzuhalten, doch ich würde nicht stoppen, es war das einzige, was mich daran hinderte, los zu schreien. "... und selbst er hat erkannt, was für ein missglücktes Kind du bist, ich lache über dich und deine wahnwitzigen Versuche, deinem Leben auch nur einen Hauch an Bedeutung zu geben!" Er hatte mittlerweilen das Messer weggelegt und schlug mit der blossen Faust auf mich ein. "Das wird dir auch nicht mehr Vergnügen bringen..." "Wenn du schreist, das wird mir Vergnügen bringen." knurrte er wütend und man spürte, wie er jetzt schon ungeduldig wurde. Komischerweise begann es mir beinahe Spass zu machen, klar, der Schmerz, der sich in meinem ganzes Körper ausgebreitet hatte, minderte diesen Spass um einiges, aber die Tatsache, dass ich gefoltert wurde und er derjenige war, der unter meinen Worten litt, hatte etwas ironisches und ich liebte die Ironie des Lebens.

"So stur, all deine Schmerzen wären vorbei, wenn du nur einmal deine Magie zeigen würdest! Was soll es, mehr Spass für mich!" Ich begann zu lachen, was aber eher in einen Gurgeln endete, von der Verletzung in meiner Seite hatte ich Probleme mit dem Atmen und  ich wollte gar nicht wissen, wie ich mittlerweilen aussah. "Wir wissen beide, dass es sogar mir mehr Spass macht, als dir du jämmerliches Stück Scheisse." spuckte ich heraus, Blut lief aus meinem Mund, dieser eisige Geschmack drang in alle Geschmacksnerven und mir wurde immer übler.

Die Tür donnerte auf und Valentine kam rein. "Wieso sehe ich hier keine Fortschritte?" fragte er seinen Sohn, die beiden hatten ein merkwürdiges Verhältnis, kein Vater Sohn Verhältnis, auch kein freundschaftliches, sie beide mochten einander tief in ihrem Innern nicht. Valentine hasste seinen Sohn, durch das Dämonenblut in seinen Adern stand er für das, was Valentine hasste, Jake hasste seinen Vater aus dem einfachen Grund, dass er das Herz eines Dämons hatte, er respektierte Valentine, aber Respekt war etwas anderes als Liebe. "Armer Jakii, kann nicht einmal ein kleines Mädchen zum schreien bringen." flüsterte ich amüsiert. Jake lief rot vor Wut an und Valentine schien sich beinahe für seinen Sohn zu schämen. Ich war angekettet und mein körperlicher Zustand war... schlecht, dennoch schien es fast, als wäre ich die Gewinnerin aus dem unbewussten Machtkampf, den wir führten.

Twins (Alec Lightwood FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt