Sterben

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Hailey pov.
"Also werde ich sterben." flüsterte ich, um seine nette Umschreibung zusammenzufassen. "Deine Macht wird dich von innen her auffressen." "Nein! Hailey, du wirst nicht sterben! Lass den Unsinn!" rief Alec, der letzte Satz war an Magnus gerichtet. "Alec hat vollkommen Recht." sagte Jace ernst. "Ich werde nicht zulassen, dass meine Schwester stirbt, nachdem ich sie erst wieder gefunden habe!" Ich lächelte matt. Magnus hatte Recht, das wusste jeder hier, selbst Jace und Alec, sie wollten es bloss nicht akzeptieren. "Wir alle wissen hier, das es stimmt... ich spüre es." flüsterte ich. "Da ist etwas in mir, dass mich nach und nach mehr ausfüllt, irgendwann werde ich nicht mehr genug für diese Macht sein und sie wird ausbrechen. Ich spüre sie." "Du spürst nichts, das ist nur reine Einbildung, weil Magnus dir einen Schwachsinn in den Kopf gesetzt hat!" rief Alec wütend und funkelte Magnus an, als wäre dieser Valentine höchst persönlich. "Es ist wahr!" rief ich. "Nein!" Er schüttelte mehrere Male den Kopf. "Ich werde sterben, Alec und je früher du es akzeptierst, desto besser." "Nein! Ich kann das nicht akzeptieren und du solltest es auch nicht können!" schrie er und fegte irgendetwas von Magnus Tisch. "Ich akzeptiere nichts, ich lüge mir nur nichts vor! Was denkst du, wieso viele von Valentines Versuchskaninchen gestorben sind? Jace, Jake oder Jonathan, wie auch immer und ich, wir sind die einzigen, die es überlebt haben, Jace hat so gut wie gar kein Engelsblut in sich, deshalb spürt er nichts und Jake... vielleicht verträgt man Dämonenblut besser und selbst wenn nicht, er hat weniger Dämonenblut in sich, als ich Engelsblut, das ich sterbe ist vorprogrammiert und das einzige, was ihr tun könnt, ist es zu akzeptieren, denn ansonsten wird es für uns slle schlimmer, als es sein muss!" "Ich kann es nicht akzeptieren!" schrie Alec und schlug sich die Hände über den Kopf. "Vielleicht kann man dir Kräfte entziehen, irgendein Hexenmeister wird etwas tun können..." "Damit ich wieder das Versuchskaninchen von jemandem bin? Da sterbe ich lieber!" "Und genau das ist das Problem! Du akzeptierst nicht einfach nur, dass du stirbst, nein, der Tod kommt für dich geradezu rechtzeitig, du willst nicht mehr leben, weil du Angst hast! Du hast Angst, noch mehr Personen zu verlieren und noch mehr davor, enttäuscht zu werden, wie du es von Jake, von Helena und von mir wurdest, aber wach auf Prinzessin, wenn du stirbst wirst du hier ein riesiges Chaos zurücklassen. Jace wird seine eben erst gewonnene Schwester verlieren, genauso wie Izzy, Helena ihr Kind und ich das einzige Mädchen, dass ich jemals geliebt habe. Vielleicht kannst du es mit deinem Gewissen vereinbaren, dass dein Leben zu Ende ist, aber kannst du auch mit deinem Gewissen vereinbaren, dass damit auch unser aller Leben wertlos ist?!" schrie er wütend. "Denk mal darüber nach." sprach er und verliess Magnus Wohnung.

Es gab zwei Dinge, die mich beängstigten, zum einen die Tatsache, dass seine Worte genau ins Schwarze trafen und zum anderen, dass er mir eben gestanden hatte, dass er mich liebte. Fassungslos starrte ich auf den Punkt, wo er eben noch gestanden war, bevor er verschwunden war. "Du wirst deine Kräfte nicht mehr einsetzen!" befahl mir Jace und hoffte so wohl das hinauszuzögern, was mir bevorstand. "Klar, was sollte ich auch sonst machen." murmelte ich und verliess ebenfalls Magnus Haus, nachdem ich ihm noch kurz gedankt hatte.

Zeitsprung
Die letzten Tage waren hart, nicht, weil Alec wütend geblieben war oder so, im Gegenteil, er und meine Familie, damit meinte ich Jace, Izzy und selbst Max, hatten versucht, mich mit aller Macht zu überzeugen, irgendetwas dagegen zu unternehmen. Sie versuchten mir zu zeigen, was ich alles vermissen und zurücklassen würde, würde ich tatsächlich sterben, das machte es um einiges schwerer für mich, ich wollte niemanden von ihnen verlassen, aber ich spürte, wie es passieren würde und was sollte ich tun, ich hatte genau zwei Optionen, rum heulen oder so tun, als würde ich es akzeptieren, ich entschied mich für die zweite Variante.

"Das ist lächerlich." "Das ist es nicht, sag einfach nur, was du unternehmen willst, was vermisst du am meisten an deinem alten Leben, denn genau das werden wir jetzt tun." Alec sah mich durchdringend an, er würde kein Nein akzeptieren. In den letzten Tagen hatten wir uns zwar nicht ausgesprochen, aber wir beide versuchten über alles hinwegzusehen, was uns voneinander wegtrieb. Ich tat es, um meine letzte Zeit zu geniessen, er, um seinen und den Plan von den anderen zu verwirklichen. "Ich vermisse nichts an meinem alten Leben."

Twins (Alec Lightwood FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt