Märchen

7.5K 312 34
                                    

Hailey pov.
Nach einer kurzen Zeit löste er sich wieder von mir und sah mich abwartend an. "Wirst du mir jetzt eine Ohrfeige verpassen und wegrennen?" raunte er, meine Haut war überzogen mit einer Gänsehaut und meine Augen waren fasziniert von ihm, von allem an ihm. "Äh..." Er lächelte, kein Grinsen diesmal, sondern ein ehrliches Lächeln, das mir bewies, dass er keiner dieser dummen Aufreisser war, er hatte mich geküsst, weil er es wollte und ich hatte ihn nicht weggedrückt, weil ich es mochte.

Alec pov.
"Nein... aber gehen wir hier weg, okay? Raus in die Nacht." flüsterte sie und biss sich auf die Lippen. Ihre Augen leuchteten voller Lebensenergie und ohne eine Antwort abzuwarten, zog sie mich schon mit. So war Hailey, bestimmend und dennoch fürsorglich, eine seltene Mischung, die man einfach lieben musste.

Hailey pov.
Um etwas zu spenden hatte ich keine Zeit, aber ich war fest entschlossen, der Organisation einen Scheck zuzuschicken, Em hatte mir ziemlich viel Geld vererbt und ich würde auch bald sterben, also was gab es besseres, als zu wissen, dass das Geld an einem guten Ort genutzt wird? Aber jetzt im Moment wollte ich mit Alec raus. "Wohin willst du?" "Egal wohin, einfach raus!" Einige Menschen warfen uns komische Blicke zu, doch mir machte es nichts aus, Alec auch nicht und so stiess ich die Tür auf. Draussen war es schon dunkel, nur die Sterne erleuchteten die Nacht und... mein Kleid. Ich weiss es klang absurd, aber mein Kleid leuchtete tatsächlich in der Nacht und zwar in weiss, grün, blau und rot Tönen.

 Ich weiss es klang absurd, aber mein Kleid leuchtete tatsächlich in der Nacht und zwar in weiss, grün, blau und rot Tönen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

"Seit wann leuchten Kleider, als würden sie aus Engelsschwertern bestehen?" Alec starrte mich fasziniert an. "Meine Mutter muss es verzaubert haben... es sieht aus..." "Du siehst aus wie ein Engel, Engelchen." "Ich... ich wusste nicht, dass es das kann..." flüsterte ich und starrte noch immer darauf. "Wieso hat es zuvor nicht geleuchtet?" fragte ich. "Vielleicht leuchtet es nur in der Dunkelheit..." "Nein, das hätte ich bemerkt... welche Zeit haben wir?" "Eins nach 12." Sagte er mit einem Blick auf die Uhr, die am grossen Gebäude hing. Tränen stiegen mir hoch, ich war gerührt, das hier war ein Geschenk meiner Mutter, einer Hexe, sie hatte gewusst, wie sehr ich das Märchen Cinderella liebte, sie hat mir mein persönliches Märchenkleid gestaltet, sie war meine gute Fee. "Meine Mom..." flüsterte ich nur. "Das ist mein Märchen." "Du verschwindest jetzt aber nicht, wie Cinderella, oder?" "Und lasse meinen Prinzen alleine zurück? Niemals." "Ich hoffe schwer, dass du mit Prinzen mich meinst." "Nein, eigentlich meine ich ja meinen imaginären Freund neben dir." sagte ich sarkastisch und zog ihn weiter. "Wohin willst du, heute Nacht ist Regen angesagt." Ich riss meine Augen auf. "Das macht es alles noch perfekter!"

Wir liefen längere Zeit einfach nur umher, bis ich eine Park fand. "Gehen wir da rein." Mitten auf der Wiese legte ich mich zu Boden und tatsächlich begann es zu regnen. "Bist du sicher, dass du dein Kleid zerstören willst?" fragte Alec und blickte auf mich hinunter. "Das ist es wert, aber nur, wenn du dich zu mir legst." Er tat es tatsächlich und so lag ich nach kurzer Zeit schon in seinen Armen. "Alec... bist du glücklich?" fragte ich wieder und hatte Angst, dass er gleich reagierte, wie immer, doch gegen meine Erwartungen tat er das nicht.

"Hättest du gefragt, ob ich im Moment glücklich bin, hätte ich mit ja geantwortet, denn der heutige Abend war..." "ist! Er ist noch nicht vorbei." sprach ich rein. "Der heutige Abend ist unglaublich..." "Auch wenn du einen Anzug anziehen musstest?" "Auch wenn ich einen Anzug anziehen musste." bestätigte er lächelnd. Der Regen hatte mittlerweilen meine Haare durchnässt und auch meine Kleidung, aber es war mir egal. "Hättest du mich gefragt, ob du mich glücklich machst, hätte ich ebenfalls mit ja geantwortet, Hailey du weisst gar nicht, was du mir bedeutest, du hast mich verändert, zum positiven, du bist dieser unschuldige, kleine Sonnenschein, den jeder im Leben haben sollte. Hailey, du bist alles für mich." Bei seinen Worten begann ich zu weinen, doch zum Glück fiel das im Dunkeln nicht auf, jedenfalls dachte ich das, bis er mir über die Wange strich und mir eine Träne entfernte. "Aber wenn du fragst, ob ich glücklich bin, kann ich das beim besten Willen nicht mit ja beantworten, denn wie soll ich glücklich sein, wenn das Mädchen, das ich liebe, sich nicht helfen lässt, wenn sie sterben will..." "Alec..." "Hailey, du weisst gar nicht, wie schlimm das ist..." "Nein, das weiss ich nicht, aber was habe ich für eine Wahl?" "Du hast die Wahl zu kämpfen, Hailey!" "Und wenn ich das nicht kann? Wenn ich zu schwach bin? Ich bin nicht für diese Welt geschaffen, Alec... diese Welt... sie existierte für mich nur in Büchern und da habe ich sie geliebt und dank dir liebe ich sie jetzt auch als Realität, aber vielleicht sollte es eben nicht sein..." "Was sollte dann sein, Hailey! Dass du stirbst? Dass ich alleine bleibe?" "Du wirst nicht alleine sein..." "Ich will aber niemand anderen, als dich, Hailey! Und ich werde darum kämpfen, dass du dich nicht aufgibst, Macht hin oder her, du wirst leben."

Ein wenig kitschig, ich gebe es zu. Das ist das Gute am Schreiben einer Geschichte, ich kann sie gestalten, wie ich sie will.

Twins (Alec Lightwood FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt