Entscheidung

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Alec pov.
Es war aus, damit konnte ich nicht mehr umgehen. Während Jace sich mit Helena stritt und immer wieder betonte, dass er nicht zulassen würde, dass man ihm seine Schwester wieder wegnehmen würde, stellte ich ab. Nur noch dumpf hörte ich die Streitereien, meine Schritte brachten mich hinüber zu Haileys Bett. Ich wollte das nicht, ich konnte nicht damit leben, wenn sie es nicht konnte, aber ich konnte auch nicht leben und wissen, dass sie mich nicht kannte, sich nicht an mich erinnerte... egal wie ich mich entschied, ich würde mit der Entscheidung nicht leben können. Aber vielleicht ging es ja auch nicht um mich, vielleicht ging es nur um sie. Wie konnte ich so egoistisch sein und ihr die Chance auf das Leben verwehren, nur weil ich es nicht ertragen konnte, sie ohne mich leben zu sehen. Es war nicht fair, nichts war fair. Mein Blick fiel auf Hailey, sie hatte es verdient, jede Sekunde ihres Lebens hatte sie verdient und ich würde ihr dabei nicht im Weg stehen.

"Wir tun es!" flüsterte ich, jeder drehte sich zu mir um. "Was?" schrie Jace wütend. "Alec, sie wird uns nicht mehr kennen, sich an nichts mehr erinnern, sie wird nicht mehr bei uns sein!" "Ich weiss!" schrie ich verzweifelt. "Aber sie hat diese Möglichkeit verdient!" Jeder war still und ich konnte Mitleid in jedem einzelnen Blick lesen. "Geht, bereitet alles vor, ich brauche Zeit." flüsterte ich, Helena nickte verstehend und verliess mit den anderen den Raum.

"Du wirst dich nicht an mich erinnern... nicht an unser erstes Treffen, ich war da schon so sehr von dir fasziniert... nicht daran, dass ich dich im Café beobachtet habe, als du getanzt hast, nicht an... nicht an deine Spitznamen, die du mir immer gegeben hast: Legolas, Katniss, Merida... Matschbirne, nicht an diesen einen Tag, als ich mit dir gekämpft habe und du mir deine Angst erzählt hast... davon, dass du vielleicht nicht in diese Welt gehörst... vielleicht hattest du Recht... ich wollte dich damals so dringend vor all deinen Ängsten beschützen.., nicht an unseren Clubbesuch und den Filmabend, gott, ich war so wütend, als du einen Drink von einem Typen bekommen hast.., doch du hast ihn nicht genommen... unser Abend... ich denke du weisst welchen. Du sahst unglaublich in diesem Kleid... und deinen Turnschuhen aus, so unglaublich wie immer, ich will, dass du ein normales Leben führst, ich will es wirklich, aber... aber ich kann dich nicht einfach gehen lassen, du bist mein Mädchen, meine Kriegerin und ich liebe dich und ich werde auf dich aufpassen." wisperte ich, strich ihr über die Haare und verliess schliesslich den Raum, um die anderen zu holen.

"Ich übertrage einen Teil ihrer Kraft jetzt auf die Kette." flüsterte Helena und begann einen Spruch zu murmeln, während silbernes Licht aus ihren Händen drang. Mein Vater schritt neben mich. "Du tust das Richtig." murmelte er leise und klopfte mir auf die Schultern. "Ich weiss."

"Also gut, ein Teil ihrer Kräfte ist jetzt in dieser Kette gefangen, niemand wird ihr das nehmen können, die Kraft wird immer einen Teil von ihr ausmachen, aber ihr nicht mehr schaden können. Ich werde sie mitnehmen, bevor sie aufwacht. Ihr kennt sie nicht, es ist, als hätten die letzten Wochen nicht existiert." flüsterte sie und sah zuerst Jace, dann mich eindringlich an. "Sie wird eine Chance auf ein einigermassen normales Leben haben, sie wird studieren, arbeiten, heiraten und Kinder kriegen... ein ganz normales Leben, ich werde ihr normale Erinnerungen in den Kopf setzten, euch hat es nie gegeben, sie war die ganze letzte Zeit am studieren, hat gelesen, Serien geschaut und mit Freunden abgemacht." Helena lächelte kurz, ich wusste, sie würde ihrer Tochter nur alles gute wünschen, sie würde auf sie aufpassen. "Was ist jetzt mit ihren Kräften?" fragte Jace. "Nun, sie wird einen Teil noch in sich tragen.., aber ich werde sie aus allem raushalten versuchen, versteht ihr? Sie ist eine 19 jährige und hat in ihrem Leben bereits mehr schreckliches Erlebt, als viele von uns, sie hat das jetzt verdient." Ihre Hände umschlossen die Kette und sie kam zu mir. "Willst du sie ihr anlegen?" flüsterte sie, ich nahm die Kette ohne ein Wort entgegen und lief zu Hailey. Langsam schlossen meine Finger den Verschloss und zogen das Amulett genau dort hin, wo es hingehörte. Ein Teil meiner Familie würde dennoch immer bei ihr sein. Ein letztes Mal drückte ich ihre Hand, dann nahm Helena sie mit, raus aus unser aller Leben.

 Ein letztes Mal drückte ich ihre Hand, dann nahm Helena sie mit, raus aus unser aller Leben

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Twins (Alec Lightwood FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt