Kapitel 12

91 10 0
                                    


Ravi Pov

Ich war etwas überrascht, als Leo mich nach Hongbin gefragt hatte, aber es hatte mich gefreut, dass er wenigstens mit mir redete und nicht so war wie Hakyeon behauptete.
Ich hoffte auch etwas, dass Leo vielleicht auch Hakyeon mehr mögen wird, wenn wir ihn beuschen, oder, dass er sich mit Hongbin gut versteht.
Leo sollte nicht so alleine sein, auch wenn er es anscheinend mochte alleine zu sein, ich wollte ihm zeigen, das es auch anders geht.
Das war mit einer der Gründe, weswegen ich ihn gefragt hatte, ob er Hongbin kennen lernen möchte.
Deswegen freute es mich so, dass er ja gesagt hatte und nun mit mir im Auto saß.
Er sah die ganze Zeit interessiert aus dem Fenster und beobachtete genau seine Umgebung, wie es „Tiere" nun mal tun, aber da ich Leo nicht als Tier sah und er sich auch nicht wirklich wie andere Neko's benahm schloss ich daraus, dass Leo gerne Auto fuhr.
„Fährst du gerne Auto?", fragte ich ihn deshalb, zum einen weil es mich interessierte und zum anderen, weil ich die Stille, wie im Auto herrschte, los werden wollte.
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie seine Ohren kurz zuckten, ehe er seinen Kopf zu mir drehte und fragte: „Wieso willst du das Wissen?!"
Er hatte wieder diesen leicht bissigen Ton, mit dem er mir schon öfter geantwortet hat, geantwortet, aber wie immer überging ich ihn und antwortete ihm ganz normal: „Naja, falls du es gerne tust würde ich auch mit dir in den Urlaub oder so fahren und dich öfter mitnehmen, wenn du das willst. Falls du es nicht magst dann hat sich das erledigt."
Ich bemühte mich meine Tonlage gleich zu behalten, nicht ins Sanfte zu rutschen sondern einfach neutral zu bleiben, was mir auch relativ gut gelang.
Dies schien Leo wohl etwas verwirrte zu haben, denn es war kurz Still, bis Leo mir wieder mit seiner leisen, ruhigen Stimme antwortete: „Ich mag es Auto zu fahren... so sieht man viel von der Welt..."
Zufrieden mit dem, was ich erreicht hatte, gab ich nur verstehendes Geräusch von mir, ehe ich noch einmal abbog und danach bei Hakyeon vor dem Wohnhaus parkte.

Leo sah sich etwas um, als er ausstieg.
Neue Umgebungen schienen ihm nicht ganz geheuer zu sein, denn, als ich an ihm vorbei ging, zur Eingangstür, kam Leo wieder etwas dichter an mich ran und hielt sich an meiner Jacke hinten fest, weswegen ich wieder leicht schmunzeln musste.
Leo war doch schon ganz niedlich, auch wenn er es nicht gerne zu gab.
Zusammen gingen wir zur Tür und ich klingelte beim Namensschild von Hakyeon, ehe ich das altbekannte surren den Tür hörte und ich sie aufdrücken konnte.
Dicht gefolgt von Leo schlüpfte ich in das warme Treppenhaus und ging mit ihm in den dritten Stock und blieb vor Hakyeon's Wohnungstür stehen, wo ich mir meine Schuhe auszog und sie dort auf eine Gummimatte stellte, damit ich keinen Dreck mit in die Wohnung brachte.
Diese Matte gab es, seit ein paar Jahren, seitdem Hongbin alles alleine im Haushalt macht.
Leo tat es mir gleich, nachdem er mich beobachtet hatte und zusammen gingen wir in Hakyeon's Wohnung.
Die Wohnungstür war angelehnt, weswegen wir ohne weiteres klingeln rein gehen konnten.
Zu unserer linken befand sich eine kleine Küche, in der wir aber niemanden vorfanden, weswegen ich weiter ging, bis zur Garderobe und dort meine Jacke aufhing, Leo tat es mir gleich, nachdem er mich erneut dabei beobachtetet hatte.
Kurz darauf schlug ich den Weg ins Wohnzimmer ein, wo Hakyeon grade aus seinem Schlafzimmer her hereintrat.
Er erschreckte sich leicht als er mich und Leo sah, setzte aber sofort wieder sein lächeln auf, ehe er überrascht fragte: „Oh, was führt euch denn hier her? Hab ihr euch schon an einander gewöhnt?"
„Leo wollte Hongbin kennen lernen. Ich hab ihm erzählt das Hongbin das totale Gegenteil von ihm ist und da wollte er in kennen lernen.", antwortete ich ihm und setzte mich auf sein Sofa.
Leo blieb allerdings stehen und musterte Hakyeon von oben bis unten.
Dieser sah erst mich etwas überrascht an, dann Leo, bevor er sagte: „Das geht nicht. Hongbin geht es nicht so gut."
„Oh, was hat er denn? Vielleicht kann Leo sich ja um ihn kümmern, er hat gute Medizinische Kenntnisse.", konterte ich und sah, wie Hakyeon's Gesichtszüge entgleisten.
Einen kurzen blick zu Leo bestätigte mir, dass er das gleiche dachte wie ich, Hakyeon log... und hatte wie es schien jemand anderen erwartet.
Leo's Schweif schlug unruhig hin und her, ehe er zu mir sah und seine Ohren sich auch unruhig hin und her bewegten, bevor er Hakyeon an knurrte und sich zu mir begab.
Irgendwas... stimmt hier nicht.
Vorsichtig legte ich eine Hand auf sein Bein, woraufhin dieser zusammenzuckte und mich kurz erschrocken ansah, bevor er sich wieder entspannte und Hakyeon weiterhin mit seinen Blicken durchlöchert.
Erneut wollte ich eine Hand auf sein Bein legen, da es mich beunruhigte, dass Leo so angespannt und unruhig war.
Aber ich stoppte in meiner Bewegung, als Hakyeon meinte: „Ihr solltet gehen, Hongbin geht es wirklich nicht so gut und er... er möchte bestimmt seine ruhe haben."
„Hakyeon, was ist los mit dir, du bist total komisch. Außerdem hab ich Hongbin schon länger nicht mehr gesehen, weil du meinst, er ist lieber alleine und nicht gerne unter Fremden. Ich bin ihm aber nicht Fremd. Ich hab ihn mit dir ausgesucht gehabt!", sagte ich skeptisch und sah ihn, wie Leo, abwartend an.
„Das hat damit jetzt nichts zu tun, ich erwarte auch noch Besuch!", gab er zickig von sich und jetzt war ich mir definitiv sicher, dass Hakyeon mich anlog, und das, wie es schien schon länger.
In dem Moment klingelte es an der Tür.
Schneller als ich gucken konnte war Leo aufgestanden und ging geradewegs in Hakyeons Schlafzimmer.
„Halt! Du darfst da nicht rein!", wollte Hakyeon ihn noch aufhalten, aber Leo hatte die Tür schon geöffnet und es klingelte erneut an der Tür.

An other DreamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt