Kapitel 10: Versuch 'Normal' zu sein

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Entschuldige, wenn ich so lange nichts geschrieben habe~ 0wq
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„Wie schön, dass Sie uns doch noch mit Ihrer Anwesenheit beehren, Potter! Ich hätte niemals gedacht, dass Ihnen meine Stunde einen Besuch wert ist." Snape schien in Hochform zu sein, wie man seinen ätzenden Kommentaren entnehmen konnte, mit der er die Ankunft seines Schülers begrüßte.

Harry beschränkte sich darauf, seinem Professor einen hasserfüllten Blick zuzuwerfen und ließ sich auf den Stuhl neben Hermine fallen, die ihn verwundert und leicht strafend anblickte.

„Wo warst du denn? Und wo ist Ron?" flüsterte das braunhaarige Mädchen leise, doch Harry starrte stur geradeaus. Seine Augen fixierten seinen Lehrer für Zaubertränke, dem es allmählich unter Harrys unbeweglichem Starren unbehaglich wurde.

„Ist irgendetwas, Potter? Wenn nicht, dann unterlassen Sie auf der Stelle dieses impertinente Verhalten!" fuhr Snape den Jungen schließlich wütend an.

„Nein, Sir. Alles in Ordnung." Harry gestattete sich ein freudloses Lächeln. Er wusste selbst nicht so recht, warum er sich auf einmal mit Snape anlegen wollte. Irgendwie ging ihm einfach nicht aus dem Sinn, was er in der Krankenstation mitangesehen hatte und obwohl er sich immer sagte, dass er keinerlei Recht hatte, über die beiden zu urteilen, gab es da immer noch diese kleine Stimme in seinem Herzen, die ihm keine Ruhe ließ und ihn immer wieder dazu anstachelte, sein Wissen dem Lehrer gegenüber auszuspielen. Es gefiel ihm einfach zu gut, wie Snape sich unter seinem Blick regelrecht wand.

„Potter...!" verlor Snape endgültig die Geduld, als der Junge einfach nicht damit aufhören wollte, ihn anzustarren, doch er kam nicht weiter, denn in diesem Augenblick spazierte Ron in den Klassenraum, vor Selbstzufriedenheit beinahe strahlend.

„Weasley! Wo waren Sie?!"

„Bei Professor Dumbledore, der Sie im Übrigen unverzüglich zu sprechen wünscht," stellte Ron fest und konnte nicht verhindern, dass sich ein leicht boshafter Ton in seine Stimme schlich. An dem gefährlichen Glühen in Snapes Augen konnte er sehen, dass der Professor wusste, worum es ging.

Snape wollte darauf antworten, überlegte es sich aber im letzten Augenblick anders. Mit einem „Niemand rührt etwas an, bis ich wieder da bin!" rauschte er hinaus.

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Draco hockte mit angezogenen Beinen auf seinem Bett in der Krankenstation und starrte seit Stunden schon aus dem Fenster. Seit Harry ihn mit seinem plötzlichen Geständnis völlig aus der Bahn geworfen hatte, konnte er kaum einen klaren Gedanken fassen.

Harry Potter liebte ihn. Für Draco war dies unbegreiflich. Seit ihrem ersten Schuljahr waren sie sich aus dem Weg gegangen, hatten mitunter sogar alles getan, um den anderen in Schwierigkeiten zu bringen und jetzt das.

Seufzend warf Draco sich in die Kissen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Seine Gefühle waren in Aufruhr. Gab es so etwas wie Liebe überhaupt? Seine Eltern liebten ihn, das wusste er. Und Pansy schwärmte zumindest für ihn. Soviel hatte sie ihm bereits eingestanden. Und er? Liebte er sie auch? Was war denn überhaupt Liebe? Müsste er sich durch Potters Interesse denn nicht wenigstens geschmeichelt fühlen? Oder zumindest innerlich frohlocken, weil sein Feind ihm wundervolles Material für eine Erpressung gegeben hatte? Doch da war nichts. Es schien fast, als sei er innerlich tot. Lag es vielleicht an diesem Mann der ihm die Unschuld genommen hatte? Manchmal fühlte sich Draco, als hätte der Mann ihn ausgesaugt, als hätte er alles, was ihn früher ausmachte aus ihm herausgesaugt und . Er hatte sich genommen was er wollte und alles war blieb war...nichts.

Warum passiert so etwas immer mir? Drarry ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt