Kapitel 13 - Akzeptieren

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Wie von einer Kugel getroffen wich Jungkook einen Schritt zurück und so lösten sich auch unsere Hände. Ich hatte es gesagt und erst in diesem Moment realisierte ich wie ich wirklich fühlte. "Jungkook..", wollte ich anfangen, doch sein verletzter Blick reichte vom Boden an mir vorbei und blieb da hängen. Verwirrt sah ich hinter mir und sah wie Taehyung da stand, die Tasse immer noch in seiner Hand. Sein Blick war genauso wie Jungkook. Schockiert. Doch wo Jungkook mehr Schmerz ausstrahlte, strahlte Taehyung einfach nichts aus. Er ließ sich nicht wirklich anmerken was da gerade in seinen Kopf vorging. Was hätte er auch tun oder sagen sollen? Meine Augen fixierten sich wieder auf Jungkook, der erneut auf den Boden starrte und dann nach einer gefühlten Ewigkeit nur leicht nickte und an uns vorbei ging. Vorsichtig drehte ich mich um und wagte dann Taehyung in die Augen zu sehen, der nebenbei seine Tasse auf den Tisch neben mir legte. Er konnte es genauso wenig fassen wie ich oder Jungkook. Er schluckte und biss sich in die Unterlippe, was mir zeigte wie unsicher er doch im Moment war. "Du hättest es nicht so erfahren sollen", unterbrach ich die Stille und sah zu seiner Tasse, die leer war. "Ich weiß nicht was ich tun soll", gab er nun ehrlich zu. "Ist okay, ich weiß es auch nicht", erwiderte ich und bemerkte gar nicht wie nah er plötzlich an mir stand. Ich richtete mich zu ihm und sah ihm zu, wie er seinen Kopf schief legte. "Ich kann es einfach nur nicht fassen", sagte er nun leise mit rauer Stimme und kam mir plötzlich näher, doch genau dann betrat jemand die Küche und wir entfernten uns gleichzeitig jeweils einen Schritt von einander. "Tiani!", hörte ich Jimin, der laut in der Küche lief und sich einen Kaffee machte. Die Kaffeemaschine war so extrem laut, sodass ich gar nicht bemerkte, dass er mir noch etwas gesagt hatte. "Wie bitte?"-"Mein Beileid", sagte er und pustete in seinen Kaffee, um diesen zu kühlen. Jimin lehnte sich an der Wand an und schaute von Taehyung zu mir, dann von mir zu ihm und wiederholte das ganze noch mehrmals. "Danke, Jimin", sagte ich und er schenkte mir ein riesiges, liebevolles Grinsen. Taehyung ging wieder einen Schritt auf mich zu und sah mich dann an. "Ich denke ich sollte auch mal mit Jungkook reden", sagte er und nachdem ich dann nach kurzem Zögern nickte, verließ er auch schon den Raum. "Was ist los?", fragte Jimin nun unerwartet und ich packte die Tasse von Taehyung in die Spüle. "Das mit mir und Jungkook.. das ist nicht mehr", sagte ich und man hörte deutlich, dass diese Worte nicht einfach für mich waren. "Ja, er hat schon gestern mit mir geredet gehabt. Er hatte es schon länger geahnt, aber ich denke, dass er das genauso wenig wie du wahrhaben wollte", sagte Jimin und schlürfte seinen Kaffee, während ich ihn beobachtete. "Aber es war eine richtige Entscheidung, ihr hättet euch irgendwann nicht mehr gut getan und das weiß er genauso. Wir haben gestern halt extrem lang darüber geredet. Hättest du ihn genug geliebt, dann hättest du nicht für jemand anderes Gefühle entwickelt. Dafür kann keiner was. Wir wollen schließlich doch alle nur glücklich sein und das war nicht der richtige Weg", sagte er aufmunternd, weswegen ich auf ihn zu ging und umarmte, wobei Jimin seinen Kaffee extra weit weg hielt, damit der ja nicht auskippte. "Danke, Jimin. Ich musste das mal hören", sagte ich und er lachte nur. Sofort verließ ich wieder die Küche und schon lief mir Taehyung entgegen. Plötzlich wurde er nicht langsamer, sondern er wurde immer schneller, griff nach meinem Gesicht und küsste mich. Überwältigt ließ ich den Kuss geschehen, woraufhin er sich wieder löste, doch immer noch meine Wangen mit seinen Händen berührte. "Wow, wofür war das"-"Ich konnte es nicht mehr aushalten", sprach er nur und umarmte mich anschließend. "W-was hat Jungkook gesagt?"-"Er hat mir gezeigt, dass er dich wirklich liebt, denn nur dadurch kann er zulassen, dass du wirklich glücklich wirst. Das wünscht er sich am aller meisten und wenn er dich damit glücklich machen kann, dann will er das auch so", erklärte er und ich spürte wie gerührt ich war, so warm wurde es mir ums Herz. Trotzdem hieß das, dass ich ihm erstmal aus dem Weg gehen würde, denn schließlich wollte ich es ihm auch nicht schwieriger machen als es schon war.
So begegnete ich Kookie den ganzen Tag nicht. Er lebte praktisch in seinem eigenem Zimmer und schrieb hin und wieder Jimin, der ihm dann sogar Essen und Trinken brachte.
Später am Abend saßen Tae und ich im Wohnzimmer, wobei Suga uns Gesellschaft leistete. Jeder wusste es nun und es gab auch einige unterschiedliche Meinungen, die jeder akzeptieren musste. "Bist du nun mit Mina zusammen?", fragte ich ihn aufgeregt, doch er schüttelte den Kopf. "Wir versuchen das langsamer zu machen, denn sich irgendwo reinzustürzen ist nicht mein Ding, aber ich mag sie", erläuterte er, woraufhin ich nur fröhlich lächelte und zu Taehyung sah. Er starrte mich so sehr an, dass ich meine Hand gegen seine Wange legte und seinen Kopf weg drehte. "Hey, was machst du da?"-"Starr mich nicht so an", sagte ich nur und er lächelte. Dieses Lächeln war so unglaublich schön, es verwickelte mich immer wieder in Trance. "Gute Nacht, Jungs", sagte ich nun schließlich und stand auf, was mir Taehyung gleich nach machte. "Ich begleite dich", sagte er und so verließen wir beide den Raum und begaben und zu meinem Zimmer. "Gute Nacht, Tae"-"Gute Nacht", erwiderte er mit sanfter Stimme und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Ein Grinsen formte sich auf meinen Lippen und somit verließ ich ihn und vergrub mich in meinem Bett.
Tage vergingen und ich habe Jungkook immer noch nicht gesehen. Ein Tag war ich mit Taehyung im Kino und den anderen begleiteten wir Namjoon, Hoseok und Jin zum Flughafen, da sie für einen kurze Zeitraum wegflogen.
Nach also drei Tagen lief ich die Wohnung auf und ab und wusste nicht wirklich was ich tun wollte. Einerseits wollte ich Jungkook sehen und wissen, ob es ihm gut, geschweige denn besser ging. Andererseits traute ich mich immer noch nicht ihm gegenüber zu treten und so kämpften meine Gedanken miteinander. Schließlich nahm ich dann doch den Mut zusammen und ging zu seiner Tür, woraufhin ich die Türklinke in die Hand nahm und zögerte. Erst nach einer kurzen Weile drückte ich sie dann langsam nach unten und erblickte ihn. Nicht alleine. Mina saß genau vor ihm und hatte ihre Hände auf seinen Schultern platziert. "Was ist denn das hier?!", fragte ich geschockt und sie ließ ihn sofort los, wobei sie und er zu mir sahen. "Es ist nicht so wie es aussieht", sagte Mina und Jungkook sah mich nur an. "Wonach sieht es denn aus?!", sagte ich nun lauter, mit voller Wut, wobei Mina irgendwas stammelte, doch ich konnte ihr nicht zuhören, denn egal wie es auch aussah, es gefiel mir nicht.

Why are you shaking my heart? (BTS FF)Where stories live. Discover now