Tag 17

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[ Brief // 11 // ]

»Hey,

ich weiß, ich weiß. Eigentlich ist es total dämlich dir zu schreiben, wo du doch direkt neben mir sitzt und mich anschaust, als wäre ich bescheuert. Vielleicht bin ich das ja auch. Es geht mir nur irgendwie besser, wenn ich schreibe statt zu sprechen. Ich weiß nicht wieso aber ich fühle mich etwas mutiger, wenn man mich nicht so stottern hört, sondern einen einfachen Text liest. Wahrscheinlich kannst du das nicht nachvollziehen, immerhin bist du perfekt in allem. 

Oh Gott, ich beginne schon wieder zu schwärmen. Habe ich oft gemacht in den ganzen Monaten. Habe angefangen von dir zu reden. Und wenn ich nicht gerade geheult hatte, dann habe ich daran gedacht, dass ich dich liebe und ich dir eh wieder alles verzeihen würde. Natürlich war mir bewusst, dass es nie so werden könnte wie früher - dafür steht noch viel zu viel im Weg. Und die Sache mit Keith macht das nicht besser - doch ich hatte einfach die Hoffnung, dass du zurück kommen könntest und wir von vorne anfangen könnten. Das würde vieles einfacher für mich machen.

Dass ich dich geschlagen habe, tut mir leid. Ich wollte das eigentlich auch gar nicht. Ich war nur so wütend. Einfach, weil ich dachte, dass ich dich nie wieder sehen würde. Und dann stehst du plötzlich da. So... einfach so, eben.

Wie schon gesagt, wenn ich schreibe statt zu reden, fühle ich mit mutiger. Deswegen hier nun eine kleine Liste an Dingen, die ich nie zu dir sagen würde, weil ich zu sehr stottern würde:

Ich liebe dich.

Bitte nenn' mich wieder Schatz.

Ich will dein Freund sein.

Lass uns das von früher einfach nur vergessen.

Ich will dich zurück.

Ich will Sex.

Ich will dich wieder haben.

Ich möchte, dass du mich wieder so behandelst wie früher.

Ich liebe dich.

Ich habe dich abgrundtief vermisst.

Ich habe Angst, dass du einfach wieder gehst.

Ich habe einfach nur Angst, dass ich dich ein zweites Mal verlieren werde.

Ich liebe dich.

Levi«


[ Levi // 24 // ]

Unsicher schiebe ich ihm den Brief zu und lege meinen Kopf auf den Tisch, stemme meine Arme auf die Platte und schlage mir die Hände über dem Kopf zusammen. Es ist so dumm. Wieso kann ich ihm nicht einfach ins Gesicht sagen, dass ich das möchte. Dass ich mir wünsche, dass es wie früher ist. Ich höre das Papier rascheln und den Stuhl rücken. Anscheinend hat er sich direkt neben mich gesetzt, denn ich spüre seinen Arm um meine Hüfte. 

Ein wenig muss ich lächeln, starre dennoch weiterhin die braune Tischplatte an. "Ich liebe dich auch .... Schatz. Wenn du mein Freund sein möchtest, dann sei das, das würde ich nur gutheißen. Das zu vergessen wird schwierig, aber vielleicht nicht unmöglich.", geht er die Punkte durch und streichelt über meinen Hüftknochen. 

"Wenn du Sex willst, sag es einfach. Wenn du wieder gesund bist meine ich. Du hast mich wieder, du bist der Grund, warum ich hier bin, ich bin nur deinetwegen hier, man könnte also sagen, dass ich dir gehöre.", er lacht leise ehe er weiter die Punkte durchgeht. "Sag mir, wie ich dich behandeln soll und ich werde dich auf Händen tragen. Ich liebe dich mehr. Ich werde nicht mehr gehen, nicht wenn du es nicht willst. Du wirst mich nicht so schnell los Levi, dafür liebe ich dich zu sehr. Nochmal ohne dich würde ich das nicht aushalten.", er küsst meinen Nacken, faltet das Papier und rückt seinen Stuhl zurück.

100 Briefe [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt