-59- Teresa

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Marc war gerade mit Willow gegangen, als das Telefon klingelte.

"Harrow?", meldete ich mich.
"Teresa Harrow.. welche Freude..", sprach der Mann am anderen Ende.
"Kann ich ihnen helfen?", fragte ich ein wenig verunsichert.
"Stellen sie mich auf Laut und holen sie ihren Mann."
"Tut mir leid. Auf Wied.."
"Oh Nein Teresa. Ich würde mir an deiner Stelle gut überlegen ob du auflegen willst."
"Sagen sie mir wer sie sind und was sie wollen?!"
"Wer ich bin? Nenn mich wie du möchtest.. Was ich will? Ich will dich wieder glücklich machen."
"Mich wieder glücklich machen?", Nikolas war mittlerweile hinter mir aufgetaucht und sah mich fragend ich.
Ich stellte auf laut und er sprach weiter.
"Hol deinen Mann."
"Er ist hier."
"Gut. Hallo Nikolas."
"Hallo..", sagte Nikolas sehr selbstbewusst.
"Also, ihr habt ein Recht zu erfahren warum ich anrufe. Es geht schließlich um euer eigen Fleisch und Blut.", der Mann lachte kalt und meine Knie begannen zu zittern.
Im Hintergrund hörte man ein Baby weinen und dann sagte der Mann: "Keine Polizei. Ich melde mich wieder."
Damit legte er auf und ließ uns, ziemlich verwirrt, zurück.
"Sind die Jungs hier?", fragte ich total aufgezogen.
Nikolas schien zu verstehen, riss die Augen auf und sprintete die Stufen nach oben.
"Ja!", rief er erleichtert und kam dann mit meinen Beiden nach unten.

Wir parkten sie vor dem Fernseher und setzten uns dann in die Küche.
"Was meinst du was er meint?", fragte ich leise, meine Hände hatten mittlerweile zu zittern begonnen.

Nikolas schien es zu bemerken und nahm sie in die Seinen.

"Weiß ich nicht. Sicher nur ein Dummer Streich.", er klang wirklich überzeugend. Das beruhigte mich wenigstens ein wenig.

Ich machte ein Paar Eierkuchen, doch konnte selbst keinen Anrühren.

Im Kinderzimmer saß ich mit Quentin auf dem Schoß im Sessel und wiegte ihn sanft, während er sich an meine Brust kuschelte.
Er hielt seinen Hasen in der Hand und schmatzte ein wenig während er an dem Nuckel saugte und seine Augen schwerer wurden.

Mein Baby..

Wir hatten die Kleinen gerade in die Betten gelegt, sicherheitshalber hatten wir sie in ein Zimmer gepackt, als sich der mysteriöse Anrufer erneut meldete.

"Hallo Teresa."
"Hallo."
"Also.. ich will dir eine Geschichte erzählen."
"Okay.."
"Es war ein Mal eine Mama und ein Papa, die hatten sich sehr lieb und bekamen zwei Babys. Die Mama hatte aber einen Mann einige Monate zuvor ganz schön verärgert und so hat sich dieser Mann mit der Mutter der Mama zusammen getan. Beide waren sehr sehr enttäuscht von der Mama.

Nun wollten der Mann und die Mutter ein Baby der Mama schon kurz nach der Geburt stiebitzen..
Doch der Papa war nicht mehr da und somit würde man kein Geld im Tausch für das Kind bekommen. Also beschlossen Mutter und Mann zu warten.
Der Papa kehrte zur Familie zurück und nun ergab es sich dass das kleine Mädchen sehr krank wurde. Sie kam ins Krankenhaus. Und die Mutter und der Mann beschlossen ihren Plan nun in die Tat umzusetzen.
Sie Verbündeten sich mit einer Ärztin. Diese spritzte ein Mittel welches ein kurzzeitiges Herzversagen verursachte und dann raubten sie das Kind. Nun starb die Mutter der Mama und der Mann stand alleine mit dem Kind da."

Meine Beine gaben unter mir nach und ich sank auf die Knie.
Die Tränen rannen mir über die Wangen und ich fühlte mich taub.
Leblos.
"Oh Nein meine Hübsche. Nicht weinen. Es geht ihr gut.", sagte er finster und mein Herz schlug heftig.

"Ich melde mich wieder und ich hoffe für euch, ihr verpasst meinen Anruf nicht. Und denkt dran. Keine Polizei."

"Sie Schwein.", brachte Nikolas gepresst hervor: "Woher sollen wir wissen, dass sie nicht nur unser Geld wollen."

"Das will ich nicht. Das würde selbst ich einer so hübschen Frau wie Teresa nicht antun. Aber ich dachte mir, dass ihr zweifelt. Seht in euren Briefkasten. Vielleicht glaubt ihr mir dann."
Damit legte er auf und Nikolas stürmte mit dem Schlüssel zur Tür heraus. Jede Faser meines Körper zog sich Schmerzerfüllt zusammen.
Ich betrachte meine Finger welche sich ohne bewusste Muskelarbeit zu zitternden Fäusten formten.

Nikolas kam mit einem dicken Umschlag wieder rein.

Er half mir auf einen der Barhocker an unserer Kücheninsel und öffnete ihn.

Hass michWo Geschichten leben. Entdecke jetzt