heartbroken

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Ich warte in meinem Zimmer bis ich die Tür ins Schloss fallen höre. Das ist das Zeichen, dass das Verschwinden meiner Mutter ankündigt, die mit Steve tanzen geht. Von nun an habe ich ein paar Stunden Zeit das ganze Haus auf den Kopf zu stellen um mein Handy zu finden. Ich brauche es dringend. Jasper hat sich bestimmt schon gemeldet und wartet auf eine Antwort. Bisher habe ich immer innerhalb von Sekunden zurück geschrieben. Bis meine verrückte Mutter mir alles verbat.

Ich streife meine Decke zurück und sehe aus dem Fenster um sicherzugehen, dass das Auto meiner Mutter nicht mehr in der Einfahrt steht. Als ich mich vergewissert habe, dass die Luft rein ist, gehe ich aus meinem Zimmer und schleiche im Gang zur Tür des Schlafzimmers meiner Mutter. Wo wenn nicht hier, würde sie meinen Kram verstecken? Sie weiß, dass ich nichts in ihrem Zimmer zu suchen habe. Ich öffne die Tür und spähe ins Zimmer. Langsam kommen mir aber Zweifel auf. Wenn ich ein Handy verstecken würde, würde ich die Tür abschließen.

Es sieht alles so aus wie immer. Zuerst sehe ich unter ihr großes Bett, aber außer Fusseln und einer alten Socke kann ich nichts erkennen. Meine Suche treibt mich weiter zu ihrem Kasten. Er ist groß genug um eine Menge Sachen darin zu verstecken, doch auch dort kann ich nichts entdecken. Das Brummen eines Motors lässt mich jedoch aufschrecken und ich höre angestrengt zu. Dann das Zuschlagen einer Autotür. Es muss nicht meine Mutter sein, denke ich mir. Wir haben Nachbarn, die ebenfalls Autofahren. Doch dann höre ich unsere Haustür und mein Herz beginnt wie wild zu pochen. Sie kommt zurück. Die Luft ist nicht mehr rein. Sie darf mich auf keinen Fall in ihrem Zimmer herumschnüffeln sehen. Ich überlege panisch was ich machen soll, entscheide mich dann einfach in ihren Kleiderschrank zu steigen und die Tür zu schließen. Ich schaffe es nicht mehr in mein eigenes Zimmer. Die Schritte auf der Treppe machen mir das nur allzu gut klar. Als die Tür aufgeht, schiebe ich mich nach ganz hinten und halte die Luft an. Ich darf keinen Mucks von mir geben sonst fliege ich auf.

„Aha!", sagt meine Mutter aufgeregt und ich mache mich darauf gefasst, entdeckt zu werden. Sie weiß, dass ich in ihrem Zimmer bin. Sie weiß es. Nur noch ein paar Schritte und die Kastentür wird aufgerissen. Ich kann es fühlen. Kann hören, wie sie sich immer näher zu mir bewegt.

Doch es geschieht nichts.

„Wie kann man nur so blöd sein und seine Tasche vergessen?", höre ich sie murmeln und atme erleichtert aus. Einen Moment dachte ich wirklich, das wäre mein Ende. Die Tür schlägt hinter meiner Mutter zu, aber ich warte noch ein paar Minuten bis ich wieder nach draußen gehe. Dann mache ich mich wieder daran, alle Schränke und Laden in ihrem Zimmer zu durchsuchen. Doch ich komme zu dem Entschluss, dass hier meine Sachen nicht zu finden sind. Der nächste Raum, den ich durchsuche ist unser Arbeitszimmer. Dort haben wir einen Schreibtisch mit Computer stehen, den aber hauptsächlich meine Mutter benutzt. Ich steige da lieber auf meinen Laptop um, den sie mir ebenfalls weggenommen hat. Ich frage mich wie sie sich vorstellt, wie ich meine Hausaufgaben oder Recherchen für die Schule machen soll, ohne Computer und Internet.

Ich durchsuche den Schreibtisch und die Schubladen, den Kasten mit den Ordern, der gleich daneben steht und die Schränke neben der Waschmaschine. Doch auch dieser Raum ist nicht der Richtige. Eine Stunde später, habe ich das ganze Haus bereits auf den Kopf gestellt und noch immer nichts gefunden. Langsam macht sich Verzweiflung in mir breit. Ich habe mir das irgendwie leichter vorgestellt.

Genervt schlendere ich in die Küche und hole mir ein Glas. Bevor ich weitermache, muss ich noch etwas trinken. Doch gerade jetzt geht mir der Orangensaft aus. Mist. Wer bitte lässt einen leeren Saftkarton stehen? Ach ja, das war ich. Der Tag kann gar nicht mehr schlimmer werden.

Ich schmeiße den leeren Karton in den Müll und gehe zur Kellertür um mir einen neuen Saft zu holen.

„Was soll das denn?", frage ich mich selbst und rüttle an der Kellertür. Obwohl ich die Klinke nach unten drücke, geht sie nicht auf. Wer sperrt denn die Kellertür zu? Aber dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Sie hat die Sachen in den Keller getragen und danach abgeschlossen.

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