Albus

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Ich lief zu meinem Zimmer in Albus' Büro. Albus saß am Schreibtisch über einem Stapel beschriebenem Pergament.
''Ariane. Setz dich.'', sagte er.
Er behandelte mich in diesen Moment, wie jeden Schüler, den er hier her holte. Und wenn er einen Schüler so empfing, war das Thema meist eher unangenehm. Vor allem für den Schüler.
''Minerva war heute Nachmittag hier und sagte, dass du in Verwandelung über die Ferien um einiges besser geworden bist.'', begann Albus. Oh nein! Minerva! Musste das sein?!
''Wie hast du das geschafft?'', fragte Albus und musterte mich über den Rand seiner Halbmondbrille hinweg. Das konnte nicht gut enden. Immer, wenn irgendwas war, fing Albus an, mich einfach anzuschauen. Einmal, als ich einen Zentauren geritten hatte und dieser daraufhin wegen der anderen Zentauren aus dem Wald weg musste, hatte er mich eine Viertelstunde lang einfach nur angeschaut, bis ich es schließlich gesagt hatte. Albus wusste nämlich leider, dass ich dem nie standhalten konnte und es irgendwann verriet.
Auch jetzt sah er mich immernoch an.
''Ich war über die Ferien öfters in Hogsmeade.'', sagte ich.
''Und?'', half Albus nach.
''Ich habe mir immer den Zauberstab von jemandem geliehen und geübt.'', gestand ich. Albus sah mich wieder an. Diesmal aber nicht mehr mit Röntgenblick, sondern nachdenklich. Er überlegte, was er tun sollte, da war ich sicher.
''Ich schätze, du musst ab jetzt immer in Begleitung eines Lehrers oder mit Hagrid nach Hogsmeade gehen.'', sagte er dann. Na danke. Da ging ich lieber gar nicht mehr nach Hogsmeade, als Minerva, Hagrid oder einem anderen Lehrer zu zeigen, was ich kaufte.
''Geh jetzt schlafen!'', sagte Albus. Ich stand auf und ging in mein Zimmer. Als ich im Bett lag, kam Albus zur Tür herein und setzte sich an meine Bettkante. Das tat er auch nicht oft. Nur, wenn am Tag irgendetwas gewesen war.
''Gibt es sonst noch etwas, das du mir erzählen willst?'', fragte er. Erneut hatte ich ein komisches Gefühl. Wieder dieser Röntgenblick. Ich dachte nach. Eigentlich fiel mir nichts mehr ein. Außer.....
''Warum behandelst du mich manchmal, wie eine Schülerin?'', fragte ich.
''Findest du das?'', fragte Albus mit belustigtem Unterton zurück.
''Wenn Schüler da sind, fängst du auch immer mit
《Setzt dich!》 an und dann kommt das eigentliche Thema, dann der Blick und dann
《Du kannst gehen.》.'', erklärte ich. Albus lachte.
''Und das stört dich? Soll ich lieber mit Jugendsprache kommen?'' Jetzt war es an mir, zu lachen. Allein die Vorstellung, Albus würde die Jugendsprache benutzen, war absurd.
''Also, dann schlaf jetzt!'', sagte Albus und legte eine Hand auf meinen Körper. Ich versuchte währenddessen, mich zu erinnern, wann Albus mich das letzte Mal ins Bett gebracht hatte. Es war bestimmt ein Dreivierteljahr her. Albus blieb bei mir und ich schlief nach einer Weile ein.

Am nächsten Tag, ein Samstag, ging ich Vormittags zu Hagrid. Er hatte mir und Charlie versprochen, uns in den Wald mitzunehmen. Charlie war sehr interessiert an Tieren und so war er oft zu Hagrid gekommen und ich hatte ihn kennengelernt. Und durch ihn dann eben auch seine Geschwister. Auf dem Weg in den Wald überlegte Hagrid, wo die Zentauren gerade sein könnten, denn die mochte Charlie sehr gerne. Ich hatte inzwischen den richtigen Umgang mit ihnen gelernt. Hagrid hatte mir alles darüber beigebracht, nach dem Fiasko mit dem Zentauren, der aus dem Wald geflohen war, denn Albus hatte Hagrid daraufhin die Erlaubnis gegeben, mir alles über die Tierwesen beizubringen, damit so etwas nicht mehr passieren konnte. Ich hatte mich auch bei den Zentauren entschuldigt und diese respektierten mich wieder. Ich seie ja 'nur ein Fohlen'.
Wir trafen schließlich Firenze an einer Lichtung. Er unterhielt sich ein wenig mit uns, dann ging er weiter und Hagrid schlug vor, sich jetzt um die Jarveys zu kümmern, die wir für den Unterricht gefangen hatten und nun wieder freilassen mussten.

Am Nachmittag beschloss ich, mich bei Minerva für das tolle Gespräch mit Albus zu bedanken, das dazu geführt hatte, dass ich nicht mehr alleine nach Hogsmeade durfte. Doch Albus fing mich auf dem Gang ab und sagte, er hätte eine Aufgabe für mich, also kam ich mit in sein Büro.
''Eine Drittklässkerin ist gestern ins Quidditch Team von Ravenclaw aufgenommen worden. Das Problem ist, sie braucht noch einen Besen. Hagrid und Ariane, ihr begleitet sie in die Winkelgasse und besorgt einen.'', sagte Albus. Hagrid und ich standen in seinem Büro und lauschten aufmerksam.
''Gut. Wann sollen wir los?'', fragte ich.
''Jetzt gleich.'', antwortete Albus. ''Wird erledigt, Professor Dumbledore, Sir.'', sagte Hagrid. Ich holte Jemalia, so hieß sie, aus ihrem Gemeinschaftsraum, dann liefen wir mit Hagrid nach Hogsmeade, von wo wir in die Winkelgasse disapparierten. Wir liefen zu Qualität für Quidditch und betraten den Laden. Jemalia brauchte eine ganze Weile, bis sie sich für einen Sauberwisch 5 entschied. Dieser war gerade neu auf dem Markt und zählte zu den besten Besen, die es gab. Dann ging es zurück nach Hogsmeade und ab zur Schule. Ich versprach Jemalia, in den nächsten Tagen mal zu ihr in den Unterricht zu kommen und wir trennten uns wieder. Es war fast Zeit zum Abendessen und so lief ich in die Große Halle, während Jemalia ihren Sauberwisch in den Gemeinschaftsraum der Ravenclaws brachte. Am Lehrer-Tisch fiel mir wieder ein, dass ich mich noch bei Minerva wegen der Sache mit Hogsmeade bedanken wollte (Ironie). Das tat ich dann auch, denn Albus war noch nicht da.
''Wieso bist du eigentlich zu Albus? Ich dachte, es freut dich, wenn ich Fortschritte mache!'', legte ich los. Minerva sah von ihrem Tagespropheten auf.
''Du weißt, dass du das noch nicht lernen sollst und ich glaube, die Gründe dafür hast du auch schon oft genug gehört.'', erwiederte sie spitz.
''Ich habe es oft genug gehört und ich sehe es immer noch nicht ein.'', sagte ich.
''Das merke ich.'', sagte Minerva und beendete somit das Gespräch. Nach dem Essen ging ich noch mal zu Hagrid. Schlafen wollte ich noch nicht. Und wenn ich einschlief, würde Hagrid mich einfach in mein Bett in seiner Hütte legen und Albus eibe Eule schicken, dass ich bei ihm schlief. So lief das öfters. Ich unterhielt mich etwas mit Hagrid und ließ meinen Frust über das Hogsmeade Urteil von Albus raus. Hagrid verstand mich zwar gut, wollte jedoch kein Wort gegen Albus hören. Das wollte er nie. Ich wusste nicht genau, warum, aber es hatte irgendetwas damit zu tun, dass Hagrid aus der Schule geschmissen wurde. Ich hatte eigentlich schon keine Lust mehr, zur Schule und zu Albus Büro laufen zu müssen, doch Hagrid war strikt dagegen, dass ich bei ihm schlief.
''Dumbledore hat gesagt, du sollst auf dem Schloss schlafen, wenn Schule ist, dann tust du das auch.'', sagte er. Also lief ich in mein Zimmer, zog mich um und schlief sofort ein.

Ariane Dumbledore (Hp)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt