Im Krankenhaus

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„Im Koma?", wiederholte Lorelai fassungslos Rorys Worte. „Aber wie ist das denn bloß passiert? Ist er wieder von irgendeiner Klippe gesprungen?", setzte sie verächtlich dazu.
„Mom! Die Sache ist ernst! Er ist der Vater meiner Tochter!"
„Es tut mir leid!"
„Es ist ok. Ich bin nur so...Aufgewühlt!"
„Das kann ich doch verstehen! Also erzähl schon!", forderte Lorelai ihre Tochter erneut auf.
„Es war ein Unfall. Ein Autounfall!"
„Oh Rory, dass tut mir so leid.
Rory stiegen Tränen in die Augen. „Ich weiß einfach nicht wie ich das Lili schonend beibringen soll. Ihr Leben lang hat sie sich einen Vater gewünscht. Dann tritt plötzlich einer in ihr Leben. Der verschwindet dann nach kurzer Zeit wieder und jetzt diese Katastrophe."
Lorelai nahm ihre Tochter in den Arm. Rory wurde mit jedem Wort aufgewühlter.
„Liebst du ihn?". Fragte Lorelai plötzlich aus heiterem Himmel.
„Natürlich liebe ich ihn!", schluchzte Rory.
„Ich habe nur Angst! Angst das du dich in die selbe Traumvorstellung hineinsteigerst wie ich es damals getan habe. Die Vorstellung einer heilen, klassischen Familie. Diese Familien existieren im Fernsehen, Rory. Und in Büchern. Aber in der Realität sind sie selten, mein Schatz. Lorelai strich ihrer Tochter liebevoll über den Kopf. Dann nahm sie sie erneut in den Arm.
„Ich liebe dich, Mom!", schluchzt sie.
„Ich dich auch, mein Engel!"
Einige Minuten blieben die beiden nur reglos dort stehen ohne ein Wort zu sagen. Dann löste sich Rory aus der liebevollen Umarmung ihrer Mutter.
„Wie geht es Grandma?"
„Es sieht nicht gut aus. Sie musste Notoperiert werden. Aber die Ärzte denken sie schafft es nicht!"
Wieder begann Rory in Tränen aus zu brechen.

„Ihre Mutter hat die OP widererwarten gut überstanden!", teilte der Chefarzt Lorelai mit. Diese seufzte erleichtert. Auch Rory und Luke, der inzwischen ebenfalls eingetroffen war, entspannten sich sichtlich. „Können wir zu ihr?", fragte Lorelai.
„Sie ist jetzt im Aufwachraum. Normalerweise wird es hier nicht gern gesehen, wenn wir Angehörige in den Aufwachraum lassen. Aber in diesem Fall mache ich eine Ausnahme. Ich denke ihrer Mutter wird es guttun, sie direkt nach dem Aufwachen zu sehen. Sie hat unmittelbar vor dem einsetzten der Narkose von Ihnen gesprochen!", erläuterte der Chefarzt.
„Wirklich?", fragte Lorelai überrascht.
„Ja, sie sagte man müsse dringend ihre Tochter verständigen, wegen dem Brief. Nun ja, sie sagte, sie könne nicht sterben ohne das man ihr die Gelegenheit gäbe mit Ihnen über diesen Brief zu sprechen."
Diese Aussage schockierte Lorelai zutiefst.
„Kann ich sofort zu ihr?"
„ja, dass ließe sich einrichten.  Es wird nur nichts bringen. Ihre Mutter wird in den nächsten Stunden nicht aufwachen. Es macht mehr Sinn, sie zu informieren, wenn ihre Mutter aufgewacht ist, oder dass sie einfach morgen wied3er kommen!", antwortete der Arzt.
„Nein, ich möchte jetzt zu meiner Mutter!", antwortete Lorelai beharrlich.
Im selben Moment, tauchte eine Krankenschwester auf. Sie bat den Chefarzt zu sich und die beiden sprachen miteinander ohne das man ihn verstehen konnte. An Rory gerichtet, fragte er dann: „Mrs. Huntzberger?"
„Falls sie mich damit fragen möchten, ob ich die Ehefrau von Logan Huntzberger bin, ja die bin ich. Mein Nachname ist aber Gilmore!", erwiderte Rory.
„Es tut mir wirklich leid, Mrs. Gilmore, dass wir sie nicht sofort bei Einlieferung ihres Mannes informiert haben. Aber seine Kontaktpersonen wussten nichts von einer Ehefrau!"
„Das war auch zum, Zeitpunkt seiner Einlieferung ganz frisch!"
„Gut, dass sie ihren Mann hier durch Zufall gefunden haben. Und uns dann sofort Bescheid gegeben haben! Und ich habe auch pünktlich dazu eine positive Mittteilung für sie. Ihr Mann ist aus dem Koma erwacht. Vielleicht nur, weil sie vorhin bei ihm im Zimmer waren und dort mit der Krankenschwester gesprochen haben!", erzählte der Arzt. Rory stoß einen erleichterten Schrei hinaus.
„Wie das?", fragte Rory verwundert.
„Viele Komapatienten sagen nach ihrem Erwachen aus, dass sie mitbekommen haben, dass jemand den sie kennen oder sogar lieben, in ihrem Zimmer waren und sie konnten genau wiedergeben, was sie Person gesagt hat. Wenn sie möchten, wird Schwester Ruth sie zu ihrem Ehemann bringen. Und ich bringe Ihre Mutter dann zu Mrs. Gilmore.
„Einverstanden!", antworteten Lorelai und Rory wie aus einem Mund.
„Rory!", stieß Logan erfreut hervor, als er seine Frau erblickt.
„Rory stürmt auf ihn zu.
„Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht!"
„Ja, Schwester Ruth hat mich darüber informiert, dass ich 3 Monate in anderen Sphären war und du erst heute davon erfahren hast."
„Also hast du uns nicht gehört?"
„Ich habe schon etwas wahrgenommen. Auch meine ich, deine Stimme erkannt zu haben. Aber ich habe keine zusammenhängenden Sätze wahrgenommen!", erklärte Logan.
Rory schaut ihn betrübt an.
„Was ist los?", fragte er liebevoll.
„Du hast mir gefehlt!", antwortete sie.
„Aber?", fragte er verschmitzt.
„Es ist nicht der richtige Ort und nicht der richtige Zeitpunkt, Logan!", erwiderte Rory.
„Wenn nicht jetzt, wann dann?"
„Logan!", druckste Rory rum.
„Geht es um den Vorfall an dem Abend als wir uns zuletzt gesehen haben?"
„Ja!", antwortete sie.
„Du liebst ihn, oder?"
Rory antwortete nicht.
„Also habe ich recht!", sagte Logan an ihrer statt.
„Ich hatte wirklich lange keinen Kontakt zu ihm!"
„Steht ihr aktuell wieder in Kontakt?", fragte Logan misstrauisch.
„Ja, seit dem Vorfall!"
„Ruf ihn an!"
„Logan, nein!"
„Rory, ich möchte das du glücklich bist. Aber das bist du mit mir nicht!"
„Du solltest auf dein Herz hören. Nicht darauf, wer der Vater deines Kindes ist! Ruf ihn an!"
Rory trat nervös von einem Fuß auf den anderen. „Ich möchte nicht, dass Lili dich wieder verliert."
„Das wird sie nicht! Ich werde ihr weiterhin der beste Vater sein, der ich sein kann. Aber du liebst mich nicht mehr. Du liebst Jess!"
Ein erleichtertes „Mom!", war das erste was Emily Gilmore nach ihrer Operation wahrnahm. Langsam öffnete sie ihre Augen und erblickte das Gesicht ihrer Tochter.
„Lorelai!", stieß sie hervor. „Es tut mir leid!"
„Was tut dir leid, Mom?", fragte Lorelai geschockt.
„Das mit dem Brief! Und das ich dich mit meiner Autorität und meinen Erwartungen erdrückt habe. Es tut mir einfach alles leid. Ich wollte dir das unbedingt sagen, bevor ich..."
„Mom, du wirst nicht sterben!", stellte Lorelai fest.
„Doch, mein Kind! Das werde ich! Ich liebe dich! Und Rory! Und Luke!", zählte sie auf.
„Mom!", erwiderte Lorelai gequält.
„Und natürlich deine beiden Babys die noch nicht mal geboren sind!"
„Sie sollen Richard und Emilia heißen!". Erwiderte Lorelai mit einem gequälten lächeln.
„Das sind schöne Namen!", stellte Emily fest.
„Emilias Rufname wird natürlich Emily!"
„Das freut mich Lorelai. Vielleicht verachtest du mich ja doch nicht soi sehr wie ich es immer befürchtet habe."
„Mom, ich habe dich niemals verachtet. Ich liebe dich!"
„Ich dich auch, meine kleine! Ich dich auch!", sagte Emily mit letzter Kraft. Dann schloss sie die Augen und es sollte für immer sein.

Gilmore Girls Another YearWhere stories live. Discover now