Unerwartete Hilfe

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Inzwischen wusste Leon alles, was ich durchgemacht hatte und das ich ein Quartier hier in der Nähe der Schule hatte. Das erzählte er auch seinem Bruder Marlon. Sie wollten mich ihren Vater vorstellen, deshalb schlurften sie mich nach der Schule zu ihnen nach Hause. Doch als wir rein kamen, war keiner da. Da schlug sich Marlon mit der Hand, an die Stirn. ,,Mist Leon. Wir haben total vergessen, dass Papa doch noch einen Tag zum Dreh muss!" ,,Stimmt." stimmte sein Bruder ihm zu. ,,Und was jetzt?", fragte ich die beiden Brüder. Die Jungs sahen sich an und der Blonde sagte dann: ,,Wie wär's mit einer Führung durch das Haus?" Ich nickte begeistert. Nur zu gerne würde ich ihr Haus sehen. Mal sehen ob die Beiden genauso unordentlich waren wie ich, oder ob ich mir doch eine Scheibe von ihnen abschneiden konnte.

Wir begannen eine Treppe hoch zulaufen. Dort zeigten sie mir erst Leons Zimmer. Dies war nicht besonders Groß, aber auch nicht klein. Also eher Mittel. In seinem Zimmer stand ein Computer und ein Fernsehr mit einer Playstation. Das Zimmer war eher so unordentlich wie mein Bett im Waisenhaus...Nun dachte ich wieder daran. Mist! Ich wollte es doch vergessen. Naja, es wird bestimmt noch dauern, bis ich endlich nicht mehr in der Vergangenheit hing.

Jetzt gingen wir in Marlons Zimmer, was schräg gegenüber von Leons war. Von dem Braunhaarigen war der Raum etwas größer als das von seinem blonden Bruder. Eigentlich klar, er war ja der ältere von den Beiden. Das Zimmer war sehr ordentlich. Hier stand so ein Lauf Gerät. Damit konnte mann Arme und Beine trainieren. Ein Fernsehr stand hier aber auch drin, nur ohne Playstation sondern mit einer Wii. Marlon war also eher der sportliche Typ. Danach zeigten sie mir die Toilette. Hier war eben die Toilette drin, mit einem Waschbecken. Anscheinend putzen sie hier sich die Zähne, denn ich sah drei Zahnputz Becher mit Bürste. Nach der Besichtigung vom obersten Stock, gingen wir wieder eine Etage weiter runter. Dort zeigten sie mir als erstes die Küche. Sie war klein, aber groß genug damit ein Herd mit Ofen, und ein Esstisch mit Stühlen hinein passte. Natürlich auch ein paar Schränke. Das Badezimmer folgte dann. Das hier war schon größer als die Toilette. Hier hatte es Platz für eine Badewanne mit Dusch-Funktion. Auch hier gab es ein Waschbecken und eine Toilette. Wow, zwei Toiletten in einem Haus, schon nicht schlecht.

Nun gingen wir den Flur entlang der mit einer Garderobe und einem Schuh-Fach ausgestattet war, entlang zum Wohnzimmer. Hier stand ein Sessel und gegenüber eine Couch. Dazwischen ein nicht so großer aber auch nicht zu kleiner Tisch. Ein Fernsehr war auch hier vorhanden. Nun gingen wir ganz nach Unten; in den Keller. Hier standen Gläser mit Bier, aber auch Säfte und Wasser. Also wurde das trinken hier gelagert. Deshalb war hier fast keiner außer Joachim, der Vater der zwei Brüder, der mal etwas zu trinken holte. Deshalb war es hier auch voller Spinnweben mit Langbeinern. Auch viel Staub konnte mann hier finden. Brr...Und kalt war es hier auch. Kein Wunder, das mann hier nur Trinken lagerte. Nun gingen wir wieder nach Oben. ,,So und nun sind wir am Ende mit unserer Führung.", sagte Marlon. Leon nickte nur zustimmend. ,,Danke, es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Und euer Haus ist echt total schön.", sagte ich den Beiden.

Plötzlich ging die Wohnungstür auf. Joachim kam hinein. ,,Oh, wir haben Besuch. Das ist ja was.", sagte dieser freundlich lächelnd. Ich lächelte zurück und klärte schnell auf: ,,Ich bin Ronja. Ich gehe auf die gleiche Schule wie Leon." Leon nickte. ,,Ja und, ähm Ronja, darf ich ihm deine Geschichte erzählen?", fragte der Blonde mich. Ich sah ihn unsicher an. Ich wusste doch selber nicht, ob ich das wollte. Den Beiden Brüdern es zu erzählen ging noch, aber ihrem Vater? ,,Nur so können wir dir helfen Ronja. Und du brauchst ganz dringend Hilfe.", sagte Marlons Bruder mit ruhiger Stimme. Er hatte meine Ratlosigkeit wohl in meinen Augen gesehen. Ich überlegte noch einen Moment, dann kam ich zu dem Schluss, das es wirklich besser wäre, wenn auch ein Erwachsener etwas davon wusste. Also nickte ich. Ich war noch ziemlich Unsicher, aber irgendwie gaben mir die Brüder Sicherheit. Leon und Marlon erzählten abwechselnd was ich ihnen erzählt hatte. Joachim machte immer andere Gesichter. Mal erstaunt, mal etwas unbegreiflich. Immer etwas anders. Am Ende, sah er mich aber am meisten Mitfühlend aber auch erstaunt an.

,,Und wie sind denn deine Eltern gestorben, wenn ich das fragen darf?", fragte mich der Vater schließlich. ,,Muss ich das sagen?", fragte ich etwas unsicher. Der Regisseur der wilden Kerle schüttelte nur den Kopf. ,,Dann möchte ich es nicht sagen, wenn das in Ordnung ist.", sagte ich. Leons und Marlons Vater nickte nur. Er verstand mich. Ich wollte nicht an diese Situation erinnert werden. Sie war zu schrecklich! Joachim nahm mich tröstend in den Arm. Die beidem Brüder sahen sich an. Sie hatten bestimmt etwas vor. Wie auf's Stichwort, fragte der 13 Jährige Leon etwas ganz Überraschendes: ,,Papa, Marlon und ich haben uns etwas überlegt. Wie wäre es denn, wenn Ronja eine neue Familie bekommt?" Sein Vater sah ihn an: ,,Na, das wäre doch toll." Marlon lächelte etwas und fragte dann weiter: ,,Wie wär's denn wenn Leon und ich...Eine neue Schwester bekommen und du eine neue Tochter?" Meine Augen weiteten sich. Meinen sie wirklich das, was ich glaubte? Der Regisseur setzte ein lächeln auf und sagte: ,,Ich Ahne worauf ihr hinaus wollt. Ich wollt, das wir Ronja adoptieren? Hab ich Recht?" Die beiden Brüder nickten. Ich lächelte sie fröhlich an. Es war doch so, wie ich es vermutet hatte. ,,Das wäre toll!", rief ich begeistert. Doch dann sah ich Joachim an und fügte leise hinzu: ,,Wenn es für dich auch in Ordnung ist." Der Vater sagte nach einiger Zeit: ,,Und wo soll ich die Wand einschlagen für das dritte Zimmer?" Er lächelte uns verschmitzt an. ,,Heißt das, sie kann bleiben?", fragte Marlon ungeduldig. Sein braunhaariger Vater lächelte und nickte. ,,Juhu! Ich habe eine neue Familie.", rief ich fröhlich. Ich strahlte wie ein Honigkuchenpferd.

Ronja, der WirbelwindWhere stories live. Discover now