Kapitel 15

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Alyah sah sich um und entdeckte mich. "Oh, du hast aber schöne Haare! Ich liebe Locken, doch leider habe ich nur gewellte Haare", sagte sie und Percy unterbrach sie: "Und deine Haare haben dich auch noch nie gestört." Dann stand er auf und stellte sich an das Geländer neben der kleinen Treppe. Alyah seufzte und eilte zu ihm. Neben uns an einem Tisch saßen drei Mädchen, die ungefähr in unserem Alter waren und unterhielten sich. "Die Beiden da sehen ziemlich gut aus. Ob sie ein Paar sind?", fragte die Eine und eine Andere meinte: "Sie passen auf jeden Fall sehr gut zusammen. Sie sind beide so groß und hübsch. Sie könnten sogar ein Modelpärchen sein." Ich seufzte. Natürlich hatten sie Recht. Percy und Alyah waren beide groß und hübsch und ergeben ein gutes Bild. Aber warum störte mich das denn in letzter Zeit so? Kann es sein, dass... Nein, das war unmöglich... Sie kamen wieder und Alyah half Percy nun auch noch beim Lernen. Sie war wahrscheinlich besser als ich und ich fühlte mich nutzlos, weshalb ich einfach mal ins Bad ging. Dort musterte ich mich im Spiegel. Annabeth Chase, nicht besonders groß, kein Make up, nicht wirklich hübsch, graue stürmische Augen, die nicht wirklich leuchteten. Ich war eigentlich das komplette Gegenteil von Alyah, was mich irgendwie traurig machte. Diese kam nun herein und ich seufzte. Na toll, natürlich kommt nun die Person hinein, die ich nicht gebrauchen konnte... Sie stellte sich neben mich an einen Spiegel und begann damit, ihr Make up aufzufrischen. "Ich kenne Percy schon sehr lange Zeit. Wenn du Genaueres erfahren möchtest, musst du ihn fragen...", begann sie plötzlich und ich sah sie fragend und überrascht an. Sie deutete mit einem Lippenstift auf mich und sagte: "Wenn du nicht die Initiative ergreifst, schnappt ihn dir jemand weg." Dann packte sie ihre Sachen und verschwand wieder. Hä? Was sollte das denn? Komplett verwirrt lief ich wieder zu den Anderen und Percy fragte: "Wo ist denn Alyah hin?" "Sie...sie ist glaube ich gegangen", meinte ich und Percy nickte. Dann musterte er seinen Zettel und fragte: "Anni, ich versteh das hier nicht...!" Er klang wie ein kleines Kind und ich lächelte. Dann erklärte ich ihm die Aufgaben und wir saßen noch bis Abends dort. Danach standen wir vor der Tür und wir verabschiedeten uns voneinander. "Anni, du musst doch in Richtung der Schule, oder?", fragte Percy und ich nickte. "Gut, dann gehen wir zusammen in diese Richtung", meinte er und Jason begann: "Ich muss auch..." Piper boxte ihn und er murmelte: "Nein, ich gehe doch woanders lang..." Piper winkte und Percy und ich liefen los. Dabei musterte ich uns Beide. OK, wir waren eigentlich komplette Gegenteile. Während Percy fröhlich durch die Straßen spazierte, lief ich dahinter und man konnte sagen: ich sah so aus, wie jemand, der keine Freunde hat. "Wie sehen albern und doof zusammen aus, oder?", fragte ich an einer Bushaltestelle, wo wir uns in einer Scheibe spiegelten. Percy musterte unsere Spiegelbilder und sagte dann: "Wieso denn? Wir sehen doch richtig cool zusammen aus und fallen richtig auf!" Ich lächelte und wir liefen weiter. Ich würde so gern mit Percy richtig befreundet sein. Also wir verstanden uns ja eigentlich ganz gut... An der Schule blieben wir stehen, da wir nun getrennte Wege gehen mussten. "Percy ich...äh...ich...", begann ich und ohrfeigte mich im Inneren. Warum genau begann ich noch mal zu Reden? "Ja?", fragte Percy und musterte mich mit schräg gelegtem Kopf. Zögernd fuhr ich fort: "Ich würde gern...wirklich mit dir befreundet sein..." Ich starrte zu Boden und fühlte schon, dass mein Kopf knall rot war. Percy begann zu lachen und sagte: "Aber wir sind doch schon befreundet... Hey, vielleicht würde es ja helfen, wenn wir Beide unsere Handynummern austauschen würden?" Bei seinem Vorschlag begann ich zu lächeln und zog mein Handy heraus. Dann tauschten wir die Nummern aus und verabschiedeten uns voneinander. Zu Hause ließ ich mich auf mein Bett fallen und begann zu grinsen. Und dann dachte ich noch einmal über etwas nach, was mir im Café schon als Gedanke gekommen ist. Nach einigem hin und her schrieb ich Piper meine Erkenntnis und schon nach fünf Minuten kam die Antwort darauf. 'Mensch, Anni!!! Das kann doch nicht dein Ernst sein?!! Seufz...OK, ich wusste, dass es irgendwann einmal so kommen wird... Aber du kannst doch nicht ernsthaft jetzt plötzlich zu der Erkenntnis kommen, dass du in Percy verknallt bist. Ich habe diese Vermutung schon seit der Klassenfahrt und du kommst erst jetzt darauf?!! Aber ich habe dich ja schon gewarnt, wie aussichtslos das Ganze ist. Jetzt hat du aber einen Grund, um Percy wegen dem Schulball zu fragen ;D Also dann, bis morgen!' Seufzend starrte ich auf mein Handy. Stimmt ja, der Schulball...vielleicht geht Percy ja mit Alyah dahin... OK, ich verlor langsam die Lust darauf, Percy auf den Schulball anzusprechen... Ohne irgendetwas weiteres schlief ich ein. 
Zum Glück hatte ich meinen Handywecker angeschaltet. Ansonsten wäre ich heute schon wieder zu spät gekommen... Ich lief fröhlich in die Schule, wo mich Piper schon erwartete. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah so aus, als würde sie auf eine Erklärung warten. Ich sah sie mit leicht roten Wangen an, als Hazel kam. "Was ist denn hier los?", fragte sie verwundert und Piper deutete auf mich. "Sie hat endlich kapiert, dass sie in Percy verknallt ist...", begann Piper vorwurfsvoll und jemand fragte nun: "Was ist mit mir?" Erschrocken fuhr ich herum und sah Percy. Sofort wurde ich knallrot und Hazel fragte: "Was hast du denn gehört?" Sie klang leicht panisch und er zuckte mit den Schultern. "Nur meinen Namen, wieso?" Piper versuchte vom Thema abzulenken und fragte: "Warum bist du denn heute so pünktlich?" Dieser antwortete nur: "Ich komme nicht immer zu spät. Ansonsten würde ich ja irgendwann noch einen Verweis bekommen und das würde bei meiner Familie nicht so gut ankommen..." Er klang leicht bitter und ich runzelte die Stirn. Irgendetwas war mit seiner Familie, nur was...? 

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