Geburtstag

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Nach Hogsmeade gingen wir trotz dem Verbot von Albus oft, die Zwillinge und ich. Schneeballschlachten bei der Heulenden Hütte waren inzwischen zum wöchentlichen Programm geworden. Mir war klar, dass Albus es wahrscheinlich früher oder später bemerken würde, für den Moment war es mir aber herzlich egal. Es war Spaß pur, den ich sonst nicht halb so oft haben würde. Die Arbeiten für die Lehrer machten meist auch Spaß, denn teilweise musste ich einfach nur irgendwelche Aufsätze der Erst- oder Zweitklässler vorkorrigieren, weil ich mich mit diesem Stoff schon auskannte. Der Januar ging schnell in den Februar über und nun nahm etwas anderes mich in Anspruch. Mein Geburtstag rückte näher. Ich wurde von allen möglichen Lehrern und von Albus gefragt, was ich mir denn wünschte, so dass mir nach kurzer Zeit nichts mehr einfiel. Was sollte man sich auch groß wünschen? Irgendwann sagte ich nur noch "eine Überraschung". Dir Zwillinge erwiederten darauf:"Dafür sorgen wir schon!"
Was das schon wieder werden würde, wollte ich noch gar nicht wissen.

Freds Sicht:
George und ich hatten nicht viel Zeit, alles vorzubereiten. Nur zwei Tage. Aber das würde schon werden. Das größte Problem war, wie sie die Slytherins zum Mitmachen bewegen konnten. George war gerade in Hogsmeade und besorgte noch einige Dinge, ich war auf dem Weg in die Küche, um dort zu sagen, dass Ariane Geburtstag hatte.
"Hallo, Mr. Weasley! Möchten Sie etwas Tee? Oder Süßigkeiten?", begrüßten die Hauselfen mich.
"Nein. Ich habe eine Bitte.", begann ich.
"Alles, Sir, alles!", piepste einer der Hauselfen.
"Es geht um eine Überraschung für Ariane."
"Ariane? Ariane Dumbledore? Die Tochter des Meisters?" Die Hauselfen waren scheinbar begeistert.
"Ja. Wir wollen sie an ihrem Geburtstag richtig auf Trab bringen und bräuchten dafür eure Hilfe."
"Wir machen ein richtig gutes Essen!", versprach ein Elf.
"Darum geht es nicht direkt. Ihr seid doch auch nachts wach und putzt immer, oder?"
"Hat Sir uns gesehen?", fragte einer der Elfen alamiert.
"Nein. Ich habe davon gehört. Eure Aufgabe wäre es, in der Nacht vor Arianes Geburtstag einige Dinge aufzubauen, ohne, dass Ariane etwas mitbekommt. Und am besten auch Filch nicht. Der bekommt einen Anfall.", sagte ich.
"Wenn ihr mitmacht, sagen George und ich euch, was zu tun ist.", fügte ich hinzu. Die Elfen wären nun schon mal dabei. Doch die Slytherins... Was hatte Ariane gesagt? Ein Ravenclaw hätte die ehesten Chancen. Nun gut. Das ließ sich vielleicht machen....

Arianes Sicht:
Am Morgen meines Geburtstags wachte ich auf und stellte fest, dass Albus wohl schon beim Frühstück war. Er ging öfters vor, doch an meinem Geburtstag war es schon ein wenig komisch. Ich machte mich trotzdem auf den Weg nach unten. Doch auch auf dem Gang begegnete ich niemandem. Es war kein Ton zu hören, außer dem spärlichen Piepsen der Vögel, das von draußen hereindrang. Das kam mir endgültig komisch vor. Trotzdem ging ich hinunter zur großen Halle. Doch auch aus der Halle drang kein Mucks. Ich öffnete die Tür und blieb wie angewurzelt stehen. Überall hingen Luftschlangen, es regnete Konfetti von der Decke, die ein Stück über den Tischen wieder hochgeschleudert wurde und mitten in der Halle hingen Buchstaben.
Happy Birthday, Ariane, verkündeten die Lettern. Alle Schüler von Hogwarts saßen dort still in der Halle und blickten zu Albus, der mit erhobenem Zauberstab vorne am Lehrer-Tisch stand. Albus hob den Stab etwas höher und senkte ihn dann schwungvoll. Ganz Hogwarts begann zu singen:
"Happy Birthday to you!
Happy Birthday to you!
Happy Birthday, Ariane!
Happy Birthday to you!"
Ich strahlte. Während alle applaudierten, sah ich mich nach Fred und George um. Wer sonst könnte hinter diesem Aufwand stecken? Doch am Gryffindor Tisch konnte ich sie nicht entdecken. Überhaupt gab es gerade eine komische Sitzordnung. Ich sah zum Beispiel Jana Humper aus Ravenclaw am Slytherin Tisch und Tina Owlsa aus Hufflepuff bei den Gryffindors. Beziehungsweise an deren Tisch. Kein Schüler saß an seinem Platz. Außerdem hatten sie alle neutrale Uniformen an. Ich fand Fred und George trotzdem, denn sie waren mit ihren auffällig roten Haaren leicht zu sehen. Doch ich kam erst einmal nicht dazu,zu ihnen zu gehen. Halb Hogwarts meinte scheinbar, mir persönlich gratulieren zu müssen und es bildete sich eine Schülertraube um mich. Ich schüttelte Hände hier und Hände da, dann konnte ich mich endlich zu Fred und George durchkämpfen. "Was...?Wie habt ihr...?", fragte ich die Zwillinge.
Fred antwortete:"Wir hatten dir doch eine Überraschung versprochen."

Ich setzte mich zum Essen an den Lehrer-Tisch, damit niemand neidisch wurde. Nach dem Essen erwartete mich jedoch etwas anderes, als Unterricht.
"Komm mit!", sagte Fred. Ich folgte ihm und George nach draußen, die meisten anderen Schüler hinterher. Auf den ersten Blick sah alles normal aus, dann bemerkte ich, dass über den See lauter Platten und andere Hindernisse verteilt waren.
"Wart ihr...?", fragte ich die Zwillinge.
"Jep. Mit ein wenig Hilfe aus der Küche.", sagte George. Fred fragte:"Worauf warten wir noch? Ariane, geh vor!"
Ich trat etwas zögernd auf die erste Holzplatte.
"Vorsicht! Die sinken teilweise.", sagte Fred. Ich beeilte mich, weiter zu gehen. Das nächste Plattform lag allerdings in etwas Entfernung und war ein Gitter.
"Wie soll ich da rüber kommen?", fragte ich die Zwillinge.
"Jetzt denk mal nach.", sagte Fred in dem Tonfall, den ich immer bei Hausaufgaben anschlug. Ich überlegte, dann kam mir eine Idee. Ich tastete mit den Fingern den Weg vor mir ab und tatsächlich! Es gab unsichtbaren Boden. Ich krabbelte los und landete plötzlich mit den Händen im Wasser. Ich richtete mich wieder auf und sah, dass Fred und George sich zugrinsten.
"Ganz so einfach nicht.", rief George mir zu. Ich tastete also alles rund um mich herum ab, bis ich einen weiteren Weg fand. Im Zickzack tastete ich mich über den unsichtbaren Weg bis zu dem Gitter. Ich stand auf und lief schnell darüber. Dann gab es eine Stange, die über dem Wasser schwebte. Ich betrat sie vorsichtig und begann, darüber zu balancieren. Doch ich schaffte nur ein paar Meter, bevor ich taumelte. Ich stellte mich darauf ein, nass zu werden und kippte um. Mitten im Fall wurde ich plötzlich an der Hüfte durch etwas unsichtbares aufgehalten. Es war eine Art Stange. Ich tastete und zog mich daran hoch, wieder auf die sichtbare Stange. Dann benutzte ich die unsichtbare Stange als Geländer und kam weiter. Wieder auf ein Gitter. Ich machte ein paar Schritte, doch dann krachte der Boden weg. Ich landete im Wasser. Typisch Zwillinge. Irgendwann musste das doch kommen, oder?
Ich zog mich wieder auf das Gitter und wurde von einem heißen Luftstrom getroffen. Ich blieb stehen, bis ich trocken war und besah mir dann das nächste Hindernis. Es war ein kleines Boot mit einer Leine, die am der nächsten Plattform befestigt war. Ich stieg vorsichtig hinein und zog mich zur nächsten Plattform hinüber. Von dort waren es einige große Sprünge auf kleinere Gitter bis zum Land. Als ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte, sah ich, dass der Parcours hinter mir überfüllt war mit anderen Schülern, die ebenfalls klettern wollten. Grinsend wartete ich auf Fred und George, die mir gefolgt waren und fragte:"Wo habt ihr die ganzen Materialien her?"
"Haben wir im Schloss aufgetrieben. Ach ja, eh er ich es vergesse, wir haben Mum zwar schon ein Bild geschickt, sie wollte dir aber trotzdem noch einen Kuchen backen.", erklärte Fred und streckte mir ein Paket entgegen. Ich öffnete es und erblickte eine himmlische Schokoladentorte.
"Wow.", sagte ich. Die restlichen Geschenke waren nicht halb so spektakulär, doch wegen des Parcours, den natürlich alle ausprobieren wollten, musste der Unterrichtsbeginn leider, leider verschoben werden und als dieser später startete, konzentrierte sich keiner. Alle Sprachen über den Parcours und ich ließ mir von Fred und George erzählen, wie sie die Hauselfen zum Mitmachen bewegt hatten und wie sie alle zum Schweigen gebracht hatten, wie sie eine Ravenclaw Vertrauensschülerin beauftragt hatten, mit dem Vertrauensschüler von Slytherin zu sprechen und wie Bill, der ja Schulsprecher war, dabei geholfen hatte, die Hufflepuffs zum Mitmachen zu bewegen. Dann, wie sie mit den Hauselfen nach Dingen zum Aufbauen des Parcours gesucht hatten und die Hauselfen es teilweise mit ihrer Magie unsichtbar gemacht hatten. Ich staunte nicht schlecht, als ich all das hörte, während Professor Binns vorne an der Tafel leierte.

Den Nachmittag verbrachte ich mit Albus, Hagrid und den Lehrern im Wald. Auf einer Lichtung hatte Hagrid einen Tisch aufgestellt und die Professoren hatten einiges an Keksen oder anderen Leckereien mitgebracht. Es wurde ein recht gemütlicher Nachmittag, vor allem da Severus und Sybill der Runde fern blieben.

Ariane Dumbledore (Hp)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt