Immerhin...

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Es war nun schon der dritte Tag im St. Mungo. Gerade war ein Brief von Albus angekommen.

Liebe Ariane,
Du weißt, wir sehr wir alle dich vermissen. Minerva ist gestern zu mir gekommen. Sie wollte wissen, ob es ihr in ihrer Animagus Gestalt möglich wäre, dich zu besuchen. Im Moment sind wir dabei, diesen Vorschlag zu überprüfen. Falls du für einen Animagus tatsächlich nicht ansteckend bist, werde ich versuchen, deine Heiler zu überzeugen, dass du zurück nach Hogwarts kannst. Du kannst ja schon mal Argumente sammeln, mit denen wir deine Heiler überzeugen können.

Albus

Das war ein Lichtblick. Sofort begann ich, zu überlegen. Doch der beste Einfall sollte mir erst am Nachmittag mit einem Brief von Bill kommen.

Liebe Ariane,
Fred und George sind gerade in der Küche. Sie scheinen der Überzeugung verfallen, das Essen im St. Mungo seie schrecklich und wollen unbedingt vorsorgen. Sei besser darauf gefasst, dass in der nächsten Stunde eine Wagenladung Essen bei dir ankommt.

Bill

Ich grinste. Fred und George. Genau das sah ihnen ähnlich. Die Hauselfen würden sie mit Essen überschütten, sobald sie sagten, es ginge um mich. Meine Gedanken schweiften zum Brief von Albus zurück, dann traf es much wie der Blitz. Die Hauselfen! Natürlich! Für Hauselfen war ich auch nicht ansteckend. Sie waren ja keine Menschen! Sofort schrieb ich Albus zurück.
"So. Visite!", sagte da eine Stimme von der Tür her. Der Mann, der mich auch mit hergeholt hatte, betrat das Zimmer. Ich legte die Feder weg und ließ die Untersuchung über mich ergehen.
"Hm. 38.7, immernoch Fieber.", sagte er nach dem Messen und hörte dann meine Lunge ab. Schließlich sagte er:"Tja. Es wird wohl noch etwas dauern, bis du zurück zur Schule kannst."
"Da bin ich anderer Meinung.", sagte ich. Vielleicht...
"Wieso das?", fragte der Heiler.
"Weil Albus, also Professor Dumbledore, gerade prüft, ob ich für Animagi ansteckend bin. Wenn nicht, kann ich zurück.", erklärte ich.
"Wir stellst du dir das vor?", fragte der Heiler.
"Minerva McGonagall, Lehrerin für Verwandlung, ist ein Animagus.", sagte ich schlicht.
"Und du gehst davon aus, dass die Professorin sich einfach für dich frei nimmt?", fragte der Heiler leicht genervt. Überzeugt sah er nicht aus.
"Schon mal was von Hauselfen gehört?", fragte ich genauso unhöflich.
"Die bringen mir den Tag über Essen und wenn ich was anderes brauche, kann Minerva kommen. Fieber messen zum Beispiel.", sagte ich. Nun sah der Heiler schon etwas überleglicher aus.
"Naja. Ich werde mal mit Heilerin Ina reden. Mal schauen, was sie davon hält.", sagte der Heiler. Heilerin Ina war für mich zuständig und sie war inzwischen von dem regen Eulenbetrieb in meinem Zimmer ganz schön gestresst.
Ich schrieb also den Brief für Albus noch einmal neu,weil ich den Heiler ja schon darauf angesprochen hatte und teilte Albus das Ergebnis mit.
"Thana!", rief ich die Eule, die Albus immer zu mir schickte.
"Komm, du musst das hier wieder zurück bringen. Und sieh zu, dass du mal eine Pause bekommst. Du fliegst ja seit Tagen hin und her.", sagte ich und band ihr die Pergament Rolle ans Bein. Thana zwickte mich sanft, als sie von meinem Arm abflog und durchs Fenster zischte.

Eine gute halbe Stunde später kamen drei Eulen, die ein Paket schleppten, durch das Fenster hinein geflattert. Ich hatte die Warnung von Bill schon fast wieder vergessen, doch nun...
Ich öffnete das Paket und erblickte einen Haufen an Essen. Kekse, ein Kuchen, ein Kasten Butterbier und so weiter. Ich schlug mir die Hand vor den Kopf und lachte los.

Am nächsten Tag wachte ich von Geräuschen auf. Heilerin Ina stellte das Essen auf meinen Nachtschrank. Ich rieb mir die Augen und sah auf die Uhr. Es war schon 10. Ich fragte sofort, ob Post gekommen war.
"Ja. Die Eule sitzt noch da drüben. Hier, der Brief.", sagte Heilerin Ina und reichte mir eine Rolle Pergament mit Albus' Handschrift.

Liebe Ariane,
Der Heiler hat mir gerade geschrieben. Er wird jetzt versuchen, herauszufinden, ob du für Animagi ansteckend bist, du erhälst von ihm Rückmeldung. Die Hauselfen waren ein guter Einfall, er scheint recht überzeugt.
In der Hoffnung, dass du bald kommen kannst,
Albus

Nur wenige Minuten später kam der Heiler herein.
"Wie geht es dir?", fragte er.
"Den Umständen entsprechend.", sagte ich, wie immer.
"Gut. Wollen mal sehen.", sagte der Heiler. Heute waren es 39.1 Fieber. Nicht gerade eine Besserung.
"Ach ja, ich habe heute Morgen eine Universität angeschrieben, wegen diesem Animagus Fall. Die Antwort dürfte jeden Moment da sein.", sagte der Heiler und verließ das Zimmer.

Schon eine Viertelstunde später kam er wieder.
"Ich habe gerade Antwort von der Universität erhalten. Sie sagen, es könnte klappen mit deinem Plan.", sagte der Heiler.
"Das heißt, ich kann nach Hogwarts zurück?", fragte ich.
"Ja. Ich habe gerade eine Eule zur Schule geschickt.", sagte der Heiler. Eigentlich freute ich mich riesig, doch mehr als ein Lächeln brachte ich nicht zustande.
"Du bereitest dich besser auf die Rückreise vor.", sagte der Heiler.
"Wie reise ich denn zurück?", fragte ich. Mir war ziemlich kalt, wenn ich nicht unter meiner dicken Decke lag, also freute ich mich nicht gerade auf die Reise. Selbst, wenn wir  apparieren würden. Aber dann müsste ich von Hogsmeade bis zur Schule hoch laufen. Oh nein!
"Flohpulver.", sagte der Heiler nur. Ich war einigermaßen erleichtert. Ich musste also nur durch halb Hogwarts laufen. Na immerhin.
"Gut. Kann ich dann was wärmeres zum Überziehen haben?", fragte ich.
"Ich werde Heilerin Ina bitten, dir etwas zu holen. Wir sehen uns in zwei Stunden zum Aufbruch.", sagte der Heiler und ging wieder. Ich beschloss, noch etwas die Augen zu zu machen, bis ich los musste. Ich war schon wieder müde.

Ich wurde von Heilerin Ina wieder aufgeweckt. Ich quälte mich aus den Kissen und zog den Mantel über, der Heilerin Ina mir hinhielt. Trotzdem fror ich, bis wir endlich zum Kamin kamen. Heilerin Ina trat mit mir in die Flammen und sagte:"Hogwarts, Krankenflügel."
Die Kamine zogen vor meinen Augen vorbei. Eine ganze Weile ging das so. Schließlich kamen wir zum Stehen und befanden uns in Poppys Büro. Eine getigerte Katze saß vor dem Kamin und schnurrte zur Begrüßung. Ich lächelte.
"Hallo, Minerva.", sagte ich. Ein lauteres Schnurren.
Heilerin Ina sah auf die Katze herab und fragte:"Ist das deine Katze?"
Ich mussste etwas kichern.
"Das ist Professor Minerva McGonagall. Der Animagus, dem ich meine Rückkehr verdanke.", sagte ich und wählte genau die Worte, die eine angenervte Minerva McGonagall benutzt hätte. Die Augen der Katze funkelten auf und ich vermutete, dass Minerva belustigt war.
"Oh. Wir gehen dann besser hoch zu deinem Zimmer.", sagte Heilerin Ina und fügte dann hinzu:"Wo geht es denn lang?"
"Wie lange bist du schon von Hogwarts runter?", fragte ich leicht ungläubig.
"Etwa zwölf Jahre.", sagte die Heilerin.
"Und du hast im Ernst schon den Weg zum Schulleiterbüro vergessen?", fragte ich.
"Ich bin nie dort gewesen.", sagte Heilerin Ina. Viel zu brav..., dachte ich. Minerva hatte die Führung übernommen und ging voraus zu Albus' Büro.

Ariane Dumbledore (Hp)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt