Der Traum

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Ich stand am Fenster und starrte einfach nur auf Arendelle. Wie schön doch alles aussah. Es war mitten in der Nacht. Die Laternen leuchteten und es war weit und breit kein Bewohner zu sehen.

Im Meer bewegten sich die Wellen leicht hin und her.

Aber irgendetwas fehlte. Was war es? Ich weiß es nicht. Ich dachte die ganze Zeit daran und so verging die Zeit. Es fing an zu dämmern und auf einmal legte sich eine Hand auf meine Schulter.

Ruckartig drehte ich mich um.

Vor mir stand ein Mann mit weißen Haaren und eisblauen Augen, noch leuchtender als meine. Außerdem hatte er einen Stab in der Hand, der an einem Ende verbogen war.

"Wer bist du?"

Und vor allem was hat er hier verloren?

"Ist doch egal wer ich bin."

Klar, ist doch schnuppe, ich hab ja gerne fremde Leute in meinem Zimmer stehen.

"Es ist nicht egal! Wer bist du und wie bist du hier rein gekommen?"

"Ich erkläre dir das bei einem Spaziergang."

Ich nickte und verließ mein Zimmer, dicht gefolgt von Blauauge. Was tue ich eigentlich? Ich kenne ihn doch gar nicht.

Draußen angekommen, gingen wir nebeneinander durch die Stadt.

"Also, wer bist du?"

Er lachte nur und überhörte meine Frage.

"Elsa, guck mal was ich kann."

"Woher weißt du wie ich heiße?"

Er sah mich mit einem selbstverständlichem Gesicht an.

"Naja, du bist die Königin hier, jeder weiß wie du heißt."

"Nagut und was willst du mir zeigen?"

Er bildete mit seinen Händen eine Kuppel und als er diese wieder auflöste, kam mir ein Schnetterling aus Schnee und Eis entgegen.

"Aber wie..?"

"Das ist meine Gabe, kommt dir bekannt vor, nicht?"

Ich konnte gar nicht glauben, was ich da sah.

"Aber, du und und ich kann und was? Wer bist du denn?"

Er sah mir tief in die Augen.

"Ich heiße..."

"ELSA! Wach endlich auf!"

Es war nur ein Traum.

Es war nur ein Traum? Das darf doch nicht wahr sein!

"Anna! Du hast mich im wichtigsten Moment aufgeweckt! Was fällt dir ein?"

Anna machte nun große Augen.

"Was? Ich ähm was für ein wichtiger Moment?"

Ich merkte schon, dass Anna total verwirrt war.

"Ich habe geträumt, dass es jemanden gibt, der genau dieselbe Fähigkeit hat, wie ich und er wollte mir gerade verraten wie er heißt!"

Anna lächelte mich wie ein Honigkuchenpferd an und nahm meine Hand.

"Ach Elsa, es war nur ein Traum.

Komm jetzt wir gehen frühstücken. Olaf will dir noch seine neue Nase zeigen."

Ich grinste leicht. Ich war froh, dass ich Olaf damals gebaut habe. Er war so lieb und niedlich.

"Ok, ich komme gleich. Ich mach mich nur noch schnell fertig."

Anna nickte und verließ mein Zimmer.

Ich dachte wieder an meinen Traum.

Natürlich war es nur ein Traum, aber was ist, wenn es diese Person wirklich gibt? Die Person, die so ist wie ich. Ich wusste natürlich nicht, ob es ihn gab, aber ich hoffte es so.

Vielleicht träume ich ja noch einmal von ihm und er verrät mir seinen Namen.

Elsa, er existiert doch gar nicht! Steiger dich doch in nichts rein.

Ich musste es akzeptieren. Es war ja schließlich wirklich nur ein Traum.

Ohne einen weiteren Gedanken daran zu verlieren, stieg ich aus neinem Bett, zog mich an und machte mich auf dem Weg zum Speisesaal.

Ich wurde direkt von Olaf empfangen.

"Königin Elsa, schau, meine neue Nase!"

Olaf war schon niedlich, wenn er sich über irgendetwas freute.

"Olaf, wie oft muss ich dir das noch sagen. Du sollst mich nur Elsa nennen und nicht Königin Elsa."

Ich lächelte ihn an.

"Na schön, Elsa, ich hab dir einen Teller und Besteck hingelegt!"

Olaf schaute mich an und lief Richtung Tisch.

"Olaf! Pass auf wo du hinläufst!"

Zu spät, Olaf lief gegen den Tisch, sein Kopf lag auf der Tischplatte und der restliche Körer lief einfach unter dem Tisch weiter.

"Hey, komm zurück!"

Ich lachte einfach nur drauf los.

Auch wenn Olaf nicht der hellste war, war er der liebste Schneemann der Welt.

"Mensch Olaf."

Immernoch lachend nahm ich seinen Kopf, ging zu seinem Körper und setzte ihn wieder richtig zusammen.

"So, jetzt aber. Elsa, hier habe ich einen Teller und Besteck für sich hingelegt."

Er lächelte wieder und machte eine Geste, die zeigte, dass ich mich setzen sollte.

Ich setzte mich also und fing an zu frühstücken.

~~~~~~~~~~~~~~~

Am Nachmittag machte ich einen Spaziergang mit Olaf.

Wir liefen durch Arendelle und er erzählte mir, wie toll er doch seine neue Nase findet und wie sehr er sich auf Annas Hochzeit freut.

Ich freue mich auch für sie, aber es wird schwer für mich, wenn ich als einzige ohne Begleitung dahin gehe.

Ich muss wohl mit Olaf und seiner Schneewolke zur Hochzeit gehen.

Ich seufzte.

"Elsa, was ist?"

Olaf schaute mich nun mit seinen Knopfaugen an.

"Ach, ich frage mich gerade nur, mit wem ich zu Annas Hochzeit gehen soll."

Olaf lächelte mich so süß an.

"Wir gehen einfach zusammen dahin. Ich trage einen tollen Schneeanzug und einen Hut und werde mich auch super benehmen, versprochen."

Ich kniete mich zu Olaf runter und umarmte ihn.

"Ok, so machen wir das."

Ich löste mich von ihm und wir gingen weiter.

Ich stockte. Genau hier, an diesem Platz, standen Blauauge und ich in meinem Traum.

Ich hoffe so sehr, dass ich noch einmal von ihm träume. Ich muss einfach wissen wie er heißt.

Got to find you ~ Jelsa FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt