Nachts im Schloss

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Ich hatte mich mit Harry und Ron um halb zwölf im Gemeinschaftsraum verabredet, um zum Pokalzimmer und zu Malfoy zu gehen. Ich hatte Harry den Schildzauber erklärt. Er konnte ihn noch nicht richtig, aber da Malfoy auch keine richtigen Flüche konnte, würde es ausreichen. Doch als die Jungs endlich da waren, kam noch jemand anderes in den Gemeinschaftsraum. Hermine.
"Ich kann nicht fassen, dass ihr das wirklich tut!", sagte sie.
"Hermine, ich bin so oft schon nachts durch das Schloss gewandert. Wir werden nicht erwischt.", sagte ich.
"Los, weiter.", meinte Ron und er kletterte aus dem Porträtloch. Harry und ich folgten ihm. Hermine allerdings auch.
"Geh zurück!", sagte Harry.
"Na gut. Aber ich habe euch gewarnt.", sagte Hermine. Sie wollte gerade das Passwort sagen, da fiel ihr auf, dass die fette Dame weg war.
"Was soll ich jetzt tun?!", fragte Hermine schrill.
"Das ist dein Problem. Wir müssen weiter.", sagte Ron.
"Ich komme mit.", sagte Hermine.
"Das tust du nicht.", sagte Ron.
"Denkst du, ich warte hier, bis Filch mich erwischt? Nein.", sagte Hermine.
"Dann komm halt..." - "Scht!", unterbrach Harry mich. "Ich höre was."
"Was zu Hölle...", sagte ich. Ein Schnaufen war zu hören.
"Mrs. Norris?", überlegte Ron.
"Nein. Das ist ... Neville!", sagte ich überrascht. Neville saß im Gang und hatte scheinbar geschlafen. Jetzt schreckte er auf und sagte:"Gott sei dank, dass ihr mich gefunden habt. Ich sitze schon seit Stunden hier draußen. Ich hab das Passwort vergessen und bin nicht reingekommen."
"Scht!", machte ich.
"Das Passwort ist Schweineschnauze, aber das wird dir jetzt nicht helfen. Die fette Dame ist nämlich weg.", sagte Ron.
"Was macht dein Arm?", fragte Harry.
"Wieder in Ordnung. Madam Pomfrey hat ihn in einer Sekunde heil gemacht.", sagte Neville. Doch auch er wollte nicht hierbleiben.
"Wir müssen los! Wir kommen nich zu spät!", sagte ich und führte die Gruppe durch die dunklen Korridore.
"Kommt, hier ist 'ne Abkürzung. Vielleicht schaffen wir es noch!", sagte ich.

Doch im Pokalzimmer war noch keiner, als wir dort ankamen. Ich behielt beim Warten die Uhr im Blick. 0 Uhr. 0:05 Uhr.
"Er kommt zu spät!", sagte Ron.
"Psst! Sei mal ... Au, Mist!", sagte ich. "Kommt schnell mit! Das ist Filch!"
Während ich mich als Erste der zweiten Tür des Zimmers näherte, hörte man deutlich Filch, der sagte:"Schnüfflel ein wenig herum, meine Süße! Vielleicht lauern sie in einer Ecke."
Ich winkte den anderen zu, zum Zeichen, dass sie mir folgen sollten. Ich führte sie auf den Gang zurück, weg von Filch und lief dann schneller, bis ich am Rennen war. Plötzlich hörte ich hinter mir ein Scheppern. Ich hielt inne und dreht mich um. Ron und Neville waren in eine Rüstung gestürzt.
"LAUFT!", rief Harry nun und er und Hermine überholten mich. Ich half erst Neville auf und rannte dann mit ihm hinterher.
"Da rein!", rief ich Harry zu und deutete auf einen Wandteppich. Harry rannte einfach hindurch und ich folgte. Wir rannten die Treppe hinunter, bis der Geheimgang in der Nähe von dem Zauberkunst Räumen endete.
"Ich glaub, wir haben ihn abgehängt.", keuchte Harry und stoppte. Ich nickte und hielt ebenfalls an.
"Ich hab's...euch...gesagt!", japste Hermine. "Malfoy hat dich reingelegt, Harry. Das siehst du doch auch, oder? Er wollte dich nie treffen. Und er muss Filch einen Tipp gegeben haben, dass im Pokalzimmer 'was vorgeht."
"Tja. Jetzt ist es eh zu spät. Wir sollten zurück zum Gemeinschaftsraum", sagte ich.
"Ja, gehen wir!", sagte Harry. Wir liefen los in Richtung Gemeinschaftsraum und ich übernahm wieder die Führung. Doch schon nach der nächsten Ecke hörte ich ein freudiges Quitschen. Peeves schwebte aus einem Klassenraum in den Korridor.
"Peeves, bitte, sei leise! Wegen dir werden wir noch rausgeworfen.", sagte Harry.
"Stromern um Mitternacht im Schloss herum, die kleinen Erstklässler, soso. Sollte es Filch sagen, sollte ich wirklich.", sagte Peeves.
"Falsche Taktik, Harry.", sagte ich gelassen. "Peeves, halt den Mund, außer du willst, dass ich dem Blutigen Baron von dem demolierten Klassenraum hier erzähle."
Peeves Augen wurden schmal, dann sagte er:"Ist doch nur zu eurem Besten. SCHÜLER AUS DEM BETT! SCHÜLER AUS DEM BETT! HIER IM ZAUBERKUNSTKORRIDOR!"
"Schlechte Idee, Peeves.", sagte ich. Dann sah ich Harrys, Rons Hermines und Nevilles Gesichter. Ich rannte los, doch Harry überholte mich erneut. Wir rannten einige Treppen hinauf, dann bog Harry in einen Gang ein.
"Harry, das ist eine Sackgasse! Das ist der 3. Stock! Da ist zu!", rief ich. Schlitternd hielten wir vor der Tür am Ende des Ganges.
"Wir sind erledigt.", sagte Ron.
"Ach, geht mal beiseite.", sagte Hermine. Sie richtete den Zauberstab auf das Türschloss und sagte:"Alohomora."
Die Tür schwang auf und wir drängten hinein. Ich als Letzte. Doch was in dem Raum war, war keinesfalls besser als Filch. Neville hatte ihn auch gesehen. Fluffy, Hagrids riesenhafter, dreiköpfiger Hund, lag in dem Raum und hat die Augen starr auf uns gerichtet. Als ich 7 gewesen war, war er als Welpe in Hagrids Hütte gewesen, da war er schon größer gewesen als ich.
"Äh, Harry...", sagte ich. Doch als ich mich zu den anderen unwandte, sah ich, dass sie alle an der Tür lauschten. Neville zupfte nun an Harrys Ärmel, um ihn auf Fluffy aufmerksam zu machen.
"Harry!", sagte ich nun lauter.
"Was?", fragte dieser und wandte sich um. Ich sah, wie Harry langsam bleich wurde. Auch Hermine und Ron drehten sich nun herum. Beiden stockte augenblicklich der Atem. Ich dachte schnell nach. Dann sagte ich zu den anderen:"Ich lenke ihn ab! Verschwindet hier!"
Harry sah mich einen Moment lang an, dann knurrte Fluffy laut und die Anderen machten sich aus dem Staub.
"Fluffy! Hey, Fluffy! Ich bin's, Ariane! Erkennst du mich noch?", fragte ich. Doch das Knurren, das Fluffy jetzt ausstieß, konnte nur eins bedeuten. Ich wich zurück, doch Fluffy war schneller. Er stieß mich mit einem Kopf um, während ich seinen ekelhaften Atem zu spüren bekam. Ich kreischte auf und stand auf, doch mein Arm tat weh. Ich konnte ihn nicht belasten. Ich stützte mich auf den anderen Arm, um aufstehen zu können, bevor Fluffy erneut zustieß. Ich drehte dem Monster den Rücken zu und rannte aus der offen stehenden Tür. Ich hörte Fluffys ohrenbetäubendes Bellen durch die Gänge hallen, während ich die Treppe nach oben lief. Doch dann machte sich mein Arm wieder bemerkbar. Ich setzte mich keuchend  auf die Treppe und nahm ihn unter die Lupe.
"Gebrochen", murmelte ich. Na klasse. Soll ich jetzt in den Krankenflügel rennen? Ne. Lass mal. Wieso sollte ich mir den mitten in der Nacht den Arm brechen?! Da hätte ich eine Menge zu erklären. Zu Albus? Nein. Dann würde er sofort alles erfahren! Doch Poppy würde ihm auch von dem Vorfall berichten. Was also tun?

Ariane Dumbledore (Hp)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt