#13 Der Ball

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„Nein!"

„Doch!"

„Nein!"

„Doch! Und ob. Ist mir völlig gleich, wenn dies der Madam passt oder nicht."

„Das hast du nicht zu entscheiden."

„Lass es doch drauf ankommen. Du apparierst nirgendwo mehr hin, außer vielleicht ins St. Mungo Hospital."

„Lächerlich."

„Mir gleich. Ende der Diskussion. Basta!"

„Himmel Merlin nochmal, Rodolphus darum geht es überhaupt nicht! Wieso zum Teufel muss das sein? Ich weiß ja, es gehört sich so…", argumentierte die schwarzhaarige Hexe, für welche die Diskussion noch nicht zu Ende war und fuhr unbeirrt fort: „Aber warum ausgerechnet hier. Deine Mutter müsste ihre Veranstaltung absagen oder umorganisieren und zudem quartieren sich dann wieder Personen hier bei uns ein, die ihre Gelegenheit für einen Kurzurlaub wittern, es ist wohl unnötig zu sagen, um wen es sich dabei handelt!"

„Ich habe dir doch gesagt warum, weshalb muss du das immer mit mir diskutieren? Nimm es einfach so hin. Zudem habe ich bereits mit meiner Mutter gesprochen, sie kümmert sich um alles, du brauchst nichts zu machen, außer dir endlich einzugestehen, dass du nicht mehr apparieren sollst, im Sinne deiner Gesundheit und der unseres Kindes." gab Rodolphus Kontra.

Ein verächtliches Schnauben seitens Bellatrix unterstrich ihre Abneigung hinsichtlich des Themas der Unterhaltung. Letzter Satz ihres Mannes unterstrich mal wieder, dass er nicht wusste worum es ihr eigentlich ging. Die beiden Ehepartner führten eine hitzige Diskussion, die erste für das neu angebrochene Jahr, über einen Ball, Frühlingsball um genauer zu sein, so wie es in der Gesellschaft üblich war. Zumindest sollte dies das Thema sein, was Rod allerdings nicht wirklich mitgeschnitten hatte.

„Vielleicht denkst du mal daran, dass es mir unangenehm sein könnte.", stellte Bellatrix fest und war darum bemüht, die Lautstärke ihrer Stimme in Zaum zu halten.

„Bella, dann lass Mutter doch einfach den Ball ausrichten, er wird auch nicht zu groß und pompös, sie hat es mir versprochen.", argumentierte Rodolphus weiterhin mit der Teetasse in der rechten Hand und eindringlichem Blick.

Die Diskussion über den Ball würde für gewöhnlich kein Problem darstellen, wenn diese Veranstaltung nicht die Anwesenheit Bellatrix erforderte.

Bella war prinzipiell kein Befürworter solcher trivialen Gesellschaften der reinblütigen Obrigkeit, allein schon aus dem Grund, dass diese Bälle von Frauen wie ihrer Mutter und ihrer Schwiegermutter heißgeliebt wurden. Interessanterweise fanden derlei Frauen eine Erfüllung in der Organisation dieser Gesellschaften und dem Zurechtmachen der eigenen Person zum entsprechenden Anlass. Schlimm genug, dass sich die Todesserin im normalen Zustand diesen Verpflichtungen als Reinblüterin ab und an ergeben musste.

Nun, würde Bellatrix Lestrange ihren momentanen Zustand wohl kaum als normal definieren. Sie hatte sich doch tatsächlich der Hoffnung hingegeben, wenigstens bis zur Niederkunft nicht mehr solche Gesellschaften besuchen zu müssen. Doch wie gut, dachte die Todesserin sarkastisch, dass ihre Schwiegermutter, immer so überaus tolle Einfälle hatte. Nachdem nämlich Bella ihr mitteilte, dass sie nicht zum lestrange'schen Frühlingsball erscheinen werden, da sie ja nun unmöglich apparieren konnte und somit Rod wohl alleine den Ball besuchen werde, hatte Helen Lestrange nichts besseres zu tun, als diese Veranstaltung kurzer Hand im Anwesen ihres ältesten Sohnes auszurichten. Ja, zu diesem Eigentor konnte sich die Hausherrin nur gratulieren. Besonders nachdem Rodolphus letztlich ganz begeistert von der Idee seiner Mutter war, der nicht einen Moment darüber nachgedacht hatte, dass das Vorschieben der Problematik hinsichtlich des Apparierens seitens Bellatrix' ihr eine willkommene Ausrede gewesen war um nicht auf den Ball zu müssen.

Schwanger / Bellatrix Lestrange Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt