Criminal [One Direction/5SOS]

Kapitel 1

Ein dunkler Schatten huschte durch eine Gasse, die nur spärlich vom Licht einer Straßenlaterne beleuchtet wurde. Der Wind pfiff kalt durch die Straßen, kleine Regentropfen fielen vom Himmel.

Der Schatten gehörte zu einem Mädchen, das schnellen Schrittes um eine Ecke bog und anschließend in ein alt aussehendes Haus verschwand. Sie wischte sich ihre vom Wind verwehten Haare aus der Stirn und strich sich über ihr Top, was nur ein paar Tropfen abbekommen hatte.

Die schwarze Lederjacke, die sie über ihr schwarzes Top gezogen hatte, hielt dem bisschen Regen glücklicherweise stand. Die schwarze Jeans, die etwas an ihren Beinen klebte, verlieh ihr ein sehr dunkles Aussehen, was allerdings durch die strahlend weißen Schuhe durcheinandergebracht wurde.

Sie hob ihren Kopf, um sich in dem Eingangsflur genauer anzusehen. Kalte, graue Wände, keinerlei Dekorationen.

Missmutig fröstelte sie einmal, bevor sie weiter ging. Sie kannte diese Flure wie ihre Westentasche, trotzdem kamen sie ihr mit jedem Mal kälter vor. Sie wusste, dass sie, wenn sie durch den Haupteingang das Haus betreten hätte, empfangen und zum Büro geführt worden wäre, aber genau das wollte sie vermeiden, sie mochte die Typen, denen sie dann begegnet wäre, nicht. Da nahm sie lieber die kalten Wände des Hintereingangs in Kauf.

Sie stieg ein paar Treppen hoch und je weiter sie ging, desto heller und freundlicher wurden die Flure. Als sie an einer Tür vorbeiging, öffnete sich diese und ein junger Mann trat heraus. Als er die junge Frau vor sich sah, zuckte er merklich zusammen und trat einen Schritt zurück.

Sie warf ihm einen verächtlichen, kalten Blick aus ihren eisblauen Augen zu, was den Jungen hörbar schlucken ließ. Sie stolzierte weiter den Gang hinauf ohne auch nur einmal anzuhalten.

Erst als sie vor einer dunklen Holztür stand, an der ein Schild mit der großen Aufschrift 'Damian' hing, blieb sie stehen. Sie knurrte das Schild einmal an, bevor sie, ohne zu klopfen, eintrat.

Ein Mann saß dort an einem dunklen, schweren Schreibtisch und las sich ein paar Seiten Text durch. „Wann wirst du lernen anzuklopfen?", fragte der Mann ohne aufzusehen.

„Nie.", war die einfache Antwort des Mädchens. Ihre Stimme war distanziert und kühl.

Jetzt schaute der Mann auf, ein fieses Grinsen hatte sich auf seine Lippen gelegt. „Du fragst dich bestimmt, was du dieses Mal machen sollst?", fragte er dann nach.

„Ich soll wieder jemanden umbringen, der dir dein Geld nicht gezahlt hat.", stellte das Mädchen fest. So war es immer. Schließlich war sie Auftragskillern. Und nicht mal eine schlechte.

Der Mann schnalzte mit der Zunge und zog eine kleine Akte aus einer Schublade seine Schreibtisches und warf sie dem Mädchen zu, sie fing sie geschickt auf. Sie schlug die erste Seite auf und las den Namen, der dort stand. „Benjamin Reys."

Der Mann nickte zustimmend. „Morgen Abend ist er tot.", sagte er mit kalter Stimme, die keinen Widerspruch duldete.

Das Mädchen nickte steif. „Alles klar." Dann drehte sie sich auf dem Absatz um und verließ das Zimmer.

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