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,,Also wie ist das?", fragte Maximilian, nachdem er Nevid sein Handy wieder zurück gegeben hatte, ,,Dinge die du bei dir trägst und die dir gehören lösen sich nach drei Sekunden in Luft  auf... Und du wirst wieder sichtbar wenn jemand dich liebt, richtig?" Nevid nickte, was sein Mitbewohner nicht sehen konnte, doch da es eine rhetorische Frage gewesen war, wurde keine Antwort erwartet. Schweigend musterte der Unsichtbare seine Umgebung. Es war kalt und seine in den Jackentaschen vergrabenen Hände begannen langsam zu zittern. Leichter Wind hatte eingesetzt und den am Morgen noch blauen, wolkenlosen Himmel durch ein tristes Grau ersetzt. Obwohl das Wetter dem Weißblonden keineswegs gefiel musste er zugeben, dass die frische Luft ihm gut tat.

,,Das heißt, wir müssen dir jetzt jemanden suchen, in den du dich verliebst und der dich auch liebt, oder?", hakte Mille nach und biss sich nachdenklich auf die Lippe. Seine dunklen Augenbrauen waren zusammengezogen und die grünbraunen Augen schienen zu leuchten, wenn sie auch kein Sonnenstrahl berührt hatte. Eine Gruppe von jugendlichen Mädchen lief kichernd an den zwei Männern vorbei, wobei die eine gegen Nevid gelaufen war, der zu sehr von dem streubedeckten Boden abgelenkt war. Überrascht blickte er den Mädchen hinterher. Etwas blitze in der Sekunde auf, als er das blonde, zierliche Mädchen weggehen sah. Doch er wusste nicht, was es war.

,,Hm, du kannst gerne versuchen jemanden für mich zu finden aber ich glaub, das könnte schwierig werden", kommentierte er nun das Gesagte des Blauhaarigen und forstete in seinem Kopf weiter nach dem kurzen Gedankenblitz. Maximilian seufzte und nickte. ,,Übrigens, wir gehen heute Abend mit Lajescha und Mina essen, die zwei kennst du ja noch. Das Teufelchen will mir irgendwas über ihren Nebenjob erzählen..."

Dieses blonde Mädchen... Was genau hatte Nevid bloß mit ihr assoziiert? Es wollte ihm partout nicht einfallen. ,,Ah und ich hab gleich noch einen Frisörtermin, darfst mitkommen, wenn du willst", fügte der Brillenträger noch hinzu und erwartete eine Antwort des abgelenkten Nevids, der nur mit einem Ohr zugehört hatte. ,,Nachschlumpfen?", gab dieser nach einigen Sekunden neckisch zurück.

Und dann fiel es ihm wieder ein! Diese Nacht hatte er zum ersten Mal wieder von dem Mädchen mit den türkisenen Augen geträumt. Seit dem letzten Traum vor einigen Wochen, wo er sie vor ihrem Suizid bewahrt hatte, hatte er nicht mehr von ihr geträumt. Doch nun, in der vorigen Nacht war sie wieder da gewesen. An das genaue Geschehen konnte der Unsichtbare sich jedoch nicht mehr erinnern. Sie hatte besser ausgesehen als beim letzten Mal, nicht mehr ganz so fertig. Das zierliche Mädchen hatte ihm Mut zugesprochen und trotz ihrer traurigen Augen aufmunternd gelächelt. Jetzt, wo er zurückdachte, erschien es ihm alles surreal doch während des Träumens hatte er sich besser gefühlt.

Auch dieses Mal wieder war sie ihm seltsam bekannt vorgekommen, jedoch konnte er sich beim besten Willen nicht in Erinnerung rufen, weshalb.

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Einige Stunden später stand der Unsichtbare mit einem mürrisch dreinschauenden Maximilian vor einem Lokal und wartete auf die zwei Frauen, die eigentlich bereits seit einer Viertelstunde dort sein müssten. Zuerst hatte Nevid nicht mitkommen wollen, er wusste nicht, ob er so viele Menschen ertragen konnten. Noch immer machten ihm die Ereignisse des vergangenen Tages zu schaffen. Er konnte Lorik einfach nicht aus seinem Kopf bekommen, so sehr er es auch versuchte.

,,Maxi", flötete da eine bekannte Stimme. Nevid blickte auf und erkannte Lajescha und Mina, die eingehakt vor den zwei Männern standen. Auf ein Mal begann die Kurzhaarige mit der schwarzen Lederjacke schallend zu lachen. ,,Was hast du denn mit deinen Haaren gemacht?", grinste nun auch Mina, die ihre schwarzen Haare zu einer eleganten, aber dennoch legeren Frisur hochgesteckt hatte. Sie griff mit ihren Fingern in die Haare ihres Bruders und betrachtete sie ungläubig.

Nevid hatte sie vor zwei Wochen das erste Mal offiziell kennengelernt und musste bei ihrem Gesichtsausdruck schmunzeln. Maximilian hingegen schien die gesamte Situation nicht so lustig zu finden, denn seine Lippen waren zusammengepresst und er starrte mit bösem Blick dort hin, wo er den Unsichtbaren vermutete. ,,Ich hab gar nichts gemacht. Der ,,Frisör" hat die Farben vertauscht und ich hatte keine Lust, mich noch Mal umfärben zu lassen. Nicht, Nevid?"

,,Immer diese verpeilten Frisöre", lachte Nevid, ,,von Schlumpf zu Stephanie aus Lazy Town in einer Stunde"

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Wenn ihr nicht wisst, wer das ist:

Ich hoffe ihr seid gut in 2018 gestartet und hattet einen schönen Abend!

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So nah und doch so fern | BoyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt