Der sprechende Hut

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Kapitel 5

Der Zug hielt und ich stieg, gefolgt von Harry und Ron, aus. Etwas weiter rechts von mir standen Kutschen, die von selbst fuhren. Auf der anderen Seite sah ich Hagrid. "Erstklässler zu mir!", rief er. "Kommt", sagte ich zu den Jungs, die jetzt auch auf Hagrid aufmerksam geworden sind. Wir quetschten uns durch die Menge. Als Harry und ich vor Hagrid standen, trat Ron ein paar Schritte zurück. Wahrscheinlich war er ihm zu groß. "Hallo Hagrid", sagte ich. "Hallo ihr beiden. Wer ist denn euer kleiner Freund dahinten?" "Das ist Ron Weasly", erklärte Harry. "Noch 'n Weasly? Hoffe er benimmt sich nicht so wie seine Brüder. Aber jetzt müssen wir los." Er sah nach, ob alle Erstklässler da waren und ging los. Wir gingen an einem schmalen Pfad entlang, in die Richtung des Seeufers. Dort standen lauter Boote. Hagrid stieg in eines und rief: "Immer nur zu viert in ein Boot." Harry, Ron und ich schnappten uns ein Boot, in welchem nur eine Person saß. Es war ein Mädchen. Ich setze mich neben sie. Gedankenverloren starrte ich auf den schwarzen See. "So sieht man sich also wieder", riss eine Stimme mich aus meinen Gedanken. Ich schaute auf und blickte direkt in das Gesicht des Mädchens. Als ich sie erkannte müsste ich lächeln. "Ja da hast du recht Mia." Die Jungs sahen ratlos von ihr zu mir. "Jungs, das ist Mia", erklärte. "Und das sind Ron Weasly und Harry Potter." "Der Harry Potter!?!", fragte sie erstaunt. "Ja der bin ich", sagte Harry, "Aber-" Er wurde von Hagrid unterbrochen. "In wenigen Minuten könnt ihr das erste mal Hogwarts sehen." Wir fuhren um einen großen Baum herum und blickten auf einen Felsen. Dort stand mit all seiner Pracht Hogwarts. "Wow", entfuhr es Mia. Ich nickte zustimmend und starrte auf das Schloss. "Köpfe runter", rief auf einmal Hagrid. Ich duckte mich gerade noch rechtzeitig. Ein Weg führte uns an ein anderes Ufer, welches direkt zu einer Tür führte, die in das Schloss ging. Die Boote hielten und wir stiegen aus. Hagrid ging zu der Tür, an der eine eher streng aussehende Frau stand. "Die Erstklässler, Professor McGonagall", sagte Hagrid. "Danke", sagte diese und bedeutete uns, ihr zu folgen. Sie führte uns in einen kleinen Raum. "Willkommen in Hogwarts. Das Bankett zur Eröffnung des Schuljahres beginnt in kürze, doch bevor ihr eure Plätze in der großen Halle einnehmt, werden wir feststellen, in welche Häuser ihr kommt. Das ist eine sehr wichtige Zeremonie, denn das Haus ist gleichsam eure Familie in Hogwarts. Ihr habt gemeinsam Unterricht, ihr schlaft im Schlafsaal eures Hauses und verbringt eure Freizeit im Gemeinschaftsraum. Die vier Häuser heißen Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin. Jedes Haus hat seine eigene, ehrenvolle Geschichte und jedes hat bedeutende Hexen und Zauberer hervorgebracht. Während eurer Zeit in Hogwarts holt ihr mit euren großen Leistungen Punkte für das Haus, doch wenn ihr die Regeln verletzt, werden eurem Haus Punkte abgezogen. Am Ende des Jahres erhält das Haus mit den meisten Punkten den Hauspokal, eine große Auszeichnung. Ich hoffe, jeder von euch ist ein Gewinn für das Haus, in welches er kommen wird. Die Einführungsfeier, an der auch die anderen Schüler teilnehmen, beginnt in wenigen Minuten. Ich schlage vor, dass ihr die Zeit nutzt und euch beim Warten so gut wie möglich zurechtmacht." Sie blickte auf Nevilles Umhang und Rons Nase. Harry und Mia kümmerte sich um ihre Haare. Ich stand nur da und blickte durch die Schülermenge. Meine Augen blieben an zwei sturmgrauen Augen hängen, die mich direkt ansahen. Schnell schaute ich weg und achtete auf Professor McGonagall, welche wieder zusprechen angefangen hatte. ".... alles für euch vorbereitet ist."  Sie verließ die Kammer und Harry wandte sich an Ron. "Wie legen sie denn fest, in welche Häuser wir kommen?", fragte er. "Keine Ahnung, aber Fred und George meinten, es würde wehtun." Ich zog scharf die Luft ein. Meine Fantasie malte sich gerade aus, wie es ablaufen könnte: Wir stehen in der großen Halle und jedem von uns wird Blut abgenommen. Aber nicht nur so wenig wie beim Arzt. Nein! Ich meine so richtig viel. Das wird dann in eine komische Maschine gegeben die uns dann mithilfe unseres Blutes in ein Haus einteilte. Aber das war doch lächerlich. Hinter mir hörte ich Hermine sämtliche Zaubersprüche die sie kannte vor sich hinmurmeln. Dann geschah etwas seltsames. Durch die Wand kamen lauter durchsichtige Gestalten in die Kammer. Sie schienen uns gar nicht zu beachten. "Oh seht mal! Die Erstklässler", sagte ein Mönch zu den anderen. Die meisten Schüler wichen vor schreck zurück. Ein paar blieben stehen und warfen abschätzige Blicke in die Richtung der Geister. Ich war mir sicher, dass das Slytherins werden. Harry, Ron, Hermine und Mia sind ebenfalls zurück gewichen. Sie schauten mich etwas seltsam an. Ich kann auch verstehen wieso. Ich bin eine von wenigen die stehen geblieben ist.  Das liegt daran, dass ich schon mein ganzes Leben lang mit Geistern zu tun hatte. Ich kann nämlich Geister sehen. In dem Moment kam Professor McGonagall und schickte die Geister nach draußen. Sie führte uns aus der Kammer, in die Eingangshalle. Vor der Tür, die zur großen Halle führte, blieben wir stehen und warteten darauf, dass sie aufgeht. Was kurz darauf auch geschah. Wir betraten die Halle. Ich sah staunend an die Decke. Sie zeigte den Himmel. "Die Decke ist so verzaubert, dass man den Himmel so sieht, wie er jetzt gerade draußen ist. Hab ich in 'Geschichte Hogwarts' gelesen", murmelte Hermine, die hinter mir ging. Ich wandte den Blick von der Decke ab, nur um stur geradeaus zu starren. Die Blicke aller anwesenden ruhten auf uns, was mir mehr als nur unangenehm war. Am Lehrertisch erkannte ich Professor Snape und Dumbledore. Ich habe ihn auf einer Schokofroschkarte von Ron gesehen. Wir blieben direkt vor einem vierbeinigem Stuhl stehen, auf dem ein alter, verschlissener Spitzhut liegt. Ein Hut? Wieso ein Hut? Plötzlich bewegte sich eine Falte. Sie sah aus wie ein Mund. Auf einmal fing er an zu singen.

Zwillingsbündnis- Prophezeiung und Wiedersehen (Band 1) (Harry Potter FF )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt