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6 Jahre später...

»Gut, du zählst, ja?«, fragte Aruna begeistert, Cole nickte eifrig.

Es war Samstag, ein warmer Vormittag, die fünf Jungwölfe spielten verstecken im Wald. Aruna, Cole, Eza, Liam und Lily.

Ihre Gruppe war schon etwas weiter gegangen, aber das war bestimmt nicht schlimm. Eine Runde konnten sie sicher noch spielen.

Cole drehte sich zu einem der knorrigen Äste um, Eza packte Aruna kichernd am Arm.

»Hier lang«, flüsterte sie drängend und zog ihre Freundin immer weiter weg von dem Dorf, während Lily und Liam einen anderen Weg einschlugen.

Grinsend sprang Aruna über einen kleinen Stock am Boden, die dicken Locken hüpften auf und ab und ihre kristallblauen Augen strahlten vor Begeisterung. So leise sie konnten, rannten sie durch den Wald, angespornt durch die Schritte der Anderen. Aruna blickte zur Seite und sah ihre Freundin mit der dunklen Haut hastig an. Sie deutete nach links.

»Schnell, du da lang, dann findet er uns nicht so leicht«, drängte sie Eza und die beiden Mädchen trennten sich.

Eza lief nun parallel zum Dorf. Aruna entfernte sich unbekümmert immer weiter. Hier würde sie der blonde Junge mit Sicherheit nicht finden. Ihre Brust hob und senkte sich hektisch, während sie sich grinsend hinter einen dicken, knorrigen Baum presste.

Und dann war es still, sie hörte nichts als ihren eigenen, schnellen Herzschlag.

Cole würde Lily mit Sicherheit als erstes finden. Lily war immer die Erste, die gefunden wurde. Das brachte Aruna zum kichern. Lily war dann immer furchtbar wütend, verschränkte die Arme vor der Brust und schürzte die Lippen, während ihr das kurze, braune Haar wie immer im Gesicht hing.

Zu spät bemerkte das kleine Mädchen, wie still es eigentlich war.

Keine Vögel, keine Kleintiere, die durchs Unterholz jagten, gar nichts. Und als Aruna es bemerkte, war es schon zu spät.

Ihr Herz machte einen kleinen Aussetzer, sie wollte sich gerade umdrehen, um zu gucken, was los war, doch da ließ ein angsteinflößendes Knurren jede einzelne Faser ihres Körpers erschaudern.

Sie wirbelte herum und da stand er. Ein Mischling mit weißem Schaum um die Schnauze, die krallenbesetzten Pranken öffneten und schlossen sich immer und immer wieder, ihn interessierte es gar nicht, dass sie blutige Kerben in seine Handinnenfläche schlugen.

Aruna erkannte es sofort, immerhin war es ihnen immer und immer wieder erklärt worden. Ein frisch Gebissener. Einer, ohne Kontrolle. Aber wie konnte das sein? Es war mitten am Tag, eigentlich verloren sie die Kontrolle doch immer erst bei Nacht.

Ihre Augen weiteten sich, sie zitterte, ihr Herz raste.

Der Gebissene stand vielleicht drei Meter von ihr entfernt, seine grellgelben Augen sahen sich ruhelos immer und immer wieder um, blieben an nichts Bestimmten hängen, Aruna war wie gelähmt, nicht im Stande, sich zu bewegen.

Aruna - Die Rote WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt