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»Ich weiß, was du bist«, wiederholte Alec mit Nachdruck, als müsse er irgendjemanden überzeugen

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»Ich weiß, was du bist«, wiederholte Alec mit Nachdruck, als müsse er irgendjemanden überzeugen.

Ich war mir sicher, dass es nicht ich war.

Mit schwitzigen Händen schielte ich auf den Silberdolch, gefährlich nah an meinem Hals. Dort, wo auch das Amulett hing.

Meine Nähe musste ihm ziemliche Kopfschmerzen bereiten, er ließ es sich allerdings nicht anmerken. Alec ignorierte das Amulett vollkommen, auch wenn ich sah, wie sein Blick kurz hinab huschte.

Ich versuchte, etwas zu erwidern, doch er hielt mir weiterhin den Mund zu.

Meine Hände waren frei, doch meine Beine wurden gegen die Wand gepresst. Ich könnte vielleicht...

Andrerseits, eine falsche Bewegung und das Silber steckte in meinem Hals. Das konnte ich nicht riskieren...

Allerdings musste ich doch...

»Okay Werwolf. Ich nehme jetzt meine Hand von deinem Mund. Wenn du schreist, steckt der Dolch in deiner Kehle, kapiert?!«

Ich zuckte zusammen.

Beinahe schien es so, als würde seine Stimme zittern. Hatte er etwa noch nie einen Lykanthropen bedroht? Aber er war doch der Vic? Er hatte bestimmt schon welche getötet.

Fragend sah er mich an und erst jetzt bemerkte ich den Sturm, der in seinen Augen tobte. Ich war mir sicher, noch nie solch ein Grau gesehen zu haben. Ich wusste nicht, was an ihm anders war, aber irgendwie...

»Verstanden?!«

Ich zuckte zusammen. Wieder.

Gott, worüber dachte ich hier überhaupt nach? Immerhin wurde ich hier mit einem verdammten Messer bedroht!

Wie gesagt, wenn ich Panik bekam, wurde mein Gehirn zu Matsch.

Was erwartete Alec? Dass ich nickte? Bestimmt nicht, so nah wie der Dolch an meiner Haut klebte, würde ich mir von ganz alleine die Kehle aufschlitzen.

Ich zog eine Braue hoch und starrte ihn bemüht spöttisch an.

Er muss denken, dass ich keine Angst habe! Auch wenn ich mir sicher war, dass mein schneller Atem mich verriet. Oder mein rasendes Herz. So nah wie er bei mir stand, konnte er es mit Sicherheit spüren.

Alec schien zu verstehen, starrte mich finster an und entfernte langsam seinen Arm.

Für einen kurzen Moment kam mir der Gedanke, in eben diesen hinein zu beißen, sodass er so sehr abgelenkt war, dass ich türmen konnte, doch die Gefahr, dass meine Zähne durch den Stoff der Lederjacke stechen würden, war zu groß.

Ich hatte nämlich nicht vor, zu sterben, auch wenn jetzt vermutlich nicht die besten Voraussetzungen herrschten.

Mit einem Ruck entfernte er schließlich seinen Arm von meinem Mund, doch beinahe augenblicklich packte er meine Handgelenke und drückte sie gegen die Wand. Dabei berührte einer seiner Finger für einen Moment meine Haut und sofort durchzuckte mich ein brennender Schmerz, der mich aufschreien ließ, ich spürte, wie die Haut wegätzte.

Aruna - Die Rote WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt