Kapitel 68

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April 1998

„Ich komm' dich vom Bahnhof abholen, versprochen.", murmelt Fred und hält mein Gesicht in seinen Händen. Ich nicke und schlinge meine Arme um seinen Hals. Er drückt mich fest an sich und ich atme seinen süßen Duft noch ein letztes Mal ein, bevor George uns unterbricht: „Ich will nur ungern stören..." Fred seufzt und lässt von mir los. „... Auf geht's", meint Fred und lächelt mich an. „Pass auf dich auf." Er küsst mich kurz auf die Lippen. „Stell nichts an." Er küsst mich noch einmal. „Naja, lass dich zumindest nicht erwischen." Wieder küsst er mich und ich muss grinsen. Er stimmt mit ein und zwinkert mir zu. „Alles klar, Chef.", erwidere ich und versuche, ein Lächeln aufrecht zu halten.

George steht schon ungeduldig neben Fred, ein Seesack über seiner Schulter. „Ich komm ja schon.", mein Fred, drückt noch einmal meine Hände und lässt mich dann los, damit George sich auch noch verabschieden kann. „Mach's gut, Kleine. Wir sehen uns im Sommer. Halt Umbridge ein bisschen für uns beschäftigt." Er umarmt mich und ich drücke ihn feste an mich. „Mach ich. Viel Erfolg mit dem Laden!" Lächelnd lässt er von mir ab. „Danke. Werden unser bestes geben." Er schultert den Seesack wieder und dreht sich zu Fred. „Pack'mers?" – „Japp..." – „Also gut...", fügt George hinzu und salutiert mir. „Tschau." – „Bis bald.", antworte ich ihm und verschränke meine Arme vor der Brust. Fred winkt mir bedrückt lächelnd mit einer Hand zu und folgt George mit geschultertem Seesack, der in Richtung Ausgang unterwegs ist.

Wir befinden uns in der Eulerei – hier hatten die Jungs einen Teil ihrer Scherzartikel versteckt. Gleich würden sie ins Schloss gehen und Harry ein Ablenkungsmanöver geben, damit der ungehindert mit Sirius sprechen konnte. Dann würden sie einen für sie würdigen Abgang hinlegen und aus der Schule verschwinden. Aus Sorge, ich könnte hineingezogen werden, wurde mir von Fred befohlen, ihnen nur langsam zu folgen, und bloß nicht in die Nähe des Chaos zu kommen. Zwei Schulabgänger würden reichen.

Also tue ich wie mir befohlen und folge den Jungs nur zur Tür, wo ich mich an den Rahmen lehne und ihnen hinterherschaue. Nach nur wenigen Schritten sehe ich, wie einer der beiden stehen bleibt und seinen Seesack fallen lässt. Ich hebe die Augenbrauen, als er sich umdreht und wieder auf mich zugelaufen kommt. Es ist Fred. Er kommt entschlossen auf mich zu, hat mich schnell erreicht und küsst mich mit einer Leidenschaft, die aus seinem tiefsten Inneren hervorzukommen scheint. Er vergräbt eine seiner Hände in meinen Haaren, mit der anderen zieht er mich an sich. Ich erwidere den Kuss, gepackt von der plötzlichen Wendung des Geschehens, und schlinge meine Arme um seinen Hals.

Wir lassen im gleichen Moment voneinander ab und strahlen uns an. Fred legt seine Stirn an meine und schließt die Augen, dabei nimmt er meine Hände in seine. „Ich liebe dich.", sagt er und ich schließe ebenfalls die Augen. „Ich liebe dich auch.", erwidere ich leise und atme tief durch. Es vergehen einige Sekunden, bis ich diejenige bin, die das Wort erhebt und den Moment beendet. Er öffnet seine Augen wieder und lächelt. „Nun geh' schon!" Ich nicke in die Richtung aus der er gekommen ist und mit einem letzten, flüchtigen Kuss, dreht er sich um und läuft zurück zu George, der wild durch die Gegend schaut, als wollte er unsere Zweisamkeit nicht stören wollen.

Ich beobachte, wie Fred bei ihm ankommt, George ihn bemerkt und ihm auf die Schulter klopft. Dabei sagt er etwas, das ich nicht hören kann und Fred nickt. Er sieht immer noch aus, als würde er strahlen, und schmeißt sich seinen Seesack wieder über die Schulter. Mit einem letzten Lächeln, dreht er sich endgültig um und die beiden gehen schnellen Schrittes die Stufen zum Schloss hinunter.


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Nachdem unser letztes Quidditch-Spiel dank Ron ein voller Erfolg war und ich die Apparier-Prüfung erfolgreich abgelegt habe, kann ich es kaum noch erwarten, dass endlich die Sommerferien beginnen.

Bisher ging die Zeit seit die beiden weg sind ziemlich schnell rum, Fred und ich schreiben uns viele Briefe und wie es aussieht gehen die Vorbereitungen für ihren Scherzartikelladen stetig und erfolgreich voran.

Als Neville mir gerade von einer Superpflanze erzählt, die einen richtig angewendet anscheinend für kurze Zeit unsichtbar machen soll, biegen wir um eine Ecke und hören einen Tumult. „Und wenn du dann die Paste daraus gemacht hast, schmierst du sie dir auf die Arme, und schwubs-" Er beendet seinen Satz nicht und bleibt stehen, als wir deutlich Ginny's und Luna's Stimmen ausmachen können. „Was'n da los?", fragt er und ich zucke mit den Schultern.

„Komm!", sage ich und deute in die Richtung, aus der die Stimmen zu hören sind. Um eine weitere Ecke sehen wir sie dann – Luna und Ginny, wie sie wild zappelnd mit drei kräftigen Gestalten diskutieren. „Lass' mich los." – „Wohl kaum." – „Schwachköpfe!" – „Klappe, Weasley! Sonst stopf ich sie dir." Nevilles Schritte werden schneller und er hechtet den Gang herunter. „HEY! Lasst sie los!", ruft er und ich bin von seinem Heldenmut ganz verblüfft. Mit kurzem Abstand sprinte ich ihm nach und schalte mich ebenfalls ein. „Was soll das?", rufe ich und ziehe kräftig am Arm des Slytherin-Mädchens, das Luna gepackt hat. Sie schubst mich mit einer Handbewegung weg und guckt mich böse an. „Was wollt ihr?", fragt Crabbe, der Ginny an den Haaren gepackt hält. Neville versucht Ginny aus dessen Griff zu lösen, scheitert jedoch und wird mit einem Satz von Goyle gepackt und in den Schwitzkasten genommen. Schlagartig zücke ich meinen Zauberstab. „Das würde ich schön bleiben lassen, McClair.", höre ich eine arrogante Stimme hinter mir sagen und blicke mich um. Malfoy kommt mit zwei großen, bulligen Slytherin auf uns zu und dreht seinen Zauberstab lässig in der Hand. Einer der beiden, Warrington, hat Ron im Schlepptau, der mit einem Tuch über dem Mund versucht, uns etwas mitzuteilen. „Ron!", schreit Ginny auf und tritt um sich. Ich handle unbedacht, und schieße einen Schockzauber in Richtung Malfoy. Er geht daneben. „Das hättest du nicht tun sollen.", schließt der blonde Junge hämisch und nickt seinem zweiten Gefolgsmann zu. Der springt so schnell auf mich zu, dass ich keine Zeit habe, zu reagieren und von ihm gegen die Wand geschleudert werde.

Rettungsaktion missglückt, würde ich sagen.

„Lass mich los.", winde ich mich und versuche, Goyle in den Arm zu beißen, als dieser mich feste packt und darauf wartet, dass Malfoy uns einen nach dem anderen mit einem Zauberspruch knebelt. „Ey!", macht er und greift nur noch fester zu. „Versuch es erst gar nicht.", lacht Malfoy und schwingt seinen Zauberstab stumm, und aus dem Nichts legt sich ein Stofftuch um meinen Mund und Kopf und ich bin geknebelt.

Sauer versuche ich mich zu äußern und schnaube vor mich hin, doch es bringt nichts. Goyle dreht meine Arme auf den Rücken, sodass ich mich krümme und er mich voll unter Kontrolle hat. Malfoy lässt sich noch an Luna aus und steckt dann zufrieden seinen Zauberstab wieder weg. „Folgt mir.", sagt er und schreitet mit erhobener Nase den Gang entlang in Richtung Umbridge's Büro. „Komm.", raunt Goyle und zieht mich mit einem kräfitgen Ruck in die selbe Richtung.

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„Was ist denn überhaupt los?", frage ich immer noch verwirrt über die ganze Situation. Eben waren wir noch in Umbridge's Büro, gefesselt und bewacht, bis Neville plötzlich seinen Zauberstab zückte und Crabbe lähmte, der mit einem gewaltigen Wums zu Boden fiel. Darauf war Tumult in dem Büro ausgebrochen, Flüche donnerten über unsere Köpfe hinweg und wir schafften es, die Slytherins außer Gefecht zu setzen.

„Was ist mit Sirius?", ergänze ich und hole zu Ron auf, der schnellen Schrittes auf den Verbotenen Wald zumarschiert. „Harry hatte wieder so einen Traum.", erklärt Ron schnaufend. „Traum?", fragt Neville, der Mühen hat, mit Ron mitzuhalten. „Ja, Traum, Vision, keine Ahnung. Sowas wie bei Dad eben. Auf jeden Fall hat er gesehen, dass Voldemort Sirius im Ministerium gefangen hält." – „Und darum wollte er ihn erreichen, um zu sehen, ob es stimmt?", schließe ich und Ron nickt. „Ja. Genau." Ich brauche ein wenig, bis ich die Informationen verarbeitet habe und schlucke dann, als mir klar wird, was er da gesagt hat.

„Warte, WAS?! Voldemort hat SIRIUS?"

𝕝𝕠𝕤𝕥 𝕒𝕟𝕕 𝕗𝕠𝕦𝕟𝕕 - die Tochter des letzten Rumtreibers ➵ Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt