26 ~ Date

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Ich wurde von einem penetranten klingeln geweckt. Ich stöhnte genervt auf. Langsam schleifte ich mich zur Tür, um diese dann genervt zu öffnen. Als ich sie aufhatte, sah ich Dean, der mich musterte und dann anfing zu grinsen.

 "Hab ich dich geweckt?" fragte er gespielt traurig, musste sich jedoch deutlich ein grinsen verkneifen. Ich sah ihn genervt an, ehe ich mich umdrehte und mich im Wohnzimmer wieder auf der Couch fallen ließ.

 "Beth? Was hast du genommen? Ich hab 2 minuten lang die Klingel durchgedrückt!" Sagte er und setzte sich neben mich. "Ich habe einen sehr tiefen schlaf" murmelte ich. Eigentlich ist er ja so leicht wie eine Feder, aber dass muss er ja nicht wissen. Er sah mich nachdenklich an. Dann kritisch. 

"Wieso glaube ich dir nicht?" fragte er misstrauisch. "Keine Ahnung?! Hast ne vertrauensstörung?" entgegnete ich desinteressiert. Er schnaubte. "Du willst mir ja nichts von dir erzählen!" sagte er pampig. "Das hat ja auch einen guten grund!" zischte ich. Darauf war er ruhig und ich massierte mir meinen Kopf. Ich seufzte. "Was .. hast du vor" fragte ich mit geschlossenen Augen und lehnte mich wieder gemütlich an der Couch an und schloss meine Augen. 

"Eigentlich wollte ich mit dir wohin aber-"   "Nein ist schon gut ich bin gleich soweit" murmelte ich. Ich könnte echt wieder einschlafen... Aber ich krieg das hin! Kurz darauf wurde ich hochgehoben. "Hey!" beschwerte ich mich, war wieder hellwach und starrte Dean sauer an, der mich zu seinem Auto trug und auf den Beifahrersitz setzte. Ich zog eine Augenbraue hoch. "Ich hab keine Schuhe" sagte ich und sah mir die inneneinrichtung des Minis an.

 Er knallte die Tür zu und ging wieder in mein Haus. Ich nahm mir die Zeit und fing an in seinem Auto zu wühlen . Ich öffnete das Handschuhfach, und das erste was mir entgegenflog, waren Kondome. Kritisch sah ich in das Handschuhfach. Ist das jetzt sein ernst?

 Ich schmiss die Kondome einfach achtlos hinter mich, oder neben mich, damit ich weiter wühlen konnte. Dann fand ich einen Brief. Er war ungeöffnet und sein Name stand in wunderschön geschwungener Schrift darauf. Die Ecken waren alle etwas abgenutzt und der Brief sah an sich etwas älter aus. Diese Schrift erinnerte mich an jemand, aber wer? Ich legte den Brief zurück und wühlte weiter.

 Ich fand eine Packung Kaugummis, von der ich mir gleich ein paar gönnte. Dann ging die Autotür auf der Fahrerseite auf. Dean setzte sich hin und reichte mir meine Schuhe. Als er dann die ganzen Kondome rumliegen sah, und das auf dem Amaturenbrett, hielt er kurz inne. Dann sah er zu mir, während ich ihn nur unschuldig mit meinem Kaugummi kauend ansah, und dann zum Handschuhfach. 

Er nahm schnell den Brief aus dem Handschuhfach und sah ob er noch heil war. "Ich hab ihn nicht geöffnet" sagte ich, während ich meine Schuhe anzog. "Wieso wühlst du in meinem Auto rum?" fragte er angepisst. "Weil du mich auf ein Date verschleppst und mir war langweilig!" sagte ich als wäre es das verständlichste der Welt. Er schnaubte und steckte den Brief zurück ins Handschuhfach und fuhr dann los. Man der muss echt wichtig für ihn sein.

Die ganze Zeit war es still. Es war eine unangenehme stille. "Wie lange fahren wir?" fragte ich wärend ich aus dem Fenster schaute. "Noch ne weile" gab er knapp zurück. "So gesprächig heute" murmelte ich ironisch vor mich hin. 

"Von wem ist der Brief" fragte ich und sah ihn an. Er sah starr auf die Straße. "Geht. dich. nichts. an" sagte er ruhig und betonte jedes Wort. Ich ließ mich von seiner abwehrhaltung aber nicht aus der fassung bringen. "Ich kenne die Schrift darauf" sagte ich wissend. Ich wusste nichts, aber ich kann es ja versuchen, oder? 

"Du kennst die Schrift meiner Schwester noch?" fragte er verdutzt und sah mich kurz mit großen Augen an. "Nein aber jetzt wieder" schmunzelte ich, ehe ich wieder ernst wurde. "Mir kam sie nur bekannt vor. Dean, was auch immer passiert ist, du solltest diesen Brief lesen. Du kannst danach urteilen. Vielleicht wirst du ihre gründe für was auch immer dann auch verstehen?" versuchte ich es vorsichtig. 

"Du weißt garnichts!" fauchte er. "Du hast recht, ich weiß nichts. Aber nur weil du so bockig bist" sagte ich und sah wieder nach draußen. "Du erzählst ja auch nichts von dir!" sagte er sauer. "Das liegt aber daran, dass ich dir schonmal fast alles erzählt habe, und jetzt keinem Menschen mehr traue" sagte ich logisch."Pff" war alles was er dazu sagte.

"Wenn das so ist, wieso hattest du letztens ein blau-lila ach was weiß ich Auge? Wieso hattest du einen Schal an? Warum hattest du Bauchschmerzen?" fragte er vorwursvoll. "Versuch nicht abzulenken!" zischte ich. "Aber du lenkst doch selber ab!" rief er. 

Er fuhr an den Straßenrand, stellte den Motor ab und drehte sich zu mir. "Dean, du kannst von mir nicht verlangen dir zu vertrauen, wenn du mir nicht vertraust!" sagte ich ruhig. Er sah mich einfach nur an. "Wieso hat sie dir diesen Brief geschrieben?" fragte ich wieder sanft. "Keine Ahnung" sagte er seufzend und wandt sich wieder ab. 

"Nein nein! Sieh mich an!" sagte ich fordernd. Wenn er sich jetzt abwendet verschließt er sich komplett. Ich drehte seinen Kopf wieder zu mir und er musste in meine Augen sehen. "Okay. Was ist davor passiert? Bevor du den Brief bekommen hast?" fragte ich wieder sanft und ließ langsam seinen Kopf los. Er sah wieder vor auf die Straße. "Geht dich nichts an" sagte er seufzend und fuhr wieder los. Augenverdrehend sah ich aus dem Fenster.

Nach einer ruhigen fahrt, in meinen Augen zu ruhig und lang, hielt er an. "Wo sind wir?" fragte ich und stieg aus. "Lass dich überraschen" sagte er und lief los. Ich lief ihm einfach hinterher.

"Dean ich will keinen Berg hochlaufen!" protestierte ich und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust. "Das ist mir doch egal!" sagte er und lief einfach weiter. "Komm jetzt es wird dir gefallen" rief er. Seufzend stapfte ich ihm hinterher.

Als ich es dann irgendwann wirklich geschafft hatte, und oben keuchend neben ihm stand, konnte ich meinen Augen nicht trauen.

Wir standen auf einem Berg, auf dem man unser ganzes Dorf sehen konnte. Durch die Dunkelheit sah man das ganze Dorf funkeln. Ich setzte mich in das Gras und bewunderte diese Schönheit, ehe ich mich komplett hinlegte und in den Sternenhimmel sah. "Wie findest du's?" fragte Dean, der neben mir saß. "Wow" flüsterte ich. Es ist einfach wirklich bezaubernd.

Wir lagen eine Weile einfach nur still da, und genossen diesen Ausblick, ehe wir wieder gingen. Ganz entspannt habe ich mich jedoch nicht, da mich das alles an damals erinnert hat. Und so war immer ein Teil von mir angespannt.

Dean setzte mich bei mir Zuhause ab, ehe er dann selbst nach Hause fuhr. Ich ging noch Duschen, ehe ich mich in mein Bett legte und eine Stunde später endlich einschlief.

Die vergangenheit wird mich immer begleiten, das ist mir heute klargeworden. 

The Broken Girl with the Broken HeartWhere stories live. Discover now