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Gleichmäßig donnerten meine Pfoten über den Boden, mein Herz passte sich immer weiter an, ich schloss die Augen

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Gleichmäßig donnerten meine Pfoten über den Boden, mein Herz passte sich immer weiter an, ich schloss die Augen.

Die Tannen sausten an mir vorbei, ich hörte einen Fluss ganz in meiner Nähe, die übrigen Tiere nahmen Reißaus.

Man hatte ich das vermisst...

Ich streckte meinen Kopf in die Höhe, inhalierte seufzend die Sommerluft.

Eigentlich mochte ich den Winter ja mehr, aber das hier... Ich gab es zu, solche Momente liebte ich.

Das Rauschen der Tannen, der Gesang der Vögel, die warme Sonne auf meinem Rücken...

Als ich bei den Rocks ankam, war es später Nachmittag.

Ich hatte mich nicht beeilt, hatte mich einfach treiben lassen, doch während des Aufstieges hielt ich nun die Augen offen.

Ich wusste nicht, ob das eine gute Idee gewesen war.

Zum einen ja - klar - natürlich, immerhin sollte ich auf meine Schritte achten, damit ich nicht in den Abgrund stürzte.

Andrerseits kamen so die Erinnerungen.

Wie lange war das jetzt her gewesen? Zwei Wochen? Drei? Durch meinen Krankenhausaufenthalt hatte ich übrigens jegliches Zeitgefühl verloren.

Naja, jedenfalls erschien beinahe automatisch dieses eine Bild in meinen Kopf.

Ein gewisser Ven mit tiefschwarzem Haar, vollkommen ruhig. Er hatte einfach nur da gesessen. Er hatte da gessesen und mich beobachtet und nichts gesagt. Zumindest zuerst.

Ich fragte mich, warum er nicht einfach gegangen war. Ich hätte es getan. Also wäre ich er gewesen.

Ich meine, ich musste echt erbärmlich ausgesehen haben und es machte absolut keinen Sinn, dass er nicht einfach gegangen war.

Aber womöglich war er auch einfach nur der Fragen wegen geblieben. Okay, das war wohl am wahrscheinlichsten, aber trotzdem...

Innerlich seufzte ich auf. Ich machte mir eindeutig zu viele Gedanken über diesen Kerl...

Und dabei mochte ich ihn nicht einmal. Und er mochte mich nicht. So einfach war das.

Ich wusste nicht genau, wie lange ich noch lief. Ich setzte einfach immer weiter und weiter einen Fuß vor den anderen und als ich bemerkte, wie weit oben ich bereits war, stand die Sonne erstaunlich tief.

Aber vermutlich hatte ich das nach dieser langen Auszeit einfach mal gebraucht.

Gähnend legte ich mich auf einen kleinen Vorsprung - wie damals mit Alec - und ließ meinen Kopf auf meine Vorderpfoten fallen.

Ich blinzelte und beobachtete die Sonne, wie sie sich langsam neigte.

Der Wald sah schön aus, dachte ich.

Aruna - Die Rote WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt