30

4.2K 336 80
                                    

Ich wusste nicht, was mich am nächsten Morgen weckte

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Ich wusste nicht, was mich am nächsten Morgen weckte.

Ich wusste nur, dass ich es niemals mehr vergessen würde. Niemals mehr vergessen konnte.

Es war mehr ein Gefühl, denke ich. Ein Gefühl der Angst, des Kampfes, des Schmerzes.

Ich wusste nicht einmal, warum ich bereits zitternd aufwachte. Und ich wollte nicht wissen, was passiert wäre, wenn ich nicht aufgewacht wäre.

Ich stemmte mich hoch, es fröstelte mich. Meine Sinne schienen angespannt, ich lauschte.

Meine Augenbrauen zogen sich zusammen, mein Herz klopfte aus irgendeinem Grund unheimlich schnell und dann hörte ich sie.

Hektische Herzen.

Ich roch es.

Blut. Schwach, aber es war da.

Ohne zu zögern sprang ich von meinem Feldbett - was war da los?! - und stürmte aus dem Zelt.

Es war stockdunkel.

Niemand war zu sehen, doch ich hörte sie. Die Angst packte mich, ich wand mich in die Richtung, aus der die Geräusche kamen und kniff die Augen zusammen, doch ich konnte nichts sehen.

Sie waren zu weit weg.

Ich steuerte es nicht einmal wirklich. Meine Beine handelten einfach ohne zu zögern.

Ich rannte. Ich musste die Inbecs beschützen, das war die Aufgabe meines Rudels, doch trotzdem raste mein Herz und raste und raste.

Und dann hörte ich die Geräusche, ich preschte zwischen den Tannen hindurch, Keuchen und knurren - Kampfgeräusche.

Ich roch einen Wolf. Und dann doch nicht. Kein richtiger Wolf. Nur ähnlich.

Und alles in mir schrie Gefahr.

Also handelte ich einfach.

Noch im Rennen verwandelte ich mich, mein Körper streckte sich, es knackte und kribbelte, dann donnerten meine Pfoten unbeirrt auf den Waldboden, alles in mir schrie, mich zu beeilen, kreischte, dass etwas schreckliches passierte.

Und dann sah ich es. Ein schrecklich verunstaltetes Ungetüm fletschte seine fauligen Zähne, halb Wolf doch da war noch etwas anderes. Etwas schreckliches, was ich nicht einordnen konnte.

Und unter ihm Alec.

Aus irgendeinem Grund setzte mein Herz bei diesem Anblick aus.

Das Biest schnappte nach ihm, kam seiner Kehle gefährlich nah, er versuchte es keuchend von sich zu schleudern, ich sah das Blut an seiner Schläfe, er keuchte angestrengt auf.

Und ich wusste nicht, warum mich dieser Anblick jegliche Vorsicht vergessen ließ. Warum er mich innerlich aufschreien ließ.

Ich knurrte ungehalten auf, meine Muskeln waren bis aufs äußerste gespannt, ich flog über den Boden und dann sprang ich ab.

Aruna - Die Rote WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt