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Es war dunkel

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Es war dunkel.

Ich wollte mich bewegen, doch alleine meine rasselnden, schwachen Atemzüge schienen zu schmerzen.

Und dann dieser Schmerz, dieser schreckliche Schmerz an meinem Bauch.

Wo war ich?

Ich wollte meine Augen öffnen, doch sie schienen so unglaublich schwer...

Ein widerwärtiger Geruch stieg mir in die Nase.

Fäkalien, Schmutz, Schimmel... Blut.

Ich keuchte auf, ein schrecklicher Schmerz durchschoss meine Brust, ich wollte meine Arme bewegen und es schien, als würde ich diesen brennenden Schmerz an meinen Handgelenken, an meinen Fußgelenken jetzt erst spüren.

Ich ächzte auf - Fesseln - das Silber brannte sich in meine Haut, ich wollte schreien, der Schmerz schien sich immer weiter aufzubäumen und dann öffneten sich mit einem Ruck meine Augen, ich schmeckte Blut, hatte nicht einmal bemerkt, wie ich mir die Lippe aufgebissen hatte, meine Augen huschten panisch in dem engen Raum herum, keine einzige Beläuchtung, kein Fenster, kalter, verotteter Steinboden, der mich erzittern ließ, sich in meine nackte Haut brannte, von meinem Pullover war kaum etwas übrig geblieben, meine Jeans hing in Fetzen hinab, die dunklen Steinwände wirkten so, als könne man ihnen niemals entfliehen, die schwere Eisentür lachte mich höhnisch an und dann dieses ganze Silber...

Überall Silber, ich konnte es riechen, es machte mich schwindelig...

In den Boden eingelassen, in die Wände, an die Tür, kleine, silberne Hexagon, Herbstzeitlose in sie gegossen und... und da hielt ich es nicht mehr aus.

Die Übelkeit übermannte mich einfach, alles drehte sich, ich krümmte mich keuchend zusammen, das Silber schnitt in meine Haut und dann würgte ich.

Voller Ekel übergab ich mich, die Waffen gegen Lykanthropen ließen alles verschwimmen, ein dunkles Rinnsal aus Blut tropfte aus meinem Mund und ich schaffte es nicht einmal mehr, es wegzuwischen, aus Angst, das Silber würde so nur noch mehr schmerzen.

Dieser Schmerz... dieser unglaubliche Schmerz.

Mein Bauch...

Er schien zu brennen, ich wollte mich zittrig wenigstens etwas aufrichten, doch kaum hatte ich mich bewegt, schrie alles in mir auf, mein Bauch explodierte, nahm mir jeglichen Atem, der Schmerz krachte auf mich ein, wie eine wütende Bestie.

Und das war der Moment, in dem ich zum ersten Mal wirklich schrie.

Ich wusste nicht, woher ich die Kraft nahm, hatte absolut keine Ahnung, doch dieser schrille, zutiefst gequälte Laut schien den ganzen Raum zu erfüllen, schien meinen Schmerz noch mehr anzuheißen, mein Kopf barst, ich spürte die heißen Tränen auf meiner Wange, wie sie in den Schrammen und Schnitten meines Gesichtes brannten, für einen Moment wurde wieder alles schwarz und dann donnerte plötzlich etwas mit voller Wucht gegen die Tür, alles in mir zuckte zusammen, meine Rippen kreischten schmerzhaft auf, ich war mir ziemlich sicher, dass sie gebrochen waren, bei meiner Schwächung nicht wieder zusammenwuchsen.

Aruna - Die Rote WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt