Kapitel 9

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Der Abend verlief wunderbar. Dad hatte es geschafft neue Kunden an Land zu ziehen und ich hatte mich erfolgreich zum Depp gemacht, als ich einen unangebrachten Spruch in Gegenwart eines, für Humor nicht entwickelten Vampirs zu bringen.

Was meine Meinung über einen gewissen orangehäutigen Präsidenten anging und das der eben genannte ein dreckiger Lügner war schlug auf wortwörtliche Totenstille. Ich wusste ja das Nachtwandler etwas abgestumpft waren, aber dass einige von ihnen sich besser als Statue machen würden war mir neu.

Zu meiner Erleichterung schüttelte wenigstens mein Dad lächelnd den Kopf und Thomas versuchte mit größter Anstrengung sein Grinsen zu verbergen. Immerhin etwas.

Juliet, die sonst als Barista hinter der Theke stand verteilte nun Drinks an die protzigen Gäste.

„Hey Jules! Wie gehts dir?" fragte ich, nachdem sie bei mir ankam und sich für einen Moment mit mir am Rand der Partymeute (Ironie) aufhielt.

„Hi Mia! Es geht, diese Geschäftsmänner werden von Jahrhundert zu Jahrhundert langweiliger" schnaubte sie verächtlich.

„Ich weiß was du meinst... reinste Totenfeier hier" pflichtete ich ihr bei. Thomas hielt einen gewissen Abstand, achtete aber darauf dass niemand uns zu nahe kam.

„Ach bitte du hast doch das einzig gute in diesem Raum, was zufällig dazu verpflichtet ist dir auf Schritt und Tritt zu folgen" mit einem vielsagendem Blick deutete sie auf Thomas, der wie es schien nicht zuhörte sondern sich auf mögliche Gefahren konzentrierte.

„Er ist nicht dazu verpflichtet mir überall hin zu folgen. Er ist halt mein Personenschutz" tagte ich ab oder versuchte es zumindest.

„Mia. Er ist absolut heiß und das ist dir mindestens genauso klar wie mir! Wenn er nicht nur Augen für dich hätte würde ich ihn mir krallen" ihre Stimme klang als würde sie sich bereits ausmalen was sie mit Thomas ... anstellen würde.

„Das ist sein Job. Hat nichts zu bedeuten, wenn es hoch kommt sind wir gerade mal Freunde. Ich steh niemandem im Weg" sagte ich und verspürte im selben Moment ein seltsam unangenehmes Gefühl in meiner Magengegend.

„Oh wenn das so ist..." zwinkerte sie mir zu und machte sich mit einem beneidenswerten Hüftschwung auf den Weg zu Thomas.

Ich sah Jules nach und beobachtete wie sie augenscheinlich mit Thomas flirtete. Er lächelte und widmete ihr seine Aufmerksamkeit. Eifersucht in der Größe eines Stecknadelkopfes (wem mache ich was vor? Sie hatte die Größe eines ausgewachsenen Elefanten) machte sich in mir breit, doch ich ermahnte mich innerlich selbst. Ich hatte es ja nicht anders gewollt und selbst wenn ... die beiden hatten viel mehr gemeinsam, nicht nur das beide sehr fordernd waren noch dazu waren beide Vampire, was mich vollkommen aus der Schussbahn schmiss.

Ich erlaubte mir noch einen letzten Blick auf Thomas. Wie seine goldblonden Haare im bunten Licht der Scheinwerfer aufleuchtete und seine Grübchen, welche einfach umwerfend waren. Okay, dass reicht Mia!

Dad hatte schon nach dem Tanz gefragt (der zu drei Tänzen mutiert worden war) wieso ich länger als nötig mit meinem Personenschutz tanzte (und sprach). Ich redete mich damit raus, dass ich mich etwas verloren fühlte und setzte den typischen Tochter-Hundeblick auf, der ihn jedesmal weich werden ließ obwohl das nicht seine Art war.

Mir war bewusst dass ich diese Situation hervorgerufen hatte, doch mit ansehen werde ich sie mir definitiv nicht. Ich beschloss mich wieder zurück auf mein Zimmer zu begeben und meine Nase in das nächstbeste Buch zu vergraben das ich finden konnte.

Bloodlines//TBS✅Where stories live. Discover now