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»I-Ich habe sie g-getötet

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»I-Ich habe sie g-getötet.«

Ich schaffte es nicht vernünftig zu atmen, die Erinnerung verblasste und trotzdem war da diese Schwere, diese unendliche schwere in meinem Herzen.

Ich blinzelte heftig, hatte nicht einmal bemerkt, wie sich die Tränen in meinen Wimpern verfangen hatten, mein Puls raste, ich brauchte viel zu lange, um die Situation um mich herum zu erkennen, noch nie hatte ich mich so elend gefühlt.

Langsam richtete ich meinen Blick auf ihn, er sah mich nicht an, sein Kiefer zitterte, sein Atem raste, seine Augen glänzten. Selbst jetzt konnte ich es erkennen.

Er saß da, vollkommen zusammengesackt, vollkommen am Ende. Noch niemals hatte ich ihn so gesehen.

Mein Herz machte einen Aussetzer.

»Nein.«

Sein Blick schnellte zu mir, ich brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass dieses Krächzen von mir gekommen war.

Irgendetwas schien ihn zu erschrecken, als sein Blick auf mich traf, er zuckte beinahe zurück.

»Du hast sie nicht getötet«, hauchte ich, meine Hände zitterten, am liebsten wollte ich mich unter meine Decke verkriechen und nie wieder hervorkommen.

Er hatte sie nicht getötet... Es war nicht seine Schuld gewesen...

Langsam schüttelte Alec den Kopf, seine Hände ballten sich zu Fäusten, er musste gar nichts sagen, ich wusste, dass er keine Sekunde länger darüber reden wollte, sah es ihm an.

»Warum weinst du?«

Ich hörte seine Stimme kaum. Sie war leise. Ungläubig. Verwirrt. Und sie wollte ablenken.

Beinahe musste ich schnauben, während ich mir beschämt einige der Tränen von den Wangen wischte.

Ja, warum weinte ich? Vielleicht, weil ich selber Aleyna in seinen Erinnerungen umgebracht hatte, weil ich selber gesehen hatte, wie sie irgendetwas packte, wie ihr Blut den Boden beschmutzte hatte, wie die Qual sich über sie legte.

Sag es ihm. Sag es ihm. Es ist unfair.

Ich musste es sagen.

Oh er würde mich sowas von umbringen.

Langsam sah ich wieder auf, er blickte mich immer noch an, mir entging nicht, dass er öfter blinzelte, als er es normalerweise tat.

So ein verdammter Idiot. Oh mein Gott, so ein verdammter Idiot! Von mir aus konnte der Blödmann ruhig weinen, verdammt er hatte jedes Recht darauf, aber nein, diese Oberpfeife hatte ja mal wieder ihren beschissenen Stolz!

Ich wusste nicht, ob ich es mir bloß einbildete, oder ob Alec bei meinem Blick tatsächlich noch etwas mehr zurückzuckte, als hätte ich ihn in eben diesem Moment angeschrien.

Aruna - Die Rote WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt