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Ich starrte Alec mit großen Augen an, während er mich vollkommen frustriert ansah, als ob ich ein Buch wäre, das er unbedingt zu verstehen versuchte, was ihm allerdings einfach nicht zu gelingen schien

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Ich starrte Alec mit großen Augen an, während er mich vollkommen frustriert ansah, als ob ich ein Buch wäre, das er unbedingt zu verstehen versuchte, was ihm allerdings einfach nicht zu gelingen schien.

Und dabei war er doch eigentlich hier das Buch von uns beiden.

Okay, vielleicht war ich auch ein Buch, aber definitiv nicht so verwirrend, wie er! Nur ein bisschen.

»Hast du jetzt die Antwort, die du haben wolltest?«, murmelte Alec nach unendlich langen Sekunde der Stille, in denen ich ihn mehr oder weniger sprachlos angesehen hatte, und lehnte sich wieder gegen die Hauswand, verschränkte die Arme vor der Brust und starrte in den Wald, schien nicht gerade erpicht darauf, weiter über seine Worte nachzudenken.

»Ich habe jemanden umgebracht.«

»Was?!«

Alecs Kopf schoss mit einer solchen Geschwindigkeit in meine Richtung, dass einem schwindelig werden konnte, in mir kam wieder diese altbekannte Übelkeit auf und trotzdem schallt ich mich, ihn gefälligst anzusehen.

Es war, als hatten die Worte einfach hinaus gewollt. Und jetzt war die Bombe geplatzt.

Ich wollte etwas sagen, wollte ihm erklären, was ich da gerade von mir gegeben hatte, doch sobald ich auch nur daran dachte, meinen Mund aufzumachen, fingen meine Lippen an zu beben.

Langsam, so unendlich langsam richtete sich Alec wieder auf, in seinen Augen tanzte dieser altbekannte Sturm, der sich langsam aber sicher zu einem Orkan aufbaute.

Ich schluckte schwer.

»Aruna?«

Alecs Stimme war leise und doch hallte sie im gleichen Moment so unendlich laut in meinen Ohren wieder.

Er klang misstrauisch, er klang verwirrt. Er klang beinahe... ehrfürchtig.

Er fürchtete sich vor dem, was ich gleich sagen würde.

Aber vielleicht war genau das mein Weg, mit dem ganzen klarzukommen.

Reden. Einfach reden. Ich meine, ich hatte schon oft mit Alec geredet, richtig? Vielleicht würde es helfen.

Für einen Moment schloss ich die Augen, doch beinahe sofort schoss mir das Bild eines am Boden liegenden Wolfes in den Kopf, das ich seit jenem Tag doch so erfolgreich hatte verdrängen können.

Jetzt ging es nicht mehr. Jetzt konnte ich es nicht mehr verdrängen. Und das wusste ich.

»Ich habe jemanden umgebracht«, wiederholte ich leise, so leise, dass ich es selber kaum gehört hatte.

Ich senkte meinen Blick, Alec richtete sich komplett auf, drehte sich vollkommen zu mir, sein Blick brannte sich in mein gesenktes Profil.

»Wovon sprichst du?«, flüsterte er, ich blinzelte ein paar Mal.

Aruna - Die Rote WölfinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt