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27. November

[PCY]

Seufzend lehnt Jongin sich zurück, zieht meine Decke etwas höher, bis zu meiner Brust.
,,Tut mir leid...", murmelt er leise. ,,Ich wollte nicht dass du panisch wirst."
Auch ich gebe nun ein Seufzen von mir. Dennoch nicke ich und lege meinen Kopf auf die Schulter des Tänzers ab. Ich habe ihn gebeichtet, was passiert ist und konnte mich danach kaum beruhigen. Ich wäre fast zu einen Orgasmus gekommen und das bei einem Jungen, der sich für Geld auszieht und an einer Stange räkelt. Das bin nicht ich und das wollte ich auch nie sein. Aber dennoch komme ich mir auch ein wenig dumm vor. Wahrscheinlich wären alle froh wenn sie sowas zum Geburtstag bekommen. Für mich war das jedoch alles zu viel. Ich bin schon 23 und trotzdem habe ich Angst vor solchen intimen Berührungen.

,,Leg dich schlafen, wir wecken dich um zehn Uhr wieder. Du weißt ja, dass wir um 13 Uhr einen Termin haben. Danach gibt es noch eine Überraschung."
Zum Abschied winkt Jongin mir noch einmal und schließt die Tür leise hinter sich.
Erschöpft von all den Erlebnissen in diesen frühen Morgenstunden, schließe ich meine Augen, lasse sogar meine Lampe an. Das einzige was ich jetzt noch machen möchte, ist schlafen und all das vergessen.

Wie bereits gesagt, werde ich um Punkt zehn Uhr geweckt. Allerdings nicht von Jongin sondern von Kyungsoo. Dieser setzt sich mit einer Wasserschale neben mich und zieht vorsichtig meine Decke herunter.
,,Ist alles okey? Hast du gut geschlafen?", will er wissen, fängt mit einem durchtränkten Lappen an, meine Haut zu säubern. ,,Natürlich. Ihr müsst euch keine Sorgen machen... Es ist alles okey." ,,Mhmm... Wenn du meinst.", murrt er, dabei klingt er richtig desinteressiert und wirft mir einen durchdringenden Blick zu. Typisch Kyungsoo.

Zehn Minuten liege ich mich stumpf auf dem Bett, lasse mich von einen meiner besten Freunde waschen, trinke etwas und ziehe mir frische Sachen an. Die Boxershorts wechsel ich mit Kyungsoos Hilfe, meinen Hoodie ziehe ich selbst an und für Jogginghose folgt erst kurz bevor wir fahren müssen.
Nach dieser dich relativ kurzen Zeit werde ich dann auch schon in meinen treuer Begleiter, dem Rollstuhl, verstaut und in die Küche gebracht. Obwohl ich keinen Hunger habe nehme ich etwas von dem essen auf, welches frisch zubereitet wurde. Ich konzentriere mich dabei zwar auf die Früchte, die auf den Tisch stehen, aber damit geben sich die beiden zufrieden. Zum Glück.

,,Hat der Arzt gesagt, was ihr heute macht?", versucht Kyungsoo nach einer Phase der Stille ein Gespräch aufzubauen, doch ich schüttel bloß wortlos den Kopf und esse weiter. Mir ist nicht unbedingt mach reden zumute. Ich bin noch müde, möchte lieber schlafen als hier sitzen und mich den kläglichen versuchen eine Konversation zu beginnen hingeben.
Seufzend stütze ich meinen Kopf auf der Tischplatte ab, versinke ,während des hinausschauen aus dem Fenster, in meinen Tagträumen. Ich denke zurück an den frühen Morgen. Ich denke zurück an diesen Jungen. Baekhyun... wahrscheinlich war er nur kurz verwirrt, hat mich jetzt aber auch schon wieder vergessen. Und genauso hätte er mich vergessen, wenn wir miteinander geschlafen hätten. Ich dagegen hätte ihn wahrscheinlich nie vergessen. Nicht wenn wir Sex gehabt hätten. Das könnte ich gar nicht. Ich bin ein Mensch, der die schönsten und aufregendsten Momente mit Anderen genießt und meinst lange in Erinnerung behält. Somit wäre es mir wirklich schwer gefallen, Baekhyun zu vergessen.

good for you [p.cy b.bh]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt