good for you [p.cy b.bh]

№9

28. November

[PCY]

Mein Herz bleibt für einen Moment tatsächlich stehen, als ich bemerke, dass wir kein einziges Schluck Wasser mehr besitzen. Jongin und Kyungsoo kann ich nicht mehr anrufen. Es ist bereits fünf Uhr und die beiden sind schon auf ihrem Date oder was auch immer.
Seufzend und auf meiner Lippe herum beißend, Blicke ich umher. Wasser aus der Leitung trinke ich nicht. Es missfällt meinem Geschmack. Die einzige Möglichkeit wäre selber in den Laden um die Ecke zu gehen und mir dort etwas zu holen. Aber will ich das überhaupt? Ich könnte auch einfach warten bis die beiden wiederkommen oder Sehun anrufen. Aber ob Sehun nur wegen einer Flasche Wasser quer durch die Stadt fährt? Nicht mal ich würde das für Kyungsoo oder Jongin machen... Vielelicht wenn sie kurz davor wären zu sterben.
Und einfach warten ist vielelicht auch nicht die beste Lösung. Wer weiß wie lange die beiden ihre Zweisamkeit genießen.
Dann habe ich also keine andere Wahl, ich muss vor die Tür.

Es kann schon sein, dass es lächerlich ist, wie ich mich benehme, nur weil ich das Haus oder eher gesagt die Wohnung verlassen muss, aber wahrscheinlich ist es für viele Leute einfach nicht verständlich und da ist auch der springende Punkt. Aus Unverständlichkeit bekomme ich abwertende, abstoßende Blicke zugeworfen. Niemand fühlt sich dafür verantwortlich, mir bei irgendwas zu helfen, obwohl ich offensichtlich Hilfe brauche. Das und noch viel mehr macht mir Angst.
Und genauso wegen diesen Ängsten ziehe ich mir die Kapuze meines Hoodies so tief ins Gesicht, wie es geht, setze mir einen Mundschutz auf und atme mehrmals tief ein und aus, ehe ich dir Haustür öffne. Es sind vielleicht 150 Meter die ich überbrücken muss und doch kommt es mir wie eine Weltreise vor. Es ist schon so lange her, dass ich alleine vor die Tür gegangen bin.

Mehr als hektisch hetze ich mich über die wenig belaufene Straße und fahre durch die etwas engere Tür des Ladens. Tatsächlich hatte ich gehofft auszuatmen, doch zu meinen entsetzten ist relativ viel los, in dem Supermarkt. Sofort senke ich meinen Blick, versuche meine zitternden Hände zu ignorieren. Unsicher bewege ich mich voran, suche die Abteilung mit den Getränken. Viel kann ich nicht mitnehmen. Der Rucksack an der Rückseite meines Rollstuhls ist nicht besonders groß. Zwei große Flaschen sollten also erstmal reichen müssen. Unsicher drehe ich meinen Rollstuhl dann so, dass ich geradewegs zur Kasse fahren könnte. Leider kommt mir da die Süßigkeitenabteilung in die Quere. Ich überlege ein wenig hin und her, ehe ich in den Gang fahre und mir alles ein wenig genauer angucke. Ausschau halte ich nach den Chips, die Kyungsoo und Jongin mir immer mal wieder mitbringen. Leider befinden sich diese relativ weit oben. Ob ich daran komme weiß ich nicht. Unsicher blicke ich mich um. Es ist niemand hier, der mich sehen und auslachen könnte...
Angestrengt strecke ich meinen Arm nach oben, scheitere jedoch. Kurz atme ich ein und aus, versuche mich dann mit einem Arm abzudrücken und strecke den anderen erneut aus.
,,Brauchst du Hilfe?", erklingt es plötzlich neben mir. Aus Schreck lasse ich mich zurückfallen, fasse mir an mein schnell pumpendes Herz und sehe ungläubig in die Augen des Jungen, der ebenso wie ich, einen Mundschutz und die Kapuze seines Hoodies auf dem Kopf trägt.
,,Nein ich komme gut alleine zurecht.", murre ich, will einfach nur noch weg und mache mich daran in einen anderen Gang zu fahren, da werde ich allerdings auch schon aufgehalten.
,,Warum bist du gestern einfach abgehauen, ohne irgendwas zu sagen, Chanyeol?"
Mit einem mal reiße ich meine Augen auf, spüre, wie das Blut förmlich in meine Wangen schießt. Ist das wirklich Baekhyun hinter mir? Das kann doch nicht sein...
,,Ist ja auch egal... Hier.", gibt Baekhyun dann von sich, übergibt mir ohne weiteres die Chipstüte und geht an mir vorbei. Verwirrt sehe ich den schmalen Jungen hinterher, sehe zu, wie er sich mit gesenktem Kopf an die Kasse stellt.

Mmh... er ist ja eigentlich schon ganz hübsch und einen schönen Körper hat er auch.